www.Crossover-agm.de NEAERA: The Rising Tide Of Oblivion
von tk

NEAERA: The Rising Tide Of Oblivion   (Metal Blade Records)

Bevor ich mich den musikalischen Ergüssen der Münsteraner Melody-Deathcorler zuwende, muß ich vorher einen kurzen Abstecher in die griechische Mythologie unternehmen, denn genau hierin verborgen liegt der namentliche Ursprung der Band: Der Name einer Frau, die in Sklaverei lebte, von sexueller und körperlicher wie psychischer Gewalt gezeichnet war und aus diesem Teufelskreis niemals mehr ausbrechen konnte, obwohl ihr Besitzer ihr gestattete, sich "frei zu kaufen". Die Analogie zum heutigen Frauenbild, welches immer noch in einigen Ländern des nahen und mittleren Ostens vorherrscht, prägt auch die lyrische Thematik des Quintetts, welches sich musikalisch dem melodischen Deathmetal, durchsetzt von Hard- und Grindcore-Elementen, verschrieben hat.
Die erst 2003 aus einer aufgelösten Death-Grind-Formation und zwischenzeitlich existierenden Moshcore-Truppe namens THE NINTH GATE hervorgegangene Band kann dabei mit einer durchweg spielstarken Leistung überzeugen, wobei der Deathmetal-Anteil gegenüber den Metalcore-Elementen überwiegt und die musikalischen Wurzeln der Bandmitglieder bestens widerspiegelt. Wer sich UNEARTH oder AS I LAY DYING mit einer dicken Portion Schweden-Death und zeitweiligen Speed-Attacken vorstellen kann, bekommt mit NEAERA die perfekte Symbiose geboten. Dabei setzen die Westfalen um den grunzkreischenden Vocalisten Benny Hilleke auf eingängige Hooklines, variieren ihr Tempo aber recht häufig und bauen neben heftigen Double-Bass-Speedpassagen immer wieder deftige Slow-Mo-Parts ein, die von zermürbenden Melody-Gitarrenriffs getragen zusätzlich an Intensität gewinnen. Beispielhaft hierfür seien die Tracks "Anthems Of Despair" und "Where Submission Reigns" genannt
Als Produzent konnte übrigens Andy Classen (u.a. RECKLESS TIDE) gewonnen werden, der "The Rising Tide Of Oblivion" einen druckvoll sauberen Klang verpasste.
Ein beachtlicher Einstand der Deutschen, der aufgrund seiner brutalen Grundausrichtung so mancher reinrassigen Death-Metal-Kapelle einen gehörigen Tritt verpasst.
Kontakt: www.metalblade.de, info@metalblade.de

Tracklist:
1. The World Devourers
2. Broken Spine
3. Anthem Of Despair
4. Walls Instead Of Bridges
5. Where Submission Reigns
6. From Grief ...
7. ... To Oblivion
8. Hibernating Reason
9. Definition Of Love
10. Save The Drowning Child
11. Beyond The Gates
12. No Coming Home
13. The Last Silence



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