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ELEMENTS OF ROCK - The Extreme Rock Festival   25.-27.02.2005   Uster (CH), Stadthofsaal
von dh und tk

Das Logo zur Veranstaltung
Nach der letztjährigen beeindruckenden Premiere des ELEMENTS OF ROCK-Festivals (www.elementsofrock.com) und den überaus positiven Reaktionen der Besucherschaft schrie diese Veranstaltung förmlich nach einer Fortsetzung. Zudem sind die Veranstalter seitdem zu echten Sympathieträgern der frommen Rock- und Metalszene geworden, nachdem für den Freund harter Klänge jahrelang Flaute herrschte und billigste Alternativ-"Hauptsache chartverdächtig"-Combos die christliche Konzertlandschaft zu vergiften begannen. In diesem Jahr hatte man ein wahrhaft superbes Billing zusammengestellt, auch wenn Sympathieträger wie BALANCE OF POWER oder THY MAJESTIE sowie die deutschen Hardcorler OPPOSITION OF ONE dem Veranstalter absagen mußten. Natürlich lockte uns in erster Linie die exklusive Reunion-Show unserer Jugendhelden BARREN CROSS nach Uster. Begleitet wurden sie von Pastor Bob Beeman und einer kleinen SANCTUARY-Delegation, so dass auch für das geistliche Wohl wieder ausreichend gesorgt war. (tk)

Freitag, 25.02.
Nachdem wir nach einer reibungslos verlaufenen Anreise im Hotel Illuster eingecheckt hatten, schlenderten wir rüber zum Stadthofsaal, wo auch schon ein paar Metalheadz auf den Einlaß warteten. (tk)
DIVIDING LINE eröffneten den Abend und ihre Mischung aus teils klassischem Metal und Gothicelementen (Saviour Machine ließen grüßen) ließ aufhorchen. Klar, die Schweizer Band stand noch in ihren Anfängen, war aber sehr ausbaufähig, den Höflichkeitsapplaus hatten sie sich verdient, zumal sie auch über einen guten Sänger verfügten, der witzigerweise seine Ansagen noch in Poesieform darbrachte. (dh)
Die US-Band LOPHAT bot eine recht eigenwillige Hardcore-Show, wobei man die Band stilistisch im Nirgendwo-Core-Land einzuordnen hat, denn von Songwriting konnte bei diesem undefinierbaren wie kreischgrunzgurgelndem Gekloppe wahrlich keine Rede sein. Zudem war der Livemix doch recht übel, so dass außer einem großen Klumpen Soundmatsch nicht viel im Ohr hängenblieb.
Einen radikalen Stilwechsel vollzogen dann die Finnen RANDOM EYES, die zwar einige technische Probleme und einen kurzzeitigen Totalausfall ihres Bassisten hinnehmen mußten, davon aber wenig beeindruckt richtig wild losrockten und einige kernige Riffs aus dem Ärmel schüttelten. Der Sixpack präsentierte den Bangern eine ansprechende Metalshow, die mit einem Hauch von Gothic-Feeling und kurzweiligen Thrash-Anleihen umgeben war und vom doppelstimmigen melodischen Gesang des Duos Christian/Katja lebte. In jedem Fall war ihr EOR-Gig zur letztjährigen Metalfest-Präsentation eine Steigerung. (tk)
Nun war es aber Zeit für eine musikalische Schlachtplatte und diese wurde uns von den Holländern SLECHTVALK auch bestens präsentiert. Ausgerüstet in der obligatorischen Wikingerkluft mit Streitaxt, Schwert, Schild und der brandneuen CD "At The Dawn Of War" enterten sie die Bühne und legten nach einem kurzen Intro mit "Thunder Of War", einem Song ihrer neuen CD, gleich voll los. Dem folgte ein Wechselspiel an Songs ihres letzten Albums "The War That Plagues The Land" und neuem Songs. Auffallend war, daß gerade bei den neuen Liedern trotz der Knüppelattacken mehr Wert auf Atmosphäre in den Refrains gelegt wurde, welche mich gelegentlich an Bands wie Borknagar erinnerte. Wie dem auch sei, Slechtvalk überzeugten sowohl musikalisch als auch optisch, einen neuen Mitstreiter an der Gitarre hatten sie ebenso dabei wie einen neuen Keyboarder in Mönchskutte. (dh)
Zum Abschluß des ersten EOR-Tages, der leider nur mäßig besucht war, bestiegen die Symphonic-Doomsters MORPHIA die Bühne, die ihrem freitäglichen Headliner-Status absolut gerecht werden konnten. Mit einem klaren und druckvollen Sound überzeugten die Holländer das Publikum durch abwechslungsreiche wie stimmungsreiche Songs, die überwiegend den letzten beiden Alben entnommen waren. Im Gegensatz zu ihrem Auftritt während der letztjährigen CRN hatten sie diesmal auch die nötige Bewegungsfreiheit auf der Bühne, die Front-Grunzer Jasper zum kopfschüttelnden Haarpracht-Schwung gut zu nutzen wußte. Ebenso konnte Gastviolinistin Esther bei "Meaning Of Forever" wieder ein paar Fidel-Einlagen beisteuern, was die musikalische Vielseitigkeit dieser Band nachhaltig unterstrich. MORPHIA sind und bleiben ein Aushängeschild in ihrem Metier, das haben sie mit ihrem Gig in Uster abermals eindrucksvoll bewiesen. (tk)

