Neu bei CrossOver30.12.2005: Was nehmen wir aus dem Jahr 2005 mit hinüber ins Jahr 2006? Einen neuen Papst, eine neue Bundesregierung, eine diesmal ein paar Monate vorverlegte Weihnachtsüberraschung der Militärwetterexperten (siehe Pakistan), die Hartz IV-Regeln und einen Stapel Kleinigkeiten, die zumindest für uns Privilegierte (und da zählen auch die Alg II-Empfänger trotz der unverkennbaren Zwänge dazu, wenn man an sie den Weltbevölkerungsmaßstab ansetzt) das Dasein weiter etwas angenehm zu machen versuchen.
Die Eventreviews werfen nicht zu verkennende Blicke einerseits in den Osten (genauer nach Litauen) und andererseits aufs Jahr 2006, in dem man u.a. des 250. Geburtstages eines gewissen Salzburger Wunderkindes gedenkt:
Sollte jemand vor Problemen stehen, sein Weihnachtsgeld auszugeben, haben wir wie immer auch ein paar Tips parat, für welche Tonträger man sich entscheiden könnte:
Das Schlußwort soll diesmal wirklich nur ein Wort sein, nämlich dasjenige, das zum Wort des Jahres 2005 gekürt worden ist. Über seine vielseitige symbolhafte Bedeutung konnte man ja in den letzten Wochen schon genug hören und lesen, und wenn die mit diesem Begriff belegte Person und ihre Parteifreunde vielleicht als Vorsatz für 2006 fassen, sich hier und da mal wieder an das C in ihrem Kürzel zu erinnern, und diesen Vorsatz sogar ein Stück weit in die Realität umsetzen, wären wir alle wieder einen Schritt weiter. Zu befürchten ist zwar, daß dies nicht eintritt und der Schritt deshalb allenfalls ein halber bleibt, aber wir wollen ja mal nicht schon völlig schwarzsehend ins neue Jahr gehen. Für dessen 365 Tage alles Gute wünscht allen Lesern, Usern und Partnern Roland Ludwig aka rls
04.12.2005: Da fällt in einem Gebiet Deutschlands, das sonst nicht gerade durch Schneemassen von sich reden macht, mal ein gutes Stück mehr von der weißen Substanz als normal - und schon bricht nicht nur eine große Anzahl von Elektromasten, sondern gleich mal mehr oder weniger die komplette Versorgung zusammen. Was lehrt uns das? Zweierlei: Sollte es erstens immer noch Menschen geben, die bei ähnlichen Meldungen aus den USA oder von sonstigen Ecken der Erdkugel denken, so etwas könne hier in unserem deutschen Land nicht passieren, dann sei ihnen spätestens jetzt ein schnelles Umdenken angeraten - ganz unabhängig davon, ob es sich um den privaten Bereich oder den der Gewinnmaximierung handelt. Und zweitens strafen die Schneefälle ein altes DDR-Pionierlied teilweise Lügen, nämlich das "Lied der jungen Naturforscher", bekannter unter der Titelzeile "Die Heimat hat sich schön gemacht". Vieles vom Text stimmt zwar immer noch, ein Passus aber definitiv nicht (mehr?): "Und werden wir erst wissend sein, fügt sich uns die Natur ...".
Bei den Eventreviews schrieb mit Ulf Glier (www.erbenjubals.de) auch mal wieder ein Gastkritiker mit: Braucht jemand noch Weihnachtsgeschenke für die liebe Verwandtschaft? Hier kommt der diesmalige vorweihnachtliche CrossOver-CD-Einkaufsratgeber:
Da wir uns mitten in der Adventszeit befinden und Weihnachten mit großen Schritten heranrückt, soll das Schlußgedicht natürlich auch ein weihnachtliches sein - selbst wenn man die ausgewählte erste Strophe auch auf andere Situationen anwenden kann. Bevor Max von Schenkendorf das Wort übertragen bekommt, wünscht allen Lesern und Usern eine möglichst unhektische, aber dafür vielleicht doch zumindest ein bißchen besinnliche Vorweihnachtszeit und natürlich ein schönes Weihnachtsfest Roland Ludwig aka rls
30.10.2005: Da steht sie nun also, die neue Dresdner Frauenkirche. Prominenz aller Coleur hat sich zur Eröffnung eingefunden, das Volk durfte wenigstens draußen dabeisein, und die Bausumme erreicht schwindelerregende Höhen von weit über 150 Millionen Euro. So darf man das respektable Werk durchaus von zwei Seiten betrachten: Einerseits hätte man mit dieser riesigen Summe an vielen anderen Stellen Gutes im kleineren Maßstab tun können, andererseits hat das sächsische Handwerk von dem Bau sehr profitiert (außer den Orgelbauern, ähem ...), und die Prognose vom unermüdlich für den Wiederaufbau agierenden Ludwig Güttler, daß sich das Bauwerk in wenigen Jahren nicht nur im immateriellen, sondern sogar im materiellen Sinne amortisiert haben könnte, stellt bei weitem mehr als eine Utopie dar. Wenn es jetzt noch gelingt, die Kirche nicht zum Elitetempel und nicht nur zur Touristenattraktion werden zu lassen, sondern sie auch noch ihrem ursprünglichen Zweck gemäß mit Leben zu füllen, dann kann man wirklich von einem gelungenen Werk sprechen. Und der CrossOver-Chefredakteur wird am 19. November im Blechbläsergottesdienst gemeinsam mit 1700 Instrumentenkollegen die Akustik der Kirche auf eine harte Probe stellen ...
"CrossOver präsentiert" hieß es wieder beim 5. Cross Music Metalfest am 1. Oktober in Bad Hersfeld (mit Rob Rock, Narnia, Stairway, Sacrificium u.v.a.), und daß es dazu ein ausführliches Eventreview gibt, ist ebenso klar wie der Fakt, daß sich unter dem Rest der besuchten Veranstaltungen das komplette Spektrum vom Club mit Baustellencharakter bis zum monströsen Open Air findet: Wer sich angesichts einer drohenden Mehrwertsteuererhöhung noch vorher mit CDs eindecken möchte, bekommt in bewährter Weise einige Entscheidungshilfen:
Das Schlußwort soll Kurt Liebermann gehören, der im Dezember 1945 Leiter des Nachrichtenamtes beim Rat der Stadt Dresden war und in dieser Funktion das Vorwort für ein in besagtem Monat erschienenes Buch schrieb, das Fotografien ein und desselben Blickwinkels 1933 und 1945 gegenüberstellte und damit die Dresdner zum Wiederaufbau motivieren wollte. Trotz veränderter Rahmenbedingungen hat sein Aufruf nichts an Aktualität verloren, denn aufzubauen gibt es immer und überall genug. Einen tatkräftigen November wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
25.09.2005: "Nach der Wahl ist vor der Wahl". Oder so ähnlich. Was in seiner positiven Ausdeutung eigentlich sagen soll, daß man sich, wenn man denn einmal gewählt worden ist, auch ein bißchen anstrengen sollte, um die Wahl zu rechtfertigen und eine Basis für eine eventuelle Wiederwahl zu schaffen, bekommt eine negative Beimischung, wenn man das derzeitige Gezerre um die Regierungsbildung betrachtet, sich besorgt fragt, was denn dabei herauskommt, und einen das dumme Gefühl beschleicht, das Szenario der sofortigen Wiederauflösung des Bundestages aufgrund von Nichtregierungsbildungsfähigkeit samt anschließender erneuter Neuwahl sei gar nicht mehr so utopisch wie erhofft. Als ob wir hierzulande keine anderen Sorgen hätten ... Kuriosum am Rande: Zumindest die SPD in Glauchau und Umgebung hat ein interessantes Sparmodell gefunden und die gleichen Plakate wie 2002 nochmal rausgehängt, was eigentlich auch schon alles sagt.
