www.Crossover-agm.de BLACK SHARK SAID: A(e)ffect Structures Drift
von ta

BLACK SHARK SAID: A(e)ffect Structures Drift   (Unrouged)

Schwarzer Hai sagte, er würde mich fressen. Ich lächelte mild und er tat es. Etwa nach der fünfzehnten Ankündigung. Und dann: Affekt, Effekt, Struktur, Schweben; das alles aus Werdau, einer Stadt auf dem Planeten Jupiter im All, wenn ich nicht ganz falsch liege. Sechsundsechzig Minuten gefressen werden - kein Zuckerschlecken, aber definitiv die fünfzehn Versuche wert gewesen, die es gebraucht hat. Ein paar völlig willkürlich ausgewählte Stationen aus dem Prozess des Erleidens eines Verschlingungsaktes seien zur Bebilderung des Ganzen herangezogen, denn Haie - besonders die schwarzen - haben bekanntlich so viele Zähne, dass mit dem Plan der Beschreibung jedes einzelnen ein fünfbändiger Traktat entstände.
"Animal Act": Synthesizer fiepen, ein hartes Riff ertönt und wird von synthetischen Grooves getragen. Percussions und Loops fließen ineinander, künstliche und natürliche Drumschläge treffen sich, alles mutet elektronisch an, bis der Gesang einsetzt. Dreistimmig und schwebend. Quasi wie auf alten Spocks Beard, nur nicht so frohgemut, nein, ganz und gar nicht frohgemut. Eher dunkel.
"F.E. Luna": Eher dunkel, der Gesang, oder traurig. Und mehrstimmig. Ein Piano klimpert dazu ganz wunderbar und eine Gitarre schraubt sich aus sphärischen Befindlichkeiten in den Horizont. Ganz viel passiert, besonders im Soloteil (Gitarre, Piano, Saxophon, Schlagzeug). Überfordert, aber berührt sein.
"Pressure": Ein einziges Thema der Akustikgitarre, das wie von einer Transformation des Jim Matheos der mittleren Fates Warning-Ära in den Uwe Reinholz (sonst bei Toxic Smile) der Black Shark Said-Ära, die 2005 anbricht, erscheint. Dazu Gesang, mehrstimmig, nicht von dieser Welt, zart, aber unrein.
"Il Risma": Freak out, boys. Alles freakt out: Gesang, Gitarre, Synthesizer, Schlagwerk. Bitte schräg klingen und durcheinander. Und wieder elektronisch - Drum'n'Bass? -, ein wenig oder mal viel. Hart und heftig, schief und deftig. Elektroprog.
"Impasse Blackpapered Motel": Soft, Gesang mal einstimmig, mitreißender Zwischenteil, Refrain pendelt zwischen krank und ergreifend. Das mag als Symptom für das alles hier herhalten.
Schwarzer Hai sagte, er würde mich fressen und tat es. Freßvorgang dann: Progressiv, sperrig, rockig, elektronisch, aufreizend, melancholisch, wundervoll. Klingt aus mit Buschtrommel, Panflöte und Regenstab, zwischendurch gibt es aber auch andere Flöten, Saxophone oder Schlaginstrumente und gute Sänger. Das: virtuos, vielschichtig, von mindestens vier eigenständigen Musikern getragen. Ein Lied ist dann kein Lied im traditionellen Sinne, sondern ein umfassendes Klangerlebnis. Pink Floyd meets Pain Of Salvation meets Toxic Smile meets Radiohead meets Massive Attack meets Die Krupps meets genug anderes. Affekt, Effekt, Struktur, Schweben.
Kontakt: www.blacksharksaid.com

Tracklist:
1. Phylum
2. Animal Act
3. F.E. Luna
4. Apcyze
5. Pressure
6. The Plasmic Ocean
7. Am I ...
8. Zero
9. Increase Period
10. T.o.a.d.y.
11. Il Risma
12. Impasse Blackpapered Motel
13. Uprooted
14. Type4 Sax-System



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