Samstag, 26.02.
Der EOR-Samstag begann für uns nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel mit einem Gottesdienst, der vom SANCTUARY-Worshipteam unter der Leitung von Jim LaVerde gestaltet wurde sowie einen geistlichen Input von Pastor Bob enthielt. Die relaxte Atmosphäre im Saal und die klare, auf den Punkt gebrachte Verkündigung ließen den Stadthofsaal neuerlich zu einer geistlichen Tankstelle werden, was man von vielen handelsüblichen Kirchengemeinden so nicht unbedingt erwarten kann.
Die nachfolgenden Seminare, welche in den Räumen einer Usterer Kirchengemeinde stattfanden, waren allesamt sehr gut besucht; zumindest in der Veranstaltung, in der Jim LaVerde über "The Barren Cross story - growing spiritually through good times and bad times" engagiert berichtete, herrschte gnadenlose Überfüllung. Inhaltlich erfuhren wir zwar wenig Neues über die Bandgeschichte, allerdings umso mehr über den Spitzbuben Jim, wie er als Jugendlicher Nachbars Swimming Pool in die Luft jagte und somit Überschwemmungen produzierte. :-)
Zum samstäglichen Gigauftakt durften nochmal die Metalcorler LOPHAT ran, die für die kurzfristig ausgefallenen OPPOSITION OF ONE eingesprungen waren, wobei wir die Zeit nutzten, um uns im Foyer sowie im hinteren Hallenbereich an den Ständen mit weiteren Tonträgern einzudecken.
Richtig interessant wurde es erst, als TRUST die Bühne enterten und als einzige deutsche Vertreter des Festivals so etwas wie heimelige Gefühle bei unsereiner aufkommen ließen. Leider hatte der Mann am Mischpult selbiges überhaupt nicht im Griff und mischte die Band dermaßen übel ab, dass weder Marcs Gesang noch seine Axt hörbar nach vorne durchkamen. Der miese Sound schlug sich auch auf die Stimmung innerhalb der Band nieder, die aber spätestens mit dem enthusiastisch abgefeierten STRYPER-Cover "Makes Me Wanna Sing" verhinderte, dass sich die Stimmung aufs Publikum übertrug. Nach dem Schlußakkord von "I Got Power" hatte Marc es jedenfalls ziemlich eilig, die Bühne zu verlassen. Wirklich sehr schade, denn gerade TRUST hätten für ihren old-schooligen Metal ein weitaus besseres Soundkleid verdient gehabt. (tk)
Nach dem klassischen Metalinferno von Trust sollte uns nun schädelspaltender Death/Blackmetal präsentiert werden und wer könnte das besser als CRIMSON MOONLIGHT? Ich konnte mir im ersten Moment allerdings ein Grinsen nicht verkneifen, als die Schweden auf die Bühne stiegen. Trat Sänger Pilgrim noch im gewohnten Outfit mit Nietenbändern, Horde-Shirt und seiner langen rotblonden Mähne auf, so sahen seine Mitstreiter mit kurzgeschorenen Haaren und weißen Shirts so aus, als ob sie gerade von der Montage oder aus der KFZ-Werkstatt kämen, statt mit Motoröl allerdings mit Kunstblut beschmiert. Dies hielt sie aber nicht davon ab mit "Illusion Was True Beauty" von ihrem neuem Album "Veil Of Remembrance" gleich in die Vollen zu gehen und so knüppelten sie ohne Verschnaufpause sowohl Songs ihrer aktuellen CD als auch ihres Vorgängeralbums "The Covenant Progress" in die Menge. Was für ein Massaker! Die Menge dankte es ihnen und verlangte wild bangend nach mehr und wurde auch entsprechend bedient. Zwar war der Sound wie bei Slechtvalk anfangs sehr bescheiden, dies änderte sich aber im Laufe des Gigs noch. Mit "Eternal Emperor" beendeten Crimson Moonlight ihren Gig und hinterließen zufriedene und schwitzende Banger. Keine Frage, Slechtvalk und Crimson Moonlight gehören spätestens jetzt in die erste Blackmetal-Liga. (dh)
