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Metal Church, Chris Caffery   06.06.2005   Bochum, Matrix
von tk

Metal Church, Chris Caffery, Bochum
Es sollte ein Abend der absoluten Gegensätze werden und bleiben. Die meisten Metalheadz waren eh nur wegen der Seattle-Barden in die Matrix gekommen, aber auch die Band des (ehemaligen?) SAVATAGE-Gitarristen CHRIS CAFFERY versprach einen interessanten Metal-Cocktail. Mitnichten, was schon nach den ersten Tunes deutlich hörbar wurde. Chris Caffery und seine Begleitband machten eigentlich alles richtig, um sich in Grund und Boden zu blamieren, angefangen von dem grottenschlechten Songmaterial der Marke LIMP BIZKIT meets FEAR FACTORY meets Irgendwas-Groove-Core über den teilweise peinlichst anmutenden wie schrägen Brüll- und Pressgesang von Herrn Caffery (der Mann war auch nicht ansatzweise in der Lage eine Gesangslinie sauber zu reproduzieren!) bis hin zu der Frechheit, SAVATAGE-Klassiker wie "Sirens" und "Power Of The Night" dermaßen zu verhunzen, dass ich diese Crew am liebsten umgehend von der Bühne gekickt hätte. Das Ganze, eingekleidet in einen fürchterlich matschigen, völlig übersteuerten Monitorsound, raubte mir nun wirklich den letzten Nerv. JON OLIVA hätte eine solch grauenhafte Performance seiner Bandmates niemals geduldet und ich bin mir bombensicher, dass eine SAVA-Fortsetzung mit Caffery & Plate definitiv ausgeschlossen ist! Never see you again, guys!
Den meisten Metalheadz fiel es relativ leicht, schnell um zu schalten und aus Wut und Enttäuschung pure Begeisterung werden zu lassen. Unter tosendem Beifall sowie dem Intro aus "Terminator II" betraten METAL CHURCH die Bühne und rissen mit einer Bombenshow so ziemlich alles wieder raus, was der Opener zuvor in den Sand gesetzt hatte. Im Grunde war es keine Selbstverständlichkeit, dass die Band nur drei Wochen nach dem tragischen Unfalltod ihres Ex-Sängers David Wayne auf Europatour ging. Umso mehr muss man es ihnen hoch anrechnen, dass sie dennoch gekommen waren und eine Setlist präsentierten, die man getrost als eine Hommage an ihren früheren Sänger interpretieren konnte. Letzterem wurde ganz speziell der Song "Watch The Children Pray" gewidmet, ansonsten jagte hier ein Powermetal-Klassiker den nächsten. Es war wie ein Abtauchen in die seligen 80er, als die Metalwelt noch nicht durch NU-Rapcore-artige Auswüchse der Marke Chris Caffery & Co. verseucht war. Ronny Munroe hat sich mittlerweile zu einem tighten Frontman entwickelt, der mit einer grandiosen Stimme und ausdrucksstarken Performance die Bangerschar bestens im Griff hat. Aber auch die anderen Bandmitglieder, die sich vom Enthusiasmus der Fans förmlich anstecken ließen, brillierten vom ersten bis zum letzten Ton und hatten jede Menge Spaß auf der Bühne. Bei "Beyond The Black" und "Metal Church" war dann kollektives Ausrasten angesagt, und mit nur einer, dafür aber hypergenialen Zugabe "Highway Star" verabschiedeten sich die fünf Helden nach viel zu kurzer Spielzeit unter die Dusche. Denkwürdig!



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