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Loso & Guests   29.01.2005   Mannheim, Rüya-Mehrzweckhalle
von gl

Es war ein im wahrsten Sinne des Wortes einzigartiger, ganz besonderer Tag, denn die thailändischen Superstars (und DIE sind es tatsächlich) LOSO kamen doch tatsächlich für genau EINE Show nach Deutschland und jene fand vor meiner Haustür statt, how cool is that?! Nach CARABAO, die im August 2004 ebenfalls hier in Mannheim spielten, ein weiteres Event, das wirklich Besucher aus GANZ Deutschland anlockte, die Kennzeichen auf dem Parkplatz wie z.B. M, HH, B, D, N, F, MIL, OF, KA, S, L etc. demonstrierten dies oberdeutlich.
Man taucht bei dieser Art von Veranstaltungen in eine andere Welt ein, die wirklich ein Feeling vermitteln kann, als sei man in Thailand selbst, dazu gehören zunächst einmal ausgiebig Speis' und Trank sowie Stände mit thailändischen CDs und Videos, und sogar ein Band-T-Shirt mit dem einen Datum drauf wurde verkauft. Der Erlös des Abend ging im übrigen an das Projekt "Ein Heim für Jungen" in die Stadt Khon Kaen, gelegen im Nordosten Thailands, im Isaan. Dies war VOR dem 26.12. so geplant und wurde auch beibehalten.

Die 'Vorgruppe'
Der musikalische Reigen des Abends wurde eröffnet von einigen Musikern, sie erinnerten jedoch irgendwie an die Karaoke-Unterhaltung, wie man sie so aus größeren Hotels oder Bars kennt, also nicht besonders spektakulär. In wechselnder Besetzung, auch mal mit einer Sängerin, wurden (bekannte) thailändische Lieder (nach-)gesungen, was man an den z.T. überschwänglichen Reaktionen der Thais, die wieder ca. 85% der Anwesenden ausmachten, erkennen konnte.
Musikalisch war es allerdings biedere Hausmannskost (darum gings aber niemandem, man machte sich halt bei Hits nur locker warm ...) mit einem Keyboarder, der den Spaßvogel mimte. Dann kam eine Thai-Band aus Frankreich, deren Namen mir leider nicht bekannt ist, sie waren spielerisch etwas kompetenter, spielten aber irgendwie lahm und gar nicht packend. Nach fast 3 Stunden machte sich selbst bei den sanftmütigen Thais so langsam Ungeduld breit, die sich in Sprechchören für LOSO entlud. Doch zunächst gab es noch die "Ehrenreden", in denen der Manager dieser Party und die Veranstalter vorgestellt wurden, das alles läuft total anders ab wie andere Konzerte im Westen.

Die Ehrenreden vor Beginn der Show
Dann wurde von allen ein thailändisches Lied aus voller Kehle mitgesungen, so dass mir ein Schauer über den Rücken lief, das Fernweh und die Sehnsucht nach der Heimat dieser Menschen war geradezu spürbar. Nach nochmaligem Warten und Geplänkel mit Vertröstungen war es dann zu später Stunde nun endlich soweit: Unter absolutem Geschrei und Gejubel kam Sekson Sookpimay, der Mann, der im Grunde LOSO ist und seine nun drei Mitmusiker auf die Bühne und legten sehr laut und heavy los und konnten gar nichts falsch machen, weil ja so gut wie alle jedes Lied mitsingen konnten!!!

In Thailand ein Superstar: Sekson Sookpimay
Unter den Argusaugen von bulligem Securitypersonal, das kurioserweise direkt mit auf der Bühne stand, ca. 2 Meter recht und links der Musiker, rockten sie zunächst mal 3 härtere Songs runter, um die Richtung vorzugeben.
Direkt vor der Bühne standen ca. 300 thailändische Frauen und vielleicht 20 Deutsche, im Saal insgesamt ca. 800-900 Personen, die hinteren stellten sich z.T. auf die Tische und Bänke, um zu sehen.

