www.Crossover-agm.de DEATHCHAIN: Deathrash Assault
von ta

DEATHCHAIN: Deathrash Assault   (Dynamic Arts)

Aus Finnland thrasht es wieder. Deathchain sind die genauso humorlose, aber musikalisch etwas intelligentere Alternative zu Carnal Forge (Sw) und die etwas kompromisslosere und spielstärkere, technischere Variante von Final Breath (D). Dafür, dass achtzig Prozent des Bandzweitlings "Deathrash Assault" heftigstes Uptempo-Gebolze markieren, ist das Ergebnis verflixt interessant ausgefallen. Das liegt nicht nur daran, dass unter das heftige Gekreische von Sänger Rotten ab und zu 80s-Brüllchöre und Brummelparts oder unter das fixe Gehoppel von Drummer Kassara gerne ein paar Blastbeats gemischt werden, sondern vor allem an der abwechslungsreichen Gitarrenarbeit von Corpse und Bobby Undertaker, die ein schneidiges Riff nach dem anderen aus dem blutverschmierten Hemdsärmel schütteln, sowie an dem richtigen Gespür der Band für clevere Arrangements und den Moment, in dem das Tempo mal heruntergeschraubt werden könnte. Das erinnert alles ein wenig an den jüngst erschienenen Erstling von Evildoer, Deathchain dürfen aber in Sachen Eigenständigkeit ein paar Punkte mehr auf ihrer Seite verbuchen, zudem ist nicht zu überhören, dass die Musiker schon eine ganze Weile in der Szene aktiv sind. Neununddreißig Minuten gibt es hier einen ausgeklügelten, gut durchdachten (man beachte auch die feinen Soli), aber zu jeder Sekunde in den Hintern kickenden Thrash-Kugelhagel, der überaus frisch abgefeuert wird. Genauso plakativ wie diese Metapher fallen allerdings die Texte aus, dümmer als die Pseudonyme der Musiker dazu. Weite Teile ergehen sich in pubertärer, unreflektierter Religionshetze (kennt man, jaja), der Titeltrack "Deathrash Legions" und "Napalm Satan" gehören zu den dümmsten Gewaltverherrlichungsergüssen, die 2005 zu bieten hatte (alles unernst gemeint, jaja) und gäbe es die letzte Strophe aus "Panzer Holocaust" mit einer Art impliziter Stellungnahme des Texters zu dem ganzen Müll, der vorher geschildert wird, nicht, dann ... was auch immer, zumindest nichts Gutes. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass man mit dem Papier und der Farbe, die für das Booklet verbraucht wurden, sinnvollere Dinge hätte anstellen können. Ansonsten, d.h. musikalisch gilt, was bereits ausgeführt wurde: Grünes Licht seitens des Rezensenten.
Kontakt: www.dynamicartsrecords.com

Tracklist:
1. Return Of The Nemesis
2. Venom Preacher
3. Lepra Lord
4. Graveland Witchery
5. Deathrash Legions
6. Napalm Satan
7. Panzer Holocaust
8. Morbid Mayhem
9. Valley Of The Corpses



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