Es war die Magie des Augenblicks, gleichzusetzen mit der verspäteten Erfüllung eines Jugendtraumes, BARREN CROSS in Original-Besetzung einmal live sehen zu dürfen. Ich werde den Veranstaltern wohl in alle Ewigkeit dankbar dafür sein, dass sie diese US-Metal-Legende fürs EOR nochmal zusammengetrommelt haben. Schon beim von Mike auf seiner Akustikklampfe gespielten Intro zum Opener "Stage Of Intensity" baute sich eine derartig knisternde Spannung auf, wie ich sie schon lange nicht mehr vor und auf einer Konzertbühne erlebt habe. Natürlich sah und hörte man bei den ersten Tracks die fehlende Spielpraxis. Aber auch die kleineren Abstimmungsschwierigkeiten zu Beginn des Sets verblassten recht schnell hinter dem Charme, den diese vier Herren auf der Bühne versprühten. Der Wahl-Franzose Mike Lee ist noch immer einer der genialsten Gesangs-Impro-Künstler auf diesem Globus, auch wenn er mittlerweile mit harter Musik nichts mehr am Hut hat und outfit- wie frisurentechnisch eher an einen Dressman eines Pariser Modehauses erinnerte als an einen Metalshouter. Der fast schüchtern wirkende Koloß Ray Parris taute im Verlaufe des Gigs immer mehr auf, ging zum Schluß ab wie ein Zäpfchen und zauberte auf seiner Sechssaitigen Leads aus dem Ärmel, die einem fast die Tränen in die Augen trieben. Jim poste sich grinsend durch die Songs und legte ein Baßsolo hin, das selbst eingefleischte Jazz-Fans zu Jubelstürmen hingerissen hätte. Die Setlist offenbarte leider auch den ein oder anderen Füller (zwei Akustikballaden sowie das U2-Cover "One" hätte man besser gegen Hits wie "Rock For The King" oder "Out Of Time" eingetauscht), aber größtenteils wurden hier Knaller der Bandgeschichte vorgetragen, die meinereiner schon vor fast 20 Jahren begeisterten. Vor dem abschließenden Medley als einzige Zugabe gabs dann kein Halten mehr. Mike flippte auf der Bühne völlig aus, divte von der stage, surfte wild durch Publikum und schien den frenetischen Jubel der BC-Fans wie einen Schwamm aufzusaugen. Keine Band dieses Festivals, auch nicht der Co-Headliner TOURNIQUET hat eine solche Begeisterung entfachen können wie diese vier Herren an diesem denkwürdigen Abend. BARREN CROSS are back - sicher nicht mehr als Band, die neue Songs schreiben und touren wird, aber für den ein oder anderen Gig in Europa haben sie schon Interesse bekundet. Ich kann's kaum erwarten! (tk)
Es tat mir leid um TOURNIQUET, aber die Atmosphäre, die Barren Cross an diesem Abend in die Konzerthalle zauberten, blieb einzigartig. Trotzdem legten Tourniquet einen guten Gig hin - schön, daß Gitarrist Aaron Guerra nach einer familiären Pause wieder dabei ist. Das Schweizer Publikum ging jedenfalls voll mit und fraß der Band sprichwörtlich, egal ob bei neuen Songs oder älteren, aus der Hand; natürlich durfte auch ein Drumsolo von Ted nicht fehlen. Ich genoß den Gig nach der Dauerbeschallung in der ersten Reihe von Trust, Crimson Moonlight und Barren Cross mit einem Feldschlösschen (echt lecker, das Schweizer Bier) in der Hand in der hinteren Reihe. So langsam wird es aber Zeit für eine neue Platte, Jungs.
Die Billingsreihenfolge fand ich spätestens jetzt schon etwas merkwürdig: Nichts gegen PANTOKRATOR, aber hier hätten ohne Wenn und Aber Barren Cross als Headliner auf der Bühne stehen müssen. Nun standen die Schweden Pantokrator da und bliesen uns mit ihrem Deathmetal in die Nacht. Erwartete ich eher eine Mischung aus Doom/Deathmetal, so tendierten Pantokrator anhand einer ganzen Fülle neuer Songs mehr in die alte schwedische Melodic Death-Richtung - cooles Riffmassaker, auf die neue CD bin ich wirklich gespannt. Pantokrator holten das Letzte aus dem Publikum heraus, einige gingen ein wenig zu gut mit, meinen Rücken spüre ich heute noch, oder werde ich doch langsam zu alt dafür? So ließen wir das Elements Of Rock so langsam ausklingen, bis nächstes Jahr, Leute, schnief. (dh)

