RAISING FEAR: Mythos von CSB (Dragonheart)
Laut Infoblatt sind sie "The new Power Metal promise", was auch immer das sein mag. Allerdings hielt sich meine gespannte Vorfreude in Grenzen, wusste ich ja schon von der Promo 2003, was mich in etwa erwartet, nämlich angenehm nach vorne losgehender Metal amerikanischer Prägung im Armored Saint/Metal Church-Stile, technisch erstklassig umgesetzt aber leider ohne wirklich zündende Ideen. All diese Trademarks finden sich auf "Mythos" nahezu unverändert wieder und man muss daher konstatieren, dass von großspurig gemachten "Kraftmetallversprechen" nur bedingt etwas zu halten ist. Die neun größtenteils überlangen Eigenkompositionen der Stiefelmetaller, die sich - wie originell - allesamt um diverse Sagengestalten ranken, kommen zwar gänzlich ohne Italokitsch und Pathos aus und beinhalten durchaus eine Menge sehr hörenswerter Passagen, dümpeln aber auch genauso oft belanglos vor sich hin, kommen eigentlich zu keinem Moment wirklich auf den Punkt und wirken stellenweise regelrecht zerfahren. Hinzu kommt der gewöhnungsbedürftige Fronter Rob DF, der zwar lange nicht mehr so gequält vor sich hin tönt wie zu Zeiten des Demos, von einer Weltklasseperformance aber genau so weit weg ist wie Dynamo Dresden von der Champions League. Doch oh Wunder! Beim abschließenden supercoolen Cover "Angel Witch" der gleichnamigen NWOBHM-Legende funktioniert sein Organ wunderbar und ohnehin ist dieser Track bezeichnenderweise der musikalische Höhepunkt der Scheibe. Vielleicht sollten Raising Fear es ihren teutonischen Kollegen von Powergod gleichtun und anstatt mittelmäßiger Eigenkreationen, die man mindestens tausendmal gehört zu haben glaubt, lieber kultige Coverplatten unters Bangervolk mischen ...
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