www.Crossover-agm.de
Fallen Yggdrasil, Sacrificium, Natan, The Tyrants   23.04.2005   Bietigheim, JUZ Farbstraße
von dh und tk

Der Flyer zur Veranstaltung
Eigentlich hätte an diesem Abend das pressfrische Machwerk von SACRIFICIUM "Escaping The Stupor" präsentiert werden sollen, aber wie schon beim Erstling "Cold Black Piece ..." wurde das Releasedate erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben, was uns dennoch nicht davon abhielt, einen Abstecher ins Ländle zu unternehmen. Das JUZ in der Bietigheimer Farbstraße war denn auch nicht schwer zu finden, zudem haben im benachbarten Gebäude die freundlichen Damen und Herren der örtlichen Polizei ihren Dienstsitz bezogen, so dass ein hoher Sicherheitsstandard beim kollektiven Headbangen in jedem Fall gewährleistet war. (tk)

THE TYRANTS, die Band, in der der Bruder von Sacrificium-Sänger Claudio die Stimmbänder quälte, eröffneten den Abend mit einem Mix aus Death/Thrashmetal und einer Prise Rock'n'Roll. Kam mir die Mucke der fünf Jungs anfangs eher wie Deathmetal von der Stange vor, konnten sich THE TYRANTS doch noch im Lauf ihres Sets steigern, cool fand ich die immer wieder eingestreuten Thrashparts sowohl von den Gitarren als auch vom Gesang, vor allem der letzte Song ist mir im Gedächtnis geblieben.

Danach erklommen die Belgier NATAN die Bühne, die auch gleich ihre pressfrische neue EP "Nevel" (also doch 'ne Releaseparty?) mit im Gepäck hatten. Und von dieser präsentierten sie uns als Einstieg gleich den Song "My Lost Mind". Dem folgte ein Wechselspiel zwischen Liedern ihrer vorherigen CD "Akeldama", die ich mir schon länger nicht mehr zur Gemüte geführt hatte (nach diesem Gig wurde es mal wieder Zeit), und neuen Songs. Eine Steigerung bei den neuen Liedern konnte ich auf jeden Fall heraushören, irgendwo in der Schnittmenge zwischen Melodic Blackmetal, hin und wieder auftretendem Frauengesang von Keyboarderin Claudia (die auch ständig das Publikum animierte) und Old School-Einflüssen. Das wurde vom Publikum auch recht wohlwollend aufgenommen, eine Zugabe durften NATAN dann auch spielen. Sänger Dennie gab auch alles, am Ende des Gigs brach er dann doch ziemlich erschöpft zusammen. Die lange Fahrt von Belgien an einem Tag, dann sofort der Gig war wohl für den gesundheitlich angeschlagenen Sänger doch etwas zuviel. Zum Glück bekam er gleich liebevolle weibliche Betreuung. Mit der starken neuen EP wären NATAN eigentlich etwas für das nächste Fear Dark-Festival. (dh)
Setlist NATAN:
My Lost Mind
The Beautiful Darkness
Visions Of Fire
Velden van Rood
Abandoned
Evil Silence
De Klauwaards
Alma Mater

Wenn SACRIFICIUM schon nicht ihre neue CD dabei hatten, dann aber eine Menge neuer Songs eben dieser im Gepäck, die in Bietigheim erstmals on stage präsentiert wurden. (Nicht ganz. Fast die gleiche Setlist gab's schon anderthalb Monate vorher beim 2005er Fear Dark-Festival in Zwickau. - Anm. rls) Die Band hat ihren technisch anspruchsvollen Midtempo-Deathmetal noch mal um einige Nuancen verfeinert. Neben melodiöseren Passagen war auch eine Liaison mit dem Blackmetal auszumachen, was angesichts der Tatsache, dass sich die Band für die Produktion ihres neuen Machwerks im schwedischen Panic Room Studio einnistete (u.a. CRIMSON MOONLIGHT, PANTOKRATOR), logisch wie nachvollziehbar erscheint. Claudio schrie und hechelte fast mehr als er growlte, wobei mir diesmal das famose Saitenspiel von Olli besonders auffiel, der im Verbund mit Ulrikes Rhythmusattacken göttliche Riffwände produzierte, so dass das Ohrenschmalz nur so flutschte. Dementsprechend zollten die etwa vierzig zahlenden Nasen auch Respekt für diese glanzvolle spielerische Leistung. Zum großen Finale durfte dann NATANs Trommler Ezra den VENGEANCE-Klassiker "White Throne" kreischend mit intonieren. Die Band revanchierte sich ihrerseits für die tolle Resonanz mit einem Kasten bester Schwarzwälder Braukunst, den sich die Fans dankbar untereinander aufteilten. Na dann ... Prost!
Setlist SACRIFICIUM:
Intro
Canvas
Killing With Style
I Am The Enemy
Cold Black Piece Of Flesh
Relativation Of Justice
Shivering
As Silence Dies
Pierced By Death
Of Traumatic Memories And Tears
--------------------------
Kill Me
White Throne

Als Headliner des Abends enterten die Schwaben-Deather FALLEN YGGDRASIL die stage, die zwar zunächst in einem fast menschenleeren Raum ihre Instrumente einstöpselten, dann aber die restlichen verbliebenen Besucher noch mal mobilisieren konnten. Dabei zelebrierten die Jungspunde eine beeindruckende Mischung aus Melody-Death der Marke DARK TRANQUILLITY und old-schooligem Hyperblast-Death, die druckvoll und sauber aus den Boxen quoll. Der Vierer ließ zu keinem Zeitpunkt spielerische Schwächen erkennen und deathte sich präzise wie engagiert durch die Setlist, auf die ich aufgrund mangelnden Wissens über die Releases der Band nicht weiter eingehen kann. Insgesamt ein würdiger Abschluss eines Abends, der nicht von Massenandrang und kurzweiliger Tonkunst, sondern von einer entspannten und familiären Atmosphäre geprägt war. (tk)



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver