(Eigenproduktion)

Die Hamburger Schule scheint ihren Siegeszug im süddeutschen Raum nur mit einigen Häutungen angetreten zu sein. Zumindest ist das zu vermuten, wenn man die gelungene Produktion der Stuttgarter Formation aus den Boxen tönen lässt. Aufmerksam auf die Combo durch ein Showcase in Stuttgart anlässlich der PopOpen geworden, faszinierte mich zunächst die raffinierte Verknüpfung zwischen überintellektuellen bis belanglosen Texten (beides liegt ja auch im wahren Leben oft untrennbar zusammen), der kraftvollen musikalischen Umsetzung und einem live völlig ungehemmt sich verausgabenden Fünfer, dessen Attraktionspunkt neben Sänger Ralv Milberg vor allem der fast ununterbrochen headbangende Bassist Vasili Armandis war. Letzterer zeichnet neben Schlagzeuger Hendric Buehler für die saubere Produktion verantwortlich, die es schafft, die Energie der Bühne zum großen Teil auf die Silberscheibe übertragen zu haben. Textlich und programmatisch wären als Vergleich für Stale vielleicht Blumfeld oder Erdmöbel zu nennen, wobei die Stuttgarter wesentlich direkter und ungekünstelter zur Sache kommen und mit "Magyar" beweisen, dass sie sich auch auf anderen musikalischen Terrains auskennen. Freunden intelligenter neuer deutscher Musik zwischen Philosophiestudentenpop und Progausbrüchen sei der Erwerb der viel zu kurzen CD nachdrücklich anempfohlen. Ein Gutes haben die reichlich 16 Minuten ja dann doch: Es bleibt der Wunsch nach einem Longplayer von Stale.
Kontakt: www.stale-online.de

Tracklist:
1. Nova
2. Neutrino
3. Audiation
4. Profund
5. Magyar
 

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