PIERRE BENSUSAN: Altiplanos von ta (Favored Nations)
Sehr ruhige Scheibe. Pierre Bensusan trägt auf "Altiplanos" virtuos eine Stunde Instrumentalmusik auf der Konzertgitarre vor, die sich irgendwo zwischen Easy Listening und Easier Listening einpendelt. Das ist aber nicht bös' gemeint, denn die Lieder werden zweifelsohne dynamisch und beseelt gespielt. Ob in lebensfrohem Dur ("Sentimentales Pyromaniaques", "If Only You Know") oder in ein sanft-balladeskes Deckchen gewickelt ("La Dome de Clevedon", "Hymn 11"), Bensusan hält jeden Ton am Leben. Dem verwöhnten Rezensenten gefallen aber noch viel mehr als die eingängige Griffbrettkletterei ohne Schockeffekte die experimentellen Momente. In "Sur un Fil" etwa klingt die Akustische des Meisters wie ein gedämpftes, gezupftes Cello und wird von Percussions untermalt, "Sylva" bietet hemmungslose, irgendwie Dschungel-mäßige Improvisation mit der Elektrischen, "Falafel à Monteségur" überrascht mit einer Handvoll Pfeifen, während "Tacita" sogar ein Saxophon feilbietet und dabei völlig smooth daherkommt. Ganz klar, gegen Ende des Albums getraut sich Bensusan etwas mehr. Und auf die Nummern 5 und 11 hat er dann die "konventionellen" Lieder verteilt: Denn dort ist auch sein Gesang zu hören. "Demain, des lŽAube", sehr sanft gesungen und sehr schwermütig, zieht hierbei knapp an der Grenze zum Kitsch vorbei und ist deswegen auch so gut, während "La Nuit des Météores" diese Grenze leider schon etwas zu weit überschritten hat.
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