www.Crossover-agm.de NITROLYT: Nitrolyt
von rls

NITROLYT: Nitrolyt   (Eigenproduktion)

Bereits im "Strypped"-Review angekündigt, kommt hier nun also die erste unter richtig professionellen Bedigungen produzierte CD der Leipziger Powerthrasher Nitrolyt zum Vorschein und macht eine Weiterentwicklung gleich in mehrfacher Hinsicht deutlich, obwohl zwischen den Aufnahmen zu "Strypped" und zu "Nitrolyt" nicht mal ein halbes Jahr Zeitdifferenz liegt. Daß die Disillusion-Connection (Aufnahme im Studio von Vurtox in Leipzig und Mix bei TAM in Zwickau) einen rapide verbesserten Sound erzeugen würde, daran war nicht zu zweifeln, und folgerichtig macht "Nitrolyt" jetzt in runder Weise tatsächlich so viel Druck, wie man sich das von einer ordentlichen Metalscheibe wünscht. Womit allerdings nicht unbedingt zu rechnen war, ist die Tatsache, daß an manchen Stellen durch den Sound auch der Charakter der Musik einer Änderung unterliegt, sich der traditionelle Powerthrash-Charakter bisweilen leicht abschwächt und einer nicht dominierenden, aber auch nicht zu überhörenden Numetallisierung unterliegt. Damit ist ausdrücklich nicht der Gastbeitrag von Rapper Marcelemcy gemeint, der im Mittelteil von "Incredible George" zu Wort kommt (und dessen Anwesenheit durch ein traditionelles Metalsolo im Anschluß gleich wieder relativiert wird); so richtig objektiv festmachen kann man diesen Eindruck sicher gar nicht, und außer der "Manowar-und-sonst-nichts"-Fraktion dürfte sich ja auch niemand dran stören. Viele der neuen Ideen passen recht gut in die Songs (z.B. die Sitar in "Incredible Georg"), und Vurtox dürfte schon dafür gesorgt haben, daß der Einbau absonderlicher Elemente, für den Nitrolyt ja bekannt sind, diesmal ausschließlich in konstruktive Bahnen gelenkt wurde. Der Opener "J.A.A.S." ist ein neuer Song, von dessen ausgeschriebenem Titel "Just Another Angry Song" man eigentlich einen konsequenten Thrashhammer erwartet hätte, was allerdings zugunsten einer gewissen Vielschichtigkeit ausbleibt. Das bereits erwähnte "Incredible George" ist eine Neueinspielung eines bereits auf dem ersten Demo "Commando Metal" veröffentlichten Tracks. "Strange Way" hat in der neuen Version partiell einen noch psychotischeren Charakter als in der eher halbballadesk geprägten Version auf "Strypped", während die Neueinspielung von "Commercial Break" in der Basis weitgehend der alten Version entspricht und lediglich um Gastsänger Metal Max von Nuke Eastern Plot bereichert wurde, der in den Cleanpassagen bisweilen ein wenig neben der Spur liegt, aber mit fiesem Gebrüll noch einen gelungenen Kontrapunkt setzt. Festzuhalten bleibt aber auch, daß sich Sänger Steve Wingard gerade im rauhen Bereich, der ihm auf "Strypped" noch recht schwerfiