A.O.K.: 20 Liter Sacksuppe von CSB (Locomotive Records)
Schlecht! Schlechter! A.O.K.! Über zu wenig Totalverrisse können sich die Frankfurter Erfinder des "Fun-Cores" jedenfalls kaum beklagen, hat doch ausnahmslos jedes ihrer bisherigen "Werke", die auf so schwungvolle Namen wie "Anal oder Kot", "Fettischisten" oder "Kinderlieder frei ab 18" hören, Schreiberlinge aller Lager stets zu wahren Höchstleistungen in Sachen Negativkritik herausgefordert. Nun, in diesem Falle scheint es sich wieder zu bewahrheiten, dass schlechte Presse besser als gar keine Presse ist, denn anders ist es kaum zu erklären, dass A.O.K. auch bald 20 Jahre nach ihrer Entstehung immer noch da sind, den gleichen Mist wie eh und je fabrizieren und uns nun sogar visuell in Gestalt dieser einzigartig betitelten wie gestalteten DVD "20 Liter Sacksuppe" überfallen. Und eins muss man den Frankfurtern zugestehen, sie ziehen diesmal wirklich alle Register, denn auf diesem wohl einmaligen Bild- und Tondokument ist dann auch wirklich alles drauf, was ihre Fans (wie besoffen oder wie abgestumpft muss man eigentlich sein ...) von ihnen erwarten: Stumpfer Thrashcore bei demonstrativ zur Schau gestellter erbärmlichster Instrumentenbeherrschung, Geschmacklosigkeiten am laufenden Band, grenzdebile bis zum Abwinken nervige Ansagen, extrem innovativ umgedichtete Coversongs (ich verweise zur intensiveren Beschäftigung auf die Rezi von Tobias) usw. Unter der Rubrik "Schlüpfrige Live-Gigs" lernt man beispielsweise, wie man es bald 20 Jahre lang fertig bringt, bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Arsch in die Linse zu halten oder auf seinem Genital Gitarre zu spielen und sich dabei trotzdem kein bisschen dämlich vorzukommen. Ebenfalls entsetzlich "funny" Fans auf die Bühne zu holen und ihnen dann Torten ins Gesicht zu werfen oder endlos zu zelebrieren, wie irgendein dahergelaufener Irrer von einem Trampolin ins Publikum hüpft. Und wie originell, wie anregend, mit einem riesigen, aufgeblasenen Penis über die Bühne zu hüpfen, oder Gemüse in der Gitarre zu zerschreddern und auf die Fans zu werfen, oder ...
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