www.Crossover-agm.de TEN: Babylon
von vfu

TEN: Babylon   (Frontiers Records)

Das mittlerweile fünfte Studioalbum der englischen Band TEN basiert auf einem Konzept: Es wird die Liebesgeschichte von Lex Bader und Jen Jarrett in ferner Zukunft erzählt, mit allem, was so dazugehört: etwas Romantik, ein wenig Eifersucht und einer Portion Rache. Aber keine Sorge, wer jetzt denkt, dass "Babylon" (so heißt das Werk) nur etwas für Schnulzenliebhaber und Weicheier ist, hat sich schwer getäuscht. Die in sich melodiösen getragenen - eben erzählenden - Texte sind unterlegt mit einer gnadenlos die Schilderung untermalenden E-Gitarreneinlage und recht harten Drums nach Rockmanier. Und die sind nicht nur passend, sondern dazu noch verdammt gut; auch wenn sich die E-Gitarre ab und an etwas zu sehr in den Vordergrund drängelt, das Ursprüngliche - die Geschichte - geht nie unter. Auch die Stimmungs- und Situationswechsel kommen absolut klar und ausdrucksstark rüber.
"Babylon" ist so etwas wie ein modernes Rockmärchen mit den entsprechend rockigen Klängen erzeugt von Vinny Burns und John Halliwell (Gitarren), Steve McKenna (Bass), Greg Morgan (Drums) und Gast Don Airey an den Keyboards und natürlich kraftvollem Gesang vom dafür zuständigen Leadsänger Gary Hughes. Produziert wurde der ordentliche Sound von Gary Hughes höchstpersönlich und den letzten Schliff hat "Babylon" beim Mixen von Audu Obaje gekriegt. Summa summarum eine echt gelungene Sache.
Ich kann's also nur jedem empfehlen, dem man schon lange keine Geschichte mehr erzählt hat, jedem Rockfan, sogar jedem toleranten Romantiker und selbst denen, die sagen, dass sie die englischen Texte ja sowieso nicht verstehen - denn die sind auch schon drin. Kurzum - für jeden was dabei. Gut möglich aber auch, dass die Kunstfreunde ihre Freude haben werden, wenn schon nicht an der Musik (was schade wäre), dann vielleicht doch am Cover der Scheibe. Das ist nämlich ursprünglich die Arbeit des spanischen Künstlers Luis Royo, womit das Gesamtbild abgerundet wäre. Übrigens, man hofft mit diesem Album die Anstrengungen vom Vorfeld wettzumachen und vielleicht das letzte Album mit Hilfe einer Europa- und Japantour an Erfolg zu übertreffen (wenn ich die Plattenfirma da richtig verstanden habe). Wenn ja, dann kann ich nur sagen: Da hat "Babylon" beste Chancen.
Kontakt: www.frontiers.it



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