WOLFS MOON: Keep Metal Alive von Christian (MDD Records / Mausoleum Records)
True german heavy metal. Very true, indeed. Die Bandinfo auf der CD kann ich leider nicht aufkriegen, aber die sympatischen Menschen auf den Bandfotos tragen T-Shirts von Nevermore, Overkill und Männerwar und machen einen schon etwas reiferen Eindruck. Jedoch sind die Einflüsse und die Intention auch so nicht zu überhören. WOLFS MOON ziehen am gleichen Strang wie Sacred Steel. Mit Musik und Texten wird die Fahne des ganz klassischen Heavy Metal geschwenkt und kein Klischee ausgelassen. Die Mission der Band besteht in der Bewahrung des reinen und unverfälschten Ur-Metal-Stils, und das seit 1992. "Keep Metal Alive" ist bereits das fünfte Album. Die Riffs sind alt, müssen sie auch, die Songs nicht originell, wollen sie auch nicht. Gespielt wird schnörkellos, solide, fast alle wichtigen Zutaten wie Groove, gute Hooklines, technisches Können und gute Arrangements sind vorhanden. Der Gesang ist herzhaft und kommt ohne Eierkneiferquiekser aus. Die Produktion ist knochentrocken ohne Schnickschnack - was zum Gesamtkonzept paßt - aber nicht drucklos. Diese Art erschwert ein wenig den Zugang zu den gar nicht mal so schlechten Songs. Immer wieder begegnen einem Passagen, die erst auffallen, weil sie lange nach dem Konsum der CD noch im Gehörgang klemmen. Beim ersten Hördurchlauf wird der Nichtabsolutretroverrücktemetaller vielleicht gleich abwinken, aber es gibt versteckte innere Werte! Oftmals scheint die Muse zumindest vorbeigeschwebt zu sein. Viele der verwendeten Themen hätten andere Combos mit Bombast und Soundgebäuden bekleistert und so leichter zugänglich gemacht. Also Respekt! Was als würzende Zutat das Niveau jedoch noch heben würde, wäre hie und da ein frisches Gitarrensolo. Wie gesagt krieg ich die Bandinfo nicht auf, aber nach meinen Ohren wird trotz Viererbesetzung nur mit einer Gitarre gezockt. Das schränkt natürlich die Dimensionen etwas ein, und die Band schafft es auch nicht gänzlich, diesen Mangel vergessen zu machen, wie es etliche klassische Trio-Besetzungen geschafft haben (ich sag mal nur Rage, die seligen Capricorn und Motörhead als drei Eckpunkte).
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