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von gl

IMPELLITTERI: Pedal To The Metal   (Steamhammer/SPV)

Es klang bei den Vorankündigungen bereits dubios, als Chris vermeldete, dass die Platte in eine härtere dunklere Richtung gehen würden und dies bewahrheitet sich leider. Mit dem neuen Sänger Curtis Skelton an Board, beginnt die Platte nach dem spannenden Intro mit einem viel zu lauten growlenden Schrei und einem durchschnittlichen Song namens "The Iceman Cometh". Das eigenwillig betitelte "The Kingdom Of Titus (Tribute)" ist eigentlich ganz ordentlich, Riffing at its best des Meisters, der eher schlechte Sänger wertet den Song jedoch ab. Das dritte Stück fängt wieder düster und mit einer evil grummelnden Stimme an, dann singt Curtis echt mal gut, die Riffs und der Aufbau des Songs sind simpel, aber wir werden unterhalten von halsbrecherisch schnellem Solospiel, so wollen wir Chris hören. Jetzt glaubt die Band phasenweise Metal-Core zu imitieren, dieser ganze Anspruch passt überhaupt nicht zu IMPELLITTERI und geht total in die Hose, die Schreierei nervt nur, auch wenn zwischendrin melodische Sprenkel erklingen.
Wenn die Leute MACHINE HEAD oder FEAR FACTORY oder ähnlich geartete Bands hören wollen, greifen sie auf die zurück, für solche Musik braucht man aber keinen Ausnahmegitarristen wie Chris Impellitteri. Auch das gerade mal 2:34 lange "Crushing Daze" geht in diese Richtung, wobei hier noch ein seltsamer Chor mit Geklingel und Geratter eingeblendet wird in das Rumgeschreie, schlimm! Nun zurück zu alten Trademarks? Song 6 fängt zumindest so an: Es ist ein Klasse-Song, der beste der Platte, der mit einem anderen Sänger großartig rüberkäme, denn Curtis packt die hohen Passagen nicht und singt eine Oktave zu tief. Wenn dann nicht auch noch die verfremdeten industrialartigen "Destruction" intonierenden Stimmen wären, würde mir der Song echt gut gefallen. "Judgement Day" ist total simpel, hat aber einen guten Text, richtet sich gegen den amerikanischen Präsidenten, hier hat übrigens Ed Roth, der nun nicht mehr als Bandmitglied geführt hat, eine tolle Klavierpassage zu bieten. Jetzt gehen ganz die Lichter aus: Das Stück "Punk" ist der Tiefpunkt nicht nur dieses Albums, sondern der Karriere des Mannes aus L.A.. Als Parodie gegen Eminem, Jay-Z, Dre und Fred Durst konzipiert, bietet es einen wirren konfusen Text und bei genau so bekloppter Musik wie eben Limp Bizkit karikiert man sich irgendwie selbst und schießt ein Eigentor. Nie und nimmer hätte ein Rob Rock diesen Unfug mitgemacht. "Propaganda" greift erneut die amerikanische (Außen-) Politik und die Kontrolle in Amerika an, bin ja auch voll seiner Meinung, das ganze schmeckt aber fahl und widersinnig, wenn eine andere Textzeile ein Lied davor "The Voice Of America proud to defend" lautet, was denn nun, Chris? Kollege Kilalli hat in seiner Rezension zu "System X" anno 2002 schon treffend die Widersprüche des Christen Impellitteri in seinen Texten angesprochen, dies fällt nun hier erneut auf.
Das letzte Stück ist nur stupides Gehacke, ganz schwaches ideenloses Songwriting.
Kurz noch ein Satz zur Umsetzung im Booklet: Die Tracks wurden munter durcheinander gemischelt und dabei ging der Text zu Song 2 komplett verloren. Das ist bitter, dass dies erst bemerkt wird, wenn die CD schon im Handel ist!
Es gab eine Zeit, da waren die stets - wie hier auch: 36:38 (!) - von der Spielzeit kurzen CDs dieser Band sogar exorbitante Japan-Import-Preise wert. Diese hier ist jedoch von allen IMPELLITTERI-Scheiben die Schlechteste!
Bandkontakt: www.rapture.net/impellitteri
Labelkontakt: www.spv.de

Tracklist:
The Iceman Cometh
The Kingdom Of Titus (Tribute)
Dance With The Devil
Hurricane
Crushing Daze
Destruction
Judgement Day
Punk
Propaganda Mind
The Writing's On The Wall
 




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