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von ta

RESURRECTURIS: The Cuckoo Clocks Of Hell   (Eigenproduktion)

Evil as evil can be ... oder so - klasse Albumtitel. Die Teile klingen aber ganz traditionell wie die irdischen Kuckucksuhren in deutschen Jugendstil-Wohnzimmern, was der Einstieg des Openers "The Last Sun" bzw. der Ausklang des letzten Tracks "I Corpi Privi Di Vita" zeigt. Und so richtig aus den Tiefen der luziferischen Gemächer könne auch Resurrecturis nicht kommen, obwohl sie ganz schön evil klingen können. So etwa im erwähnten "The Last Sun", welches das mächtige Grunzorgan von Ivan Di Marco ebenso wie "Inversion-Perversion" (inkl. wundersamem Massengewimmer) wunderbar in Szene setzt. Resurrecturis spielen eine Melange aus Death Metal, manifestiert in Gesang und vereinzelten Schlagzeug-Blasts, New Metal-Genöle, manifestiert ebenfalls in Gesang und vereinzelten Rhythmussequenzen, Anthrax-mäßigem Riff-Metal, so etwa in größeren Teilen der Gitarrenarbeit, und Rockmusik überhaupt (ich habe keine Ahnung, wie ich das letzte x noch konkretisieren soll). Wem das nicht spannend genug erscheint, sei gesagt: Ist es aber. Die Italiener machen richtig interessante, intensive und gut ins Ohr gehende Musik, die mit jedem Stück des Albums ein wenig anders ausfällt. Die Bandbreite reicht tatsächlich von Galoppel der todesbleiernen Old School-Prägung ("Helmet Logio") bis zu glockenklaren, beinahe Creed-artigen Gesangslinien und proggigen Gitarrensoli (beides in "Living Reification"). Und wenn sich psychedelisch-fiepsig begleitete Schreiorgien mit ohrwurmträchtigen Hooklines, fetten Headbangergitarren und hoppeligen Grunzraps in einem Song ganz zwanglos begegnen und dabei auch noch richtig aus dem Sessel zerren ("Sleeping Reason"), schnalzt der Rezensent mit der Zunge und streckt beide Daumen nach oben. Resurrecturis sind vielleicht insgesamt ein wenig sick (so richtig toll ist auch das Cover der CD nicht), aber in den Kreativitätszentren des Stammhirns noch kerngesund und pudelmunter. Da ferner weder spiel- noch produktionstechnisch Beanstandungen angebracht wären (erwähnte ich die lustigen, traditionellen, frickeligen Soli bereits?), bleibt mir nur der begeisterte Ausruf: Resurecturissiomo! Kuckuck aus.
Kontakt: www.resurrecturis.com oder www.resurrecturis.it (Das gesamte, fünfunddreißigminütige Album liegt dort kostenlos zum Downloaden bereit!)

Tracklist:
1. The Last Sun
2. The Hate
3. Living Reification
4. Inversion-Perversion
5. Sleeping Reason
6. In Art's Death
7. Helmet Logio
8. I Corpi Privi Di Vita



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