(Steamhammer/SPV)

Der Paganini des Metal hat wieder zugeschlagen und will mit seinem neuen Output "system x" zeigen, dass die kreative Ader des Chris Impellitteri noch lange nicht erschöpft ist. Nach dem musikalisch pantera-angehauchten und durchwachsenen Vorgänger-Scheibchen "Crunch", dem Abgang von Sänger Rob Rock und der Wiederkehr des "Alten" (Ex-Rainbow-Sänger Graham Bonnet ist nach wie vor der Inbegriff des peinlichsten Outfits innerhalb einer klassisch ausgerichteten Metalband!) schütteln der Saitenvirtuose und seine Sidekicks ein mehr als beachtliches Release aus dem Ärmel.
"Rock'n Roll Heroes" und "Perfect Crime" sind klassische Impelliterri-Nummern, mittelschnell, prägnantes Riffing mit kurzen Frickelpassagen und hymnenhaften Refrains. "End Of The World" ist ein melodischer Midtempo-Stampfer, der einem sofort im Ohr hängen bleibt, erfrischend kreativ rüberkommt und selbstverständlich mit halsbrecherischen Soli garniert ist. Teile der Melodie von "She's A Nighttime Lover" hat Mr. I mal eben von Deep Purples "Highway Star" geklaut, was ihm aber angesichts eigener songschreiberischer Qualitäten verziehen sein mag.
Mit "Gotta Get Home" hat man diesmal auch einen echten Speed-Kracher an Bord, der Rest der Songs zeichnet sich durch einen hohen Wiedererkennungswert, die typischen Impellitteri-Trademarks und einem erfreulichen Abwechslungsreichtum aus. Zwar ist der streckenweise brüllende Gesang von Mr. Bonnet recht gewöhnungsbedürftig und lässt eine Sanges-Ikone wie Rob Rock vermissen, aber nach mehrmaligem Durchlauf hat man sich auch daran gewöhnt. In lyrischer Hinsicht lässt "system x" allerdings zu wünschen übrig, denn Textzeilen wie "... You fool, I say to the eastern man, your evil ain't heaven sent. You better run you better hide, cause you pissed of America ... we're men of God in America ..." in "United We Stand" lassen vor dem Hintergrund der Ereignisse des 11.09.01 nicht nur eine penetrante Arroganz gegenüber Nicht-Amerikanern durchschimmern, sondern auch eine Gesinnung zu Tage treten, die zur christlichen Lebenshaltung eines Chris Impellitteri nicht so ganz passen will.
Musikalisch gesehen ist "system x" aber Pflichtstoff für jeden anspruchsvollen Melodic- und Powermetal-Fan und darf in keiner CD-Sammlung fehlen.
Kontakt: www.rapture.net/impellitteri
 

© by CrossOver