Sonntag, 27.02.
Wie schon im letzten Jahr gab es zum Abschluß des EOR einen Gottesdienst, den wir aber angesichts der bevorstehenden langen Heimreise ins Hessenland nicht mehr besuchten.
Resümierend kann man von einem rundherum gelungenen Festival sprechen, das vor allem durch seinen familiären, herzlich-freundschaftlichen Charakter zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Dem gesamten EOR-Orga-Team ein herzliches Dankeschön für alle Mühe und jeden vergossenen Schweißtropfen!
Für unbedingt verbesserungswürdig und professionalisierbar halte ich die technische Koordinierung. Ein professionell arbeitender Stagemanager, der den Umbau kompetent wie zügig leitet, ist ebenso dringend notwendig wie ein Soundmensch, der eine größere Livemix-Erfahrung bei Festivals dieser Größenordnung mitbringt. Freuen wir uns also auf das EOR 2006, denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. (tk)
Bilder gibt's unter http://www.powermetal.de/fotos/fotos-678.html

Setlist RANDOM EYES:
Where I Belong
Hero
Faith
New Creation Girl
Fantasy
Soldier
Tears
Deep Waters
Pain 'N Sorrow
Go Away
Still Alive
New Flow
You Are The Reason
-------------------------
Tomorrow Will Come

Setlist SLECHTVALK:
Intro
Thunder Of War
Of Slumber And Death
Call To Arms
From Behind The Trees
Burying The Dead
And Thus It Burns
On The Eve Of Battle
Besieged
Desertion
Storms
Black Raven Dead

Setlist CRIMSON MOONLIGHT:
Illusion Was True Beauty
Thy Wilderness
My Grief, My Remembrance
Mist Of The Spiritual Dimension
Intimations Of Everlasting Constancy
Echoes Of Tonight
Embraced By The Beauty Of Cold
Eternal Emperor

Setlist BARREN CROSS:
The Stage Of Intensity
Living Dead
Rattle Your Cage
Let It Go Let It Die
Here I Am
Dying Day
State Of Control
One (U2/Acoustic)
Somewhere Far Away
The Unsuspecting
Inner War
Love At Full Volume
Light The Flame
Killers Of The Unborn
--------------------------
Encore-Medley:
He Loves You
Deadlock
Imaginary Music

Setlist TOURNIQUET:
Ark Of Suffering
Acid Head
Where Moth And Rust Destroy
Pathogenic Ocular Dissonance
Bearing Gruesome Cargo
Drum Solo
Broken Chromosoms
The Tomb Of Gilgamesh
Restoring The Locust Years
Trivializing The Momentous
White Knucklin'
Melting The Golden Calf Vanishing Lessons
The Skeezix Dilemma Part 2
The Test For Leprosy

Setlist PANTOKRATOR:
Guess My Name
Leviathan
Eden
Blood
King Of Babylon
Separated By Night
Nebuchadnezar
Who I Was Who I Am
Evlgments Gryming



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