www.Crossover-agm.de NECRODEATH: 20 Years Of Noise 1985-2005
von ta

NECRODEATH: 20 Years Of Noise 1985-2005   (Scarlet Records)

Ich sag dann mal: Alles Gute/Böse. Das italienische Thrash-Black-Geschwader Necrodeath feiert zwanzig Jahre Bestehen mit einer Best Of. Weil in zwanzig Jahren soviel nicht zusammenkommt an Alben, wenn man zehn Jahre davon nichts mehr zusammen aufnimmt, werden mit der vorliegenden CD nur 5 Alben berücksichtigt, die bei dem rumpeligen Schneller-schneller-schneller-Thrash von "Into The Macabre" (1987) anfangen, über etwas geordnetere und melodischere "Fragments Of Insanity"-Tracks (1989) führen und schließlich in die technisch versiertere, streckenweise schön harte 2001ff.-Phase mit den Alben "Mater Of All Evil" (2001), "Black As Pitch" (2002) und "Ton(e)s Of Hate" (2003) münden. (Die genaue Liedliste kann der geneigte Leser unten entnehmen.) Wenn pro CD nur zwei Songs berücksichtigt werden (können), wird einem als Hörer selbstredend nicht so schnell langweilig wie beim Konsum des letzen regulären Albums "Ton(e)s Of Hate". Zudem bietet "20 Years Of Noise" einen einblicksreichen Abriss über die produktionstechnische und stilistische Entwicklung einer Band. Musikalische Veränderungen fallen bei den Italienern nicht annähernd so radikal aus wie bei anderen Bands, aber immerhin kann man konstatieren, dass die Band von Album zu Album ein kleines Stück langsamer und ein großes Stück more heavy geworden ist. Garstig sind sie ohnehin, was besonders durch das Gekeife von Flegias auf den jüngsten Veröffentlichungen gut zur Geltung kommt. Und tight ist die Band inzwischen wie eine Eins, was früher keineswegs der Fall war. Insgesamt kann man den kleinen Modifikationen zum Trotz sagen: Es gibt kaum eine andere Band, die noch heute so authentisch auf die goldenen/rumpeligen Anfänge des Thrash Metal verweist wie Necrodeath. Das ist ehrenwert und gähnenswert zugleich.
Die produktionstechnischen Veränderungen sind da schon auffallender: Der Unterschied zwischen einem klar und hart produzierten Song wie "At The Roots Of Evil" (von "Mater ...") und dem vorhergehenden "Metempsychosis" (von "Fragments ...") ist schon enorm und der Konsum des als Bonus mitgepressten "The Shining Pentagram"-Demos von 1985 macht richtig Mühe, weil die Aufnahmen wie Proberaummitschnitte klingen, ebenso wie das Black Sabbath-Cover "Black Sabbath", das mit Kreischgesang und einigem Geschwurbel auf dem Schlagzeug um necrodeathige Facetten erweitert wurde, die eigentlich niemand braucht. Schwamm drüber, Geschmackssache. Und nicht zuletzt wegen der genannten raren Demo-Aufnahmen werden Necrofans sich gierig die Finger nach "20 Years Of Noise" lecken, denen mit dem schönen Digipack, den - wenig lohnenswerten - Songtexten der regulären Albensongs (also allen außer "Black Sabbath" und der Demo-Aufnahmen) und einem Haufen Fotos aus alten und jüngeren Tagen, welche das Booklet zieren, vielleicht auch noch zusätzliche Kaufanreize geboten werden.
Kontakt: www.scarletrecords.it

Tracklist:
1. Mater Tenebrum
2. Internal Decay
3. Choose Your Death
4. Metempsychosis
5. Hate And Scorn
6. At The Roots Of Evil
7. Red As Blood
8. Church's Black Book
9. The Mark Of Dr. Z
10. Perseverance Pays
11. Black Sabbath
12. (Necro) Thrashin' Death
13. Iconoclast
14. Mater Tenebrum
15. Morbid Mayhem



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