www.Crossover-agm.de TESTAMENT: Live In London (CD)
von gl

TESTAMENT: Live In London (CD)   (Spitfire Records / Eagle Rock Entertainment)

Und zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Veröffentlichung von TESTAMENT, was besonders bemerkenswert ist, da das letzte Studioalbum der Band 1999 erschien.
Wiederum keine neuen Songs, sondern wieder einmal nach "Live At Eindhoven" (1987), "Return To The Apocalyptic City" (1993) und "Live At The Fillmore" (1995) wieder ein Konzertmitschnitt, diesmal vom Konzert in London vom Mai 2005 nach der Reunion im bekanntesten Line-Up, welches da lautete Eric Peterson (g), Chuck Billy (v), Alex Skolnick (g), Louie Clemente (dr) und Greg Christian (b). Die beiden Erstgenannten haben bekanntlich all die Jahre den Namen am Leben gehalten mit ca. 2 Dutzend "Leiharbeitern", die kamen und gingen im stetigen Wechsel. Wobei mich der (Wieder-)Einstieg (?) von Alex Skolnick doch ein wenig verwunderte, frönte der exzellente Gitarrist doch in den vergangenen Jahren seiner Jazz-Fusion-Vorliebe. Doch schon seine Beteiligung auf der ersten LAMB OF GOD deutete an, dass er seine Thrash-Metal-Ader nicht ruhen lassen kann und hier mit seinen so charakteristischen Licks die alten Zeiten wieder aufleben lässt, denn es wird ausschließlich Material der ersten fünf TESTAMENT-Platten gespielt. Bei "Into The Pit" (Gruß an meinen Kumpel Bernd!) möchte man am liebsten hier im Zimmer mit dem Staubsauger, dem Besen und der Stehlampe einen kleinen Mosh-Zirkel bilden, doch das Bügelbrett hält einen zurück, die Stereoanlage zu stürmen, um noch lauter zu drehen! Und das bei fettem sattem Sound (wer dafür zuständig ist, bleibt unbekannt), was erwähnenswert ist, denn man hört trotz des extrem schnellen Songmaterials jedes einzelne Instrument heraus, und vor allem der Drum-Sound muss hier lobend erwähnt wird. Apropos, das mit Louie Clemente oben stimmt nur bedingt, denn bis "Trial By Fire" sitzt noch John Tempesta hinterm Schlagzeug, der die Stöcke dann weiterreicht. Die meisten, die diese Besprechung angeklickt haben, werden wohl gehört haben, dass Sänger Chuck Billy vor 3 Jahren krank war, so dass es eine Freude ist, ihn wieder in Bestform shouten hören zu dürfen, was man ja auch etliche Male live in den letzten drei Jahren miterleben konnte. Die einzige Verschnaufpause bietet das ruhige "The Legacy" vom "Souls Of Black"-Album, 1990 (na, wie hieß die Band noch mal vor der Umbenennung?) - endlich mal wieder live dargeboten, danke, obwohl Chuck hier der Schwachpunkt der Band ist. Dann zum Schluß noch drei Knaller hintereinander: "Over The Wall", "Raging Waters" und "Disciples Of The Watch" - Hammer!! -- DAS sind die TESTAMENT, wie ich sie damals kennen und lieben lernte auf ihrer ersten Tour bei uns. (Die Alben "Demonic" und "The Gathering" sagten mir gar nicht mehr zu.) Das ist in Sachen TESTAMENT live die befriedigende Vollbedienung, sieht man von der Kleinigkeit ab, dass "Alone In The Dark" fehlt. Die Aufmachung des Booklets ist recht spartanisch, lediglich mehrere Fotos und Werbung für die auf Spitfire erschienenen Platten der Band. Als Beiblatt zur Rezension liegt eine Beschreibung zu der parallel veröffentlichten DVD vor, die jedoch separat verkauft wird. Man hätte auch beides bündeln können, so wie dies SPV bei MOLLY HATCHET oder MOB RULES vorbildlich gemacht haben.
Bandkontakt: www.testamentlegions.com
Labelkontakt: www.eagle-rock.com

Tracklist:
The Preacher
The New Order
The Haunting
Electric Crown
Sins Of Omission
Souls Of Black
Into The Pit
Trial By Fire
Practice What You Preach
Let Go Of My World
The Legacy
Over The Wall
Raging Waters
Disciples Of The Watch
 




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