"CrossOver präsentiert" heißt es wieder beim 5. Cross Music Metalfest am 1. Oktober in Bad Hersfeld (mit Rob Rock, Narnia, Stairway, Sacrificium u.v.a.) - die genauen Infos gibt's in unserer Rubrik "CrossOver präsentiert" und natürlich auch in noch größerer Detailtreue auf www.cross-music.de nachzulesen, und natürlich wird auch der eine oder andere unserer Mitstreiter vor Ort anzutreffen sein. Unter den diesmal online gegangenen neuen Eventreviews befinden sich auch einige zu Veranstaltungen aus der Abteilung "CrossOver präsentiert", und zudem taucht ein neues Land im behandelten Spektrum auf, nämlich die Ukraine, in deren Hauptstadt Kiew Dirk sich auf dem Smashed Ground-Festival verlustierte (gleich fünf reviewte Veranstaltungen an einem Wochenende, davon auch noch zwei zweitägige, stellen ein weiteres Novum in der CrossOver-Geschichte dar): Die Frage, welche der zahlreich im Angebot befindlichen Tonträger man denn wählen sollte, soll mit den folgenden Reviews etwas erleichtert werden:
Mit Fußballpolitik haben wir begonnen, mit Fußballpolitik wollen wir auch schließen. Einen goldenen Oktober wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
21.08.2005: Der XX. Weltjugendtag in Köln ist Geschichte und scheint der ursprünglichen Wortbedeutung des Terminus "katholisch" (soviel bedeutend wie "allgemein" oder "das Ganze betreffend") in globaler Hinsicht mal wieder alle Ehre gemacht zu haben. Das ist nicht ironisch gemeint - die völkerverbindende Eigenschaft eines solchen Ereignisses kann gar nicht überschätzt werden, und zumindest den einen oder anderen inspirierenden Moment dürfte spätestens beim Abschlußgottesdienst unter einer Million Glaubensbrüdern jeder mitgenommen haben. Erfreulicherweise konnte festgestellt werden, daß der Kirche die junge und kritische Basis nicht verlorengeht - genau die wird bei den nötigen Reformen der nächsten Jahre/Jahrzehnte nämlich dringend gebraucht. Kritische Fragen sind ja auch diesmal schon zuhauf gestellt worden, etwa ob der Papsteinzug per Schiff so unbedingt das richtige Signal war. Einige jedenfalls zogen spontan Vergleiche mit einem gewissen Ereignis in Jerusalem vor knapp 2000 Jahren, und die fielen nicht günstig für die jetztzeitigen Strategen aus ...
Bei den Events sei zunächst mal an die von CrossOver präsentierten erinnert, nämlich die Tour des Jugendchores Arion (die am heutigen Sonntag in Pulsnitz bei Dresden beginnt und noch bis 4. September kreuz und quer hauptsächlich durch den ost- und mittelsächischen Raum führt), das Festival "standing on a rock" am 24. September in Mölbis südlich von Leipzig sowie das 5. Cross Music Metalfest am 1. Oktober in Bad Hersfeld (mit Rob Rock, Narnia, Stairway, Sacrificium u.v.a.) - die genauen Infos gibt's in unserer Rubrik "CrossOver präsentiert" nachzulesen. Katjas Review vom Populario-Festival hat noch eine Ergänzung mittels einiger Bilder erfahren, und ansonsten gibt's auch noch einige neue Eventreviews:
Sollte jemand vom Urlaubsgeld noch etwas übrig behalten haben, folgen hier ein paar Tips, für welche Tonträger man dieses sinnvoll ausgeben kann (bzw. für welche eher nicht):
Den Abschluß möge diesmal ein Jesuswort (Matthäus 9, 27-28) mit interessanten möglichen Mehrfachdeutungen in der heutigen Situation bilden. Einen erntereichen September wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
24.07.2005: Mancher mag innerlich oder auch ganz offen den Kopf geschüttelt haben, als er von meiner Urlaubsplanung des Jahres 2005 erfuhr. Auf dem Programm standen nämlich zwei Wochen im Nordkaukasus - also einem Gebiet, das in der verbreiteten Meinung nicht als sonderlich sicher gilt (immerhin liegen Wladikawkas und Beslan, wo ich insgesamt knapp eine Woche verbrachte, nur eine einstellige Anzahl Kilometer von der Grenze zu Inguschetien und Tschetschenien entfernt - nach Tschetschenien sollte man derzeit als Tourist allerdings wirklich nicht fahren). Was passiert? Ich komme nach zwei Wochen gut erholt und mit einem erfolgreich bestiegenen Viertausender in der Tasche zurück, habe mich von der berühmten Gastfreundschaft der Kaukasusvölker (die sich wohlgemerkt allerdings nur gegenüber Angehörigen des eigenen Volkes sowie Nichtrussen und Nichtkaukasier äußert) überzeugt, sehr schöne Berge gesehen (u.a. den Elbrus), viele nette Leute kennengelernt (einige davon, nämlich der Jugendchor Arion, wird ab Ende August in Sachsen auf Tour sein - mehr darüber demnächst bei uns oder schon jetzt auf www.jugendchor-arion.de) und interessante CDs eingekauft - und es kommt zu Anschlägen, aber nicht etwa im Kaukasus, sondern in London und in Ägypten. Was lernen wir daraus? Erstens ist man prinzipiell nirgendwo ganz sicher, und zweitens sollte man sich nicht immer von der herrschenden Meinung beeinflussen lassen, sondern lieber mal mit den eigenen Augen sehen - und kann gleichzeitig einen Beitrag zur gesunden Entwicklung in den Kaukasusländern leisten, denn das ist immer noch die beste Waffe im Kampf gegen den Terrorismus.
Die reviewten Events fanden diesmal alle in Deutschland statt (die anstehenden Bergtermine überschnitten sich leider mit dem für mich potentiell interessanten Teil der Kurkonzerte in Pjatigorsk): Und die Abteilung Tonträgerreviews stellt mal wieder einen Masserekord auf:
Aufgrund der einleitend behandelten Ereignisse habe ich mal wieder Savatages "Dead Winter Dead"-Album hervorgekramt, das sich seinerzeit mit dem Bosnienkrieg auseinandersetzte. Einige Zeilen aus "This Isn't What We Meant" mögen als allgemeingültiger Denkstein dienen. Einen nichtsdestotrotz im Gemüt sonnigen August wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
05.06.2005: Passend zum letztmonatigen Editorial auch das diesmonatige, denn es geht mal wieder ums Geld in der Musik: Da wird Gracia (wir erinnern uns, das ist diejenige Dame, die samt ihrem Produzenten den mächtigen Ralph Siegel bei der deutschen Grand Prix-Vorausscheidung ausbootet, worauf das Imperium den Produzenten mit unehrlich ausformulierten Vorwürfen hochgehen läßt) souverän Letzte beim europäischen Contest. Mal von ihrer persönlichen Performance abgesehen (die sicherlich keinen Platz auf dem Siegertreppchen gerechtfertigt hätte, das ist völlig klar): Glaubt irgend jemand, daß der Rang Zufall war? Bekanntlich kann man mit etwas monetärer Nachhilfe problemlos selbst politische Wahlen gewinnen (oder gerade eben bestimmte Kandidaten verlieren lassen), so daß der Verdacht, das gepiesackte Imperium habe hier mal wieder seine Hand im Spiel gehabt, wohl mehr als nur ein solcher ist. Komme niemand und behaupte, aufgrund der Einzelstimmenverteilung in den Ländern wäre das ein logistisches Problem! Der Major-Musikmarkt ist derart internationalisiert und verwoben, daß man in manchen Ländern nur mal kräftiger an ein paar Fäden ziehen muß, und schon passiert in anderen Ländern das Gewünschte. Und welches Interesse das Imperium am Scheitern Gracias haben könnte, läßt sich leicht ermitteln: Die deutsche BILDungspresse wird erbost reagieren (genau das ist passiert, erstaunlicherweise nicht nur auf die BILDungspresse beschränkt - geistig armes Deutschland!), und prompt wünschen sich (fast!) alle die guten alten Zeiten wieder herbei, als Nicole scheinbar kam, sah und siegte (richtig, nur scheinbar - nämlich mit dem Imperium im Hintergrund ...).
Die Festivalsaison draußen geht los und spiegelt sich natürlich auch in den Eventreviews, wiewohl auch die gute alte Halle noch lebt - neben den hier bereits reviewten Events u.a. auch in Zwickau, wo am 25.6. das von uns mitpräsentierte "On The Rock 5"-Festival über die Bühne geht; headlinen werden die Norweger Silence The Foe. Programmiertechnisch befindet sich die Infoabteilung "CrossOver präsentiert" momentan noch am Anfang der Sektion "Workshops, Ausschreibungen, Angebote", es soll jedoch irgendwann demnächst dazu eine eigene Rubrik geben. Jetzt aber erstmal zurück in die Vergangenheit:
Neben einem kleinen strukturellen Update zu Hopfs "Freiwild"-Review haben wir noch ein paar Meinungen, welche Tonträger man im Discman an den Baggersee mitnehmen könnte (bzw. welche eher nicht):
Vom 20.6. bis zum 10.7. ist das zentrale CrossOver-Büro urlaubsbedingt nicht oder zumindest nicht regelmäßig besetzt. In dringenden Fällen wende man sich bitte an Thomas Feist unter th.feist@t-online.de (der allerdings manchmal auch on the road ist).
