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von ta

TERROR 2000: Terror For Sale   (Scarlet)

Aaaarrrgh!!!! Man entschuldige dem Rezensenten großmütig, dass er in der Besprechung zu Evildoers "Terror Audio" noch zu behaupten wagte, dass Terror 2000 weitaus kompromissbereiter seien als eben Evildoer. Denn die jüngste Veröffentlichung der schwedischen Allstar-Zusammenrottung, "Terror For Sale", ist Thrash-Gebolze der feinsten Sorte und unterm Strich - voilá! - kompromisslos ohne Ende. Wer sich einen heißen Mix aus Carnal Forge und Zimmers Hole als schmackhaft vorstellen kann (recht so), braucht eigentlich nicht weiter zu lesen. Terror 2000 sind so etwas wie der humorige Gegenpol zu der ganzen von höchster musikalischer Aggressivität geprägten Thrash-Szene. Keine Gutenachtmusik zwar, aber doch auch nicht einfach bösartiges Geholze. Da mischt sich ein melodischer Refrain ein ("Five Star Prison"), klimpern billige Synthesizer ein wenig Quatsch ("Metal Mosh Massacre"), wird völlig sickes Kindergeplärre imitiert ("Satans Barbeque"), ja, von hohem Gebrüll über kurze Grunzattacken über "Bumbumbum"-Schunkelchöre ("King Kong Song") bis hin zum Hühnergackern ("Bloody Blues Blaster", vor vorne bis hinten krank und definitiv mehr Trash als Thrash) deckt Sänger Björn "Speed" Strid (sonst bei Soilwork weitaus seriöser beschäftigt) das ganze Arsenal an Stimmquälereien ab. Und bei Screams, die an Höhe locker Oberpriester Rob Halford übertreffen ("Mummy Metal For The Masses"), darf man als Hörer sogar ernsthaft mit der Zunge schnalzen - wenn man überhaupt noch weiß, wo oben und unten ist. Denn die Instrumentalabteilung brennt ein Höchsttempo-Feuerwerk ab, dem kein Nacken standhält. Insbesondere wenn Klas Ideberg (sonst Darkane) und Nick Sward (sonst El Mago) ihre ultraschnellen und ultrapräzisen Slayer-Reminiszenz-Riffs abfeuern ("King Kong Song", "Liquor Saved Me From Sports", "Stattena T(h)rash"), bleibt kein Stein auf dem anderen, und vereinzelte Späßchen wie das völlig irre Deep Purple-Zitat in "Satans Barbeque" sorgen für das i-Tüpfelchen auf diesem Gewitter. Unnötig zu erwähnen, dass "Terror For Sale" auch eine Lehrstunde für Thrash-Drummer darstellt. Bei dem Tempo, in dem Erik Thyselius (sonst Construcdead) seine Sticks über die Toms fegen lässt, dürfte auch ein Dave Lombardo anerkennend nicken ("Fed Up Anthem"). Kurz: Super Scheibe, heftig und deftig, knallig und saftig, aber mit einer intelligenten Selbstironie ausgestattet (auf die Songtitel muss vermutlich nicht mehr gesondert verwiesen werden). Dieses kochende Wässerchen kann auch die zu höhenlastige Produktion nicht trüben. Sollte man gehört haben.
Kontakt: www.scarletrecords.it

Tracklist:
1. Five Star Prison
2. Metal Mosh Massacre
3. Cheap Thrills
4. King Kong Song
5. Wrath Of The Cookie Monster
6. Satans Barbeque
7. Flesh Fever Fiesta
8. Liquor Saved Me From Sports
9. Fed Up Anthem
10. Mummy Metal For The Masses
11. Stattena T(h)rash
12. Bloody Blues Blaster



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