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RAISING FEAR: Promo 2003
von CSB

RAISING FEAR: Promo 2003   (Eigenproduktion)

Dass die Italiener ein recht temperamentvolles Völkchen sind, ist ja hinlänglich bekannt. Seltsam ist nur, dass sich diese Tatsache nun sogar in der Namenfindung bei Newcomerbands niederschlägt. Vor kurzem erst schob man mir das Debüt der unsäglichen Shining Fury (scheinbare Furcht??) unter, und nun auch noch Raising Fear (rasende Wut), die aber im Gegensatz zu den Erstgenannten weit weniger zum davonlaufen sind. Im Gegensatz zu den zahllosen Genrekollegen vom Stiefel machen die Jungs aus Treviso nämlich nicht den Fehler, auf Krampf das Erfolgsrezept von Rhapsody zu kopieren und möglichst viel Keyboards und Klassikzitate in ihre Songs einzubauen, sondern fühlen sich laut Info viel eher dem Metal amerikanischer Prägung, wie ihn Bands wie Armored Saint oder ältere Savatage definiert haben, zugehörig. Und so knallen die fünf Songs trotz matter Produktion (die aber immer noch besser als so manche "professionelle" aus Italien geworden ist) auch - für Stiefelmetaller - ungewohnt heavy aus den Boxen, wobei man sich aber erst mal an das raue, gelegentlich etwas gequält wirkende Organ von Sänger Rob DF gewöhnen muss, der es mit der Kopfstimmenarbeit gelegentlich etwas zu gut meint. Vielleicht ist dies ja auch einer der Gründe, warum bei mir der Funken einfach nicht so richtig überspringen will, obwohl mir diese Art von Musik eigentlich sonst sehr zusagt. Objektiv kann man der Band jedenfalls kaum einen Vorwurf machen, denn die Songs sind in sich schlüssig und abwechslungsreich, kommen weitestgehend ohne überflüssige Klischees aus, sind instrumental hervorragend umgesetzt, ohne dass man sich in Soloorgien verlieren würde, und die Texte, die sich um diverse so verschiedene Sagengestalten wie Gilgamesh, Theseus oder Morgana LeFay ranken, sind eigentlich auch nicht verkehrt.
Aber irgendwie hat man das alles schon mal gehört, nur eben besser. Was den Italienern (noch) fehlt, ist die besondere Klasse, die Bands wie erwähnte Savatage, Armored Saint oder die ebenfalls als Einfluss benannten Symphony X auszeichnet. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Raising Fear in jedem Falle um eine der besseren italienischen Bands und wer weiß, was mit einer professionellen Produktion da noch rauszuholen ist. Ein Plattenvertrag wäre allemal verdient!
Kontakt: raisingfear@email.it oder yorick@email.it

Tracklist:
1. Gilgamesh
2. Theseus
3. Morgana
4. Amon Ra
5. Phoenix



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