Roland Ludwig aka rls
01.05.2005: Wer beim Schachspiel einen Bauern opfert, möchte den Gegner dafür auf eine andere Art und Weise schädigen, sich verteidigen oder einen Ausweg suchen. Klarer Fall, daß bei einer solchen Vielschichtigkeit des Begriffs bzw. der zugrundeliegenden Handlung in der heutigen Gesellschaft zahllose Anwendungsbeispiele lauern. Die Musikindustrie kennt seit kurzem auch wieder eins. Da schafft es ein kleinerer Produzent, beim Grand Prix-Vorentscheid doch glattweg den mächtigen Ralph Siegel auszubooten - und die Macht schlägt erbarmungslos zurück, indem sie diesen Produzenten zum unfreiwilligen Bauernopfer macht. Er wird einer scheinbar unmoralischen Handlung (in diesem Falle des gezielten Aufkaufens der eigenen Tonträger, um höhere Chartplazierungen zu erreichen und damit den Umsatz anzukurbeln) bezichtigt und damit in den Augen der un- bzw. desinformierten Öffentlichkeit diskreditiert, zumal der Rest der Musikindustrie sich postwendend von ihm distanziert und beteuert, man würde so etwas niemals tun. Säße hier an den Tasten nicht ein fürchterlich ausgeglichener Mensch, würde an dieser Stelle jetzt der Ausruf "Elendes Lügenpack!" folgen. Daß diese Aufkaufmethode eine gängige Praxis darstellt, wissen Insider seit langer Zeit; die Vermutung, daß sich die entsprechenden Entscheidungsträger der nur noch fünf großen Majorlabels von Zeit zu Zeit abstimmen, um nicht gerade alle in der gleichen Woche Platten kaufen zu gehen und damit sinnlos Geld zu verpulvern, entbehrt zumindest nicht einer gewissen Wahrscheinlichkeit, und die Tatsache, daß die Methode sogar schon in Marketingvorlesungen an deutschen Hochschulen behandelt wird, versetzt der Argumentation der Industrievertreter, besagter Produzent sei in dieser Hinsicht ein dunkler Wolf in einer blütenweißen Schafherde, endgültig den Todesstoß. Der Produzent gehört also nicht für seine Aufkaufaktivitäten an den Pranger, sondern dafür, daß er dem ersten Bekenntnis nicht gleich noch eine Generalaufklärung über die Machenschaften im Hintergrund hat folgen lassen. Es gibt bekanntlich auch Schachstellungen, in denen ein einziger Springer dem von seiner eigenen Streitmacht eingeschlossenen gegnerischen König den Garaus macht ...
Bei den betrachteten Events kommt neben bewährten Kräften mit Gaby Joerges mal wieder eine neue Gastschreiberin zu Wort: Garantiert nicht von irgendwelchen Marketingstrategen "gekauft" sind die Reviews der folgenden 32 Tonträger:
Als Abschluß diesmal eine Klassikerzeile - in die kann man praktisch alles hineininterpretieren, was man möchte. Einen sonnigen Mai wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
03.04.2005: Der Papst ist tot, es lebe der Papst?!? So einfach ist das diesmal nicht, denn Karol Wojtyla aka Johannes Paul II. hinterläßt riesige Fußspuren, in denen der Nachfolger allzuleicht stolpern kann, zumal ihm die Weltsituation sicher nicht weniger Beine zu stellen versuchen wird, als sie es zu Amtszeiten des Polen getan hat. Dieser aber verstand es über weiteste Strecken, den Spieß umzudrehen und die Welt samt deren Bewohnern an ihre Pflichten zu erinnern, ohne selbst unglaubwürdig zu werden - eine kirchenentwicklungspolitische Analyse indes sei a) der katholophileren Fraktion innerhalb der Kulturhistoriker und b) der Zukunft überlassen.
In den Eventreviews wurde wie schon in den letzten News berichtet der Griechenland-Länderpunkt gefestigt, indem Kollege Christian Schmidt-Brücken gleich noch einen zweiten Gig aus Athen reviewte. Aber auch in Deutschland war wieder einiges los: Sollte jemand zu Ostern zufällig ein goldenes Osterei gefunden haben, so beinhaltet die diesmalige Tonträgerreviewrubrik 65 Vorschläge, wogegen man dieses eintauschen könnte:
Schließen möchte ich diesmal mit einer kleinen Episode, die ich in Andreas Englischs Buch "Johannes Paul II. - Das Geheimnis des Karol Wojtyla" (und zwar kurz vor Ende des Buches) gefunden habe. Einen stabilen April wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
06.03.2005: Was kann man anhand des herrschenden wechselhaften Winterwetters eigentlich Besseres tun, als am Rechner zu sitzen und Reviews wahlweise zu schreiben oder zu lesen? Na gut: Man kann sich über verschneite Straßen zu Konzerten kämpfen, diese reviewen, so daß andere Menschen am Rechner sitzen und diese Reviews lesen können. Klarer Fall: Es steht mal wieder ein CrossOver-Update an.
Ein Novum verzeichnen die Eventreviews, nämlich sozusagen einen neuen Länderpunkt: Kollege Christian Schmidt-Brücken weilte unlängst in Griechenland und nutzte die Gelegenheit zur Feldforschung, ob die Begeisterungsfähigkeit griechischer Metalfans wirklich so groß ist, wie die Legende behauptet. Sein Resultat: Eindeutig ja. Das Review zu einem Gig von Fates Warning gibt es diesmal, dasjenige eines Gigs von Angra beim nächsten Update. Aber auch hierzulande oder im unmittelbar angrenzenden Ausland (Niederlande, Schweiz) waren Veranstalter wie Dosenmusik oder Fear Dark nicht untätig und die Redaktionsmitglieder auf mehr oder weniger verschneiten Straßen unterwegs, so daß sich die Gesamtliste (der Doppelagent ist auch wieder da) wie folgt liest: Und gleich noch ein Novum, diesmal bei den reviewten Tonträgern: Daß in einem Update zwei Scheiben enthalten sind, die von verschiedenen Bands stammen, welche aber den gleichen Namen tragen, kam bisher bei uns noch nie vor - das Kunststück haben diesmal die nordirischen Scald und die russischen Scald geschafft. Aber die komplette Liste enthält natürlich noch viel mehr Interessantes:
Den Abschlußspruch habe ich auf einem Infoblatt des Schweizer Jazzlabels Creative Works gefunden, und er paßt schön zur internationalen Ausrichtung der diesmaligen Eventrubrik. Einen vielleicht bald nicht mehr winterlichen März wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
30.01.2005: Ein Zwölftel des neuen Jahres ist um, die guten Vorsätze zu hohen Prozentzahlen längst wieder vergessen, der Irak wählt, der eigentlich schon abgeschriebene Winter ist doch noch gekommen, und Robert Hoyzer beweist, daß auch Fußballschiedsrichter Menschen mit allen durch diese Eigenschaft daherkommenden Schwächen und Anfälligkeiten sind. Oder wie es der heutige Bundesligatrainer Eric Gerets in seinen Zeiten als aktiver Spieler mit einem alten belgischen Sprichwort ausdrückte, als er selbst in eine ähnliche Situation geraten war: "Jeder nimmt einmal die Farbe seiner Umgebung an." Die Frage ist halt nur, ob er in der Lage ist, diese wieder abzulegen ...
Die bisherigen Eventreviews des neuen Jahres stammen ausschließlich aus der klassischen Abteilung (aber das wird nicht lange so bleiben): Eine Flaute an Tonträgern ist und bleibt ein Fremdwort:
Den treffendsten Spruch hat wie bereits oben erwähnt Eric Gerets ja schon vor Jahrzehnten getätigt. Aber er sei zur Warnung hier trotzdem noch einmal wiederholt. Die Kraft zur Wachsamkeit wünscht allen Lesern und Usern im neuen Monat Roland Ludwig aka rls
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