CLEARLAND: Gift From Time von gl (UBP International Ltd./Bulgarien-Import)
Jenseits von Nikolo Kotzev, der aber international orientiert operiert, sind CLEARLAND die einzigen mir bekannten Musiker Bulgariens. Das Duo, bestehend aus Nikolay Raikov (Gesang) und Konstantin Jambazov (Guitars, Bass, Keyboards und Gesang) legt ein Erstlingswerk vor, das sich nicht zu verstecken braucht hinter den Veröffentlichungen von Frontiers Records, MTM oder AOR Heaven. Und da wären wir auch schon bei der Stilistik: CLEARLAND spielen West-Coast angehauchten AOR, der seine Wurzeln eher in den 70ern als in den 80ern hat.
Ohne jeden Akzent singt Nikolay die Songs, die von anderen mit JOURNEY, ASIA oder unbekannteren Bands wie STREET TALK oder URBAN TALE verglichen wurden und man kann hier zustimmen. "I Keep Trying" hat definitiv einen entspannten Lou Gramm ("Waiting For A Girl Like You")-Touch. In der Mitte des Albums werden dann Elemente, die auch an CHICAGO oder VENICE erinnern, erkennbar, somit auf einen guten Chorgesang hinweisen. Hier hat man im Studio viel Zeit verbracht, ohne das die Angelegenheit überfrachtet klingt. "The Way To Love You More" ist mit über 6 Minuten der längste und auch mitunter beste Song hier und bietet ein tolles Gitarrensolo. Es werden auch zwei Songs in ihrer Landessprache vorgetragen, wobei "Veches Sun" einen leicht arabischen Touch aufweist, was irgendwie eigenwillig aber auch interessant tönt. Nun zum letzten Stück, als ich dort "Bohemian Rhapsody" las, war der erste Gedanke "Wie mutig", dort hat sich m.E. bisher noch niemand rangetraut!(?) (Außer Mnozil Brass und Dream Theater. - Anm. rls) Der QUEEN-Klassiker wird jedoch in einer rein instrumentalen Gitarrenversion dargeboten, die zunächst befremdet, dann aber tatsächlich ihren Reiz hat und zu überzeugen weiß. Mit Konzert-Gitarren, im Solopart dann einer E-Gitarre (und ohne Schlagzeug) wird der Song interpretiert - klasse!
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