www.Crossover-agm.de AS I LAY DYING: Frail Words Collapse
von mst

AS I LAY DYING: Frail Words Collapse   (Metal Blade/SPV)

Tja, so ein Job bei CrossOver hat unbestritten seine Schokoladenseite. Ich glaube kaum, dass ich mich ohne die Pflicht dieses CD-Reviews jemals näher mit As I Lay Dying beschäftigt hätte. Ehrlich gesagt, tippte ich vom Namen her auch spontan auf eine Gothic-Combo. Doch weit gefehlt. Von Gothic Metal ist die Band mindestens so weit entfernt wie unsere Regierung von der Lösung der Wirtschaftskrise. Stattdessen hat man sich modernen Thrash Metal mit Anleihen aus der Hardcore- und Death Metal-Ecke auf die Fahnen geschrieben. Damit ist man im momentanen Musikdschungel zwar keine Ausnahmeerscheinung, aber mal ganz ehrlich: Muss es denn immer etwas außergewöhnlich Neues sein, was uns beeindruckt? Wer diese Frage für sich bejaht, kann jetzt hier aufhören mit Lesen und bastelt sich am besten eine CD mit Baustellengeräuschen unterlegt mit Tierstimmen aus dem Regenwald. Alle anderen dürfen sich zusammen mit mir über ein feines Aggressionsabbaupräparat verpackt in eine glänzende Scheibe freuen. Erwähnt werden soll hier auch noch der christliche Hintergrund der Band, der jedoch nie als Verkaufsargument benutzt wird. Musikalisch hat man auf alle Fälle einiges zu bieten: "Falling Upon Deaf Ears" zum Beispiel, welches mich immer etwas an die Kinder Bodoms erinnert, während "The Pain Of Seperation" ein modernes Hardcoregeballer darstellt. Ein bedeutender Einfluss beziehungsweise Referenzpunkt von As I Lay Dying sind auf alle Fälle everybody's darling In Flames. Gerade "Elegy", das für mich das Sahnestück auf "Frail Words Collapse" ist, kann eine extreme Schlagseite zu den Überfliegern aus Göteborg nicht verleugnen. Alle Hartwurstliebhaber die eine Vorliebe für Soilwork, Children Of Bodom oder eben In Flames haben, können mit As I Lay Dying dann eigentlich auch nicht falsch liegen, auch wenn deren Klasse (noch) nicht erreicht wird. Am Sound gibt's auch nichts rumzumäkeln, was allerdings auch nicht verwundert, da mit Evan White ein Mann die Regler bediente, der auch bei P.O.D. für den nötigen Druck in der Magengegend sorgte. Eitel Sonnenschein also? Im Prinzip schon. Zwar haben sich zwei, drei schwächere Tracks eingeschlichen, so finde ich zum Beispiel den zehnten Song (sinnigerweise auch "Song 10" betitelt) net so doll, aber eine Platte nur mit Überfliegern wäre ja auch gleich etwas zuviel des Guten. Dann also beim nächsten Mal, hehe. Normalerweise dürftet Ihr keine Probleme haben "Frail Words Collapse" im gut sortierten CD-Laden zu finden, also lasse ich auch keine Ausreden gelten. Reinhören!
Kontakt: www.metalblade.de

Tracklist:
01. 94 Hours
02. Falling Upon Deaf Ears
03. Forever
04. Collision
05. Distance Is Darkness
06. Behind Me Lies Another Fallen Soldier
07. Undefined
08. A Thousand Steps
09. The Beginning
10. Song 10
11. The Pain Of Seperation
12. Elegy
 




www.Crossover-agm.de
© by CrossOver