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Jetsetready, Waiting For Steve, R A K   17.09.2005   Zwickau, Lutherkeller
von ch

Am 17.09. fand im Lutherkeller ein historisches Ereignis statt: Ein Allianzkonzert zwischen Whirlwind Music e.V. Chemnitz und Christenmugge Zwickau. Als Bands hatte man Jetsetready aus Holland, Waiting For Steve aus Gießen und R A K aus Waldenburg gewinnen können.
Doch bevor man überhaupt etwas hören durfte, musste erst mal der komplette Raum von Publikum geräumt werden, damit ein ordentlicher Soundcheck erfolgen konnte. Die Ursache der Verspätung war, dass die Person, welche sich um die Technik kümmern sollte, kurz vorher in den Urlaub gefahren war und man nun ohne PA dastand. Kurzerhand hatte man sich dann noch fehlende Technik ausgeliehen und die Bands konnten ihren Sound checken. Mit fast einer Stunde Verspätung ging es dann endlich los. Danke noch mal an die Leute, die uns Publikum draußen, während des Wartens im Regen, mit Tee und Kuchen versorgt haben. Lob!
Als Opener gaben sich R A K die Ehre und ihre Version von Skapunk zum besten. Skapunk traf das Genre wohl ganz gut, denn da vermischte sich Detroit-Ska mit deutschem Punk. Der Menge gefiel, was sie da sah, und der Lutherkeller verwandelte sich in eine Pogohöhle. Man sollte vielleicht erwähnen, dass die Location insgesamt sehr klein ist und dass ca. 150 Menschen sich an diesem Abend darin befanden, wodurch man sich wie die Sardine in der Dose fühlte. Die Darbietung war solide und nach fast 40 Minuten überließen R A K Waiting For Steve das Feld. Feld trifft es auch hier am besten, denn bei all dem Stress für die Beschaffung der Technik schaffte man es nicht mehr eine Bühne zu bauen und für Beleuchtung zu sorgen. Dies erfüllte ein Bauscheinwerfer an der Decke. Doch das brachte dem Abend nur geringe Minuspunkte, denn das Publikum war über jeden Ton der Bands dankbar und feierte sie euphorisch.
Waiting For Steve waren mit neuem Schlagzeuger im Gepäck angereist. Eins muss man ihnen lassen, mit dem Neuen haben sie einen großen Griff getan. Ich fand's zwar zwischendurch etwas Punk-lastig, aber im großen und ganzen ist er deutlich technischer und tendiert mehr in Richtung Studiomusiker als der ehemalige, welcher doch eher von der "Hauptsache es knallt"-Riege war. Waiting For Steve spielten eine saubere Show, ähnlich wie im Frühjahr zu On The Rock im Gasometer. Große Showunterschiede konnte ich hier nicht feststellten.
Als Headliner des Tage betraten dann Jetsetready die "Bühne". Diese 5 Jungs hatten den weiten Weg aus Holland auf sich genommen um 150 Zwickauern eine gute Screamo-Show zu bieten. Diese Reise hatte sich fürs Publikum gelohnt. Ich war erst noch etwas skeptisch, da ich sie dieses Jahr vom Freakstock als eher mittelmäßige Band in Erinnerung hatte. Aber meine negativen Erwartungen stellten sich als Irrtum heraus. Sie gaben eine wirklich gute Show zum besten, ohne bekannte amerikanische Bands zu imitieren. Sie waren einfach sie selbst. Das Publikum, welches (meine These!) eher noch etwas unerfahren in Sachen Screamo war, nahm den neuen Musikstil wohlwollend an. Man konnte in vielen Gesichtern der Zuschauer lesen, dass sich dieser Abend für sie gelohnt hat.
Ich habe selten eine so friedlich pogende Menschenmasse gesehen, die mit so wenig zufrieden war. Es muss halt nicht immer ein topgestylter Musiksaal sein um Spaß zu haben. Dieser Abend war ein gutes Beispiel dafür, dass man mit wenig viel erreichen kann. Prima.





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