LUNATICA: Fables And Dreams von CSB (Frontiers Records)
Die Zeiten für symphonischen Metal mit Frauengesang waren noch nie besser. Seitdem die Vorreiter Nightwish den Boden geebnet haben, den Bands wie Within Temptation, After Forever oder Xandria für beachtliche Charterfolge nutzen konnten, sind derartige Bands mehr als gefragt. So hat auch die Schweiz in Gestalt von Lunatica ein heißes Eisen im Kampf um den Kitschmetalthron (was nicht als Beleidigung aufgefasst werden sollte - ich oute mich selbst als Nightwish-Anhänger) im Rennen. Dieser dürfte aber vorerst unerreichbar bleiben, obgleich die Vorzeichen gar nicht mal so schlecht standen: die Produktion von Sascha Paeth ist mehr als amtlich, die Instrumentenfraktion beherrscht deutlich hörbar ihr Handwerk und die hübsche Sängerin Andrea Dätwyler überzeugt mit ihrer unaufdringlichen, warmen und dennoch ausdrucksstarken Stimme. Und dennoch ist "Fables And Dreams" auf keinen Fall die Überfliegerplatte, die Lunatica zur im Infoblatt ausgepriesenen "New Symphonic Metal Sensation" gedeihen lassen werden. Zu austauschbar die Songideen, zu unspektakulär die Arrangements, zu offensichtlich wurde hier und da kopiert. Besonders der flächenhafte Keyboardsound eines gewissen Tuomas Holopainen hat es Tastendrücker Alex Seibert angetan, so dass man sich eigentlich permanent an gewisse Nightwish-Classics erinnert fühlt, was den Innovationsfaktor leider gen Null tendieren lässt (man höre sich nur mal den Beginn des eigentlich ganz ordentlichen "The Spell" an ...).
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