LOSO in Action! (Und die Security auf der Bühne in Aufruhr und unter Hochspannung!!)
Erst nach drei Liedern begrüßte der Sänger und Gitarrist die Anwesenden zu der "first German show ever" unter erneutem Jubel (das Wort Gegröhle passt hier nicht!) um dann den Riesenhit "Om- Pra-Ma- Pood" anzustimmen, wo noch eine Steigerung der zuvor geschilderten Reaktion möglich war, ergreifend!! Wenn BIRD auch noch vor Ort gewesen wäre, hätten die das Dach abdecken müssen!! Auf der Bühne war alles auf den Mann in der Mitte zugeschnitten, die anderen Musiker spielten ihm songdienlich zu und hielten sich auch an der Front immer ein wenig zurück, so dass es schon fast wie eine One-Man-Show mit Begleitmusikern wirkte, aber nur fast, denn Basser, der andere Gitarrist und speziell Schlagzeuger sind alle selbst Top-Musiker. Auch die Lichtshow: von hinten senkten sich die Strahlen über Sek Loso ab, was einen klasse Effekt ergab.

Auch die Lichteffekte sind auf den Mann in der Mitte zugeschnitten.
Unter dem Gejaule der vorwiegend weiblichen Fans entledigte sich nun Sek seines T-Shirts und stimmte den nächsten Song vom Album "Losoland" aus dem Jahre 2002 an. Er ist eben ein begnadeter Songschreiber und hat immer diesen leicht melancholischen Touch im Gesang, der offenbar genau den Nerv seiner Landsleute trifft.

Man zieht das T-Shirt aus, das gefällt den Mädels ...
Im Verlaufe des Konzertes kam mehrfach nach total rockigen, fast schon als Heavy Metal, ein Song gar als Punk (!) zu bezeichnenden Songs eine einfühlsame Ballade. Ein für westliche Zuhörer grotesker Mix - schade, denn die Thais feierten alles gleich ab. Dort scheint es kein Schubladendenken zu geben, zumindest hatte ich so den Eindruck, stellenweise verwunderte es schon, dass bei Power Metal-Passagen alles gut mitging !! Und jawohl, sogar gebangt wurde, Yeah!! Ob es das Wort wohl auf Thai gibt, ich hätte den Deutschen, der Wort für Wort mitsang (!), mal fragen müssen ...

Das Konzert ging so lang, dass er dann doch nochmal ein Hemd anzog.
Der Auftritt ging sehr lange, man spürte, der Künstler will hier ein Zeichen setzen und wenn er schon mal da ist, auch einen besonderen Eindruck hinterlassen. Dies ist ihm nur bei einer Passage misslungen, als er das Lied "Baby I Love You", auch von dem Album "Losoland", auswalzte zu einem über 10-minütigen LED ZEPPELIN-Tribute, in dem er seinen Vorbildern huldigte und in Englisch einige obszöne Sprüche ins Mikro hauchte. Doch dann als viele glaubten, das war's jetzt, spielte die Band weiter und weiter, alte Stücke vom "Red Album" oder vom Album "Rock'n Roll" aus dem Jahre 2000, bis sie dann weit nach 1.00 Uhr sich verabschiedeten vor einer erschöpften aber restlos glücklichen Community, die ein ganz besonderes Fest erlebt hat. Dies nicht ohne eine zum Schluss spektakuläre Stagediving-Aktion von Sek selbst, der doch tatsächlich mit ausgebreiteten Armen in die Mädchen vor der Bühne flog, zum Entsetzen der überzogenen Security, die ihn in übertriebener Hektik wieder auf die Bühne bugsierte.

YEAH!!! (Eine Hand ist halt immer im Bild, wenn man aus der Meute raus fotografiert ...)

'Loso!! - Loso!! - Loso!!'

PS: Besonderer Dank hier an Chanta und Christoph Reinke, der mir als einzigem Medienvertreter die Chance gab, dieser Feier beizuwohnen - Sonst war überhaupt keine Presse vor Ort!
PS 2: Und auch "Hallo" an den Gladbach-Fan, der eigens aus Fürstenfeldbruck (!) mit seiner Frau angereist kam, dass ich diesen tollen Abend mit Euch verbringen durfte. Ich hoffe, du liest das und meldest dich mal!






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