www.Crossover-agm.de ASIA: Aqua (Special Edition)
von gl

ASIA: Aqua (Special Edition)   ASIA: Aqua (Special Edition-Schuber)   (InsideOut Music / SPV)

ASIA-Fans haben in diesen Monaten die Qual der Wahl zwischen mehreren hochklassigen Veröffentlichungen: Kurz nach dem ICON-Project (= Classic ASIA!) von Geoff Downes und John Wetton und knapp vor Steve Howes neuer Solo-Scheibe "Spectrum" erschienen im Juni gleich zwei vorzüglich aufgemachte Wiederveröffentlichungen. Eine davon ist die ursprünglich 1992 erschienene "Aqua", nun aufgestockt mit 3 Zusatzsongs sowie neuem Booklet mit Einleitung von David Gallant, dem Autor des Buches "Asia: The Heat Goes On".
1992, das war 10 Jahre nach dem Mega-Erfolg des Debuts, das nicht nur 10 Millionen+ Einheiten absetzte, sondern auch die erfolgreichste Platte weltweit 1982 überhaupt war. Wetton war ausgestiegen, und diese Platte, die erste nach "Astra", 1985 (wobei 1990 noch "Then & Now" erschienen war, allerdings eine "gemischte" Veröffentlichung mit sechs alten und vier neuen Songs - Anm. rls), war der Anfang von John Payne in der Band. Er hatte zuvor mit ELO und Jim Steinman gearbeitet und auch auf Roger Daltreys "Under A Raging Moon" gesungen und Geoff im Studio getroffen, als jener an dem GTR-Album werkelte. Steve Howe kehrte zurück, er war bekanntlich 1984 bereits ausgestiegen und auch Carl Palmer taucht als Gast auf, betourte die Platte jedoch nicht, das übernahm Trevor Thornton. Und tatsächlich spielten zwei WEITERE Spitzendrummer, nämlich Simon Philips und Nigel Glockler ebenfalls Schlagzeug-Parts ein.
Und zwei weitere hochkarätige Musiker, die bereits erste Schritte im Rampenlicht hinter sich hatten und später noch berühmter werden sollten, tauchen hier als Gitarristen auf: Al Pitrelli, zu der Zeit mit Alice Cooper unterwegs (später SAVATAGE, MEGADETH u.a.) und Vinny Burns (damals bei DARE, er sollte später TEN gründen).
Zur Musik: Eingerahmt wird das (ursprüngliche) Album von edlen majestätischen Keyboard-Klängen: Aqua Part One und Two - aber hier bekommen wir ja noch 3 Songs mehr, somit ist der eigentliche Abschluss das viertletzte Stück. "Who Will Stop The Rain?" macht klar, dass die Band in den 90ern ankam, ihre Trademarks zwar beibehält, aber nicht zur Retro-Band wurde, denn Payne hat seine eigene Identität und hat nie versucht, John Wetton nachzumachen.
Nach Slide-Guitar-Klängen läuft "Back In Town" wie eine bestgeölte Maschine und zeigt die Band von einer Rock'n'Roll-igeren Seite. Das ruhige "Love Under Fire" (im Bonusteil noch einmal als Live-Song dabei) sorgt für getragene Klänge, und wenn überhaupt, dann erinnert Paynes Stimme hier ein wenig an seinen Vorgänger. Das pumpende "Someday" stammt aus einer anderen Aufnahmesitzung, das hört man am Sound sofort, was nicht heißen soll, dass hier beim digitalen Remastern nicht ganze Arbeit geleistet wurde, was der zuständige Mensch sogar erklärt hier.
"Little Rich Boy" ist gleich zweimal vertreten, der Song ist in einer wesentlichen längeren mit Solo-Passagen versehenen Live-Version als Bonus-Song hinzugefügt worden, und durch die charakteristischen "Wo-ohoh"-Chöre erinnert das wirklich an die 2. DARE "Blood From Stone". Das verträumte "The Voice Of Reason" hätte ich zu Beginn Steve Howe zugerechnet, wenn in den Credits nicht Downes/Payne gestanden hätte. Das folk-artige Stück macht eine überraschende Biege, wenn nach drei Minuten eine Keyboard-Wand die harten Drums herausfordert.
Zurück zu bekanntem Territorium mit Panorama-Keyboards bei "Lay Down Your Arms". Zu "Crime Of The Heart", mit fast 6 Minuten der längste Studiosong, eine kritische Anmerkung, denn das Stück plätschert irgendwie gar nicht packend dahin und ist viel zu lang. "A Far Cry" ist zwar fast genauso lang, aber überzeugt wieder durch eine ASIA-typische, immer leicht dramatische Inszenierung mit Hang zum Pomp, wie sie viele Fans so lieben an der Band. Auch "Don't Call Me" hat diesen leicht sentimentalen Touch in der Melodieführung und gleitet souverän daher, bevor dann mit "Heaven On Earth" m.E. der Höhepunkt von "Aqua" erfolgt. Das Stück bringt noch einmal alle Stärken dieser "Arbeitsgemeinschaft" auf den Punkt: Höchstes musikalisches Können, eingängige Melodien, fesselnde hier sogar spannende Instrumentierung, guter Gesang bei rockigem Anstrich, der nach wie vor radiofreundlich war, aber vor 13 Jahren interessierte das ja nur noch eine Minderheit, was sich bis heute nur noch geringfügig änderte ...
Nun liefert man uns noch einen weiteren Studio-Song namens "Obsession", der die Platte dann auf eine Laufzeit von 78 Minuten bringt, viel mehr geht nicht. Also holt euch nicht irgendwelche dubiose Pressungen von ASIA, sondern diese von Geoff autorisierten Platten, dann wisst Ihr, dass Ihr Qualität habt, was man bei all den seltsam zusammengeschusterten Samplern nicht immer sagen kann! Zeitgleich erschien in ebenso opulenter Aufmachung (zusätzliche Hülle mit eingraviertem Logo) die "Anthology"-Zusammenstellung. Im August folgen dann gleich weitere drei Re-Releases der "Asiaten".
Bandkontakt: www.asiaworld.org
Labelkontakt: www.insideout.de

Tracklist:
Aqua Part One
Who Will Stop The Rain?
Back In Town
Love Under Fire
Someday
Little Rich Boy
The Voice Of Reason
Lay Down Your Arms
Crime Of The Heart
A Far Cry
Don't Call Me
Heaven On Earth
Aqua Part Two

Bonus-Tracks:
Obsession
Little Rich Boy (Live)
Love Under Fire (Live)
 




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