Was hat Musik mit Politik zu tun? Ist sie Dienerin, Gefährtin oder Wegweiserin? Ute Canaris hat in dieser schmucken und wirklich gelungenen Publikation einige Beispiele zusammengetragen, die zeigen, dass Musik und Politik keineswegs unterschiedlichen Welten entstammen und wie vielfältig sich musikalische Praxis in politisch-gesellschaftlichen Kontexten zeigen: als Teil von Erinnerungskultur, im HipHop, als Rechtsrock oder Rock gegen Rechts, in konzertpädagogischen Zusammenhängen, als lokalpolitisches Empowerment in Form von Dialektliedern etc. Der kulturwissenschaftliche Horizont ist dem Thema mehr als angemessen, trotzdem vermögen es die Autoren, verständlich und spannend zu schreiben und den Leser auf ihre Entdeckungsreise mitzunehmen. Leichtes Gepäck reicht hierfür völlig aus, da weiterführende Literatur am Ende jedes Kapitels genannt wird. Als besonderes Highlight muss der abschließende Teil des Büchleins genannt werden. Hier sind eine Vielzahl von Projekten in Bild und Text vorgestellt. Auch hier bleibt es nicht dabei. Kontaktmöglichkeiten zu Projektinitiatoren sind ebenso vorhanden wie Publikationen für die Vertiefung einzelner Aspekte. Schlussendlich bleibt mir nur noch, das Druckerzeugnis allen Musik-, Politik- und Kulturinteressierten wärmstens zu empfehlen.

Ute Canaris (Hrsg.): Musik//Politik, Kamp Verlag, 2005, 372 Seiten, 26 Euro, ISBN 3-89709-350-2, www.kamp-verlag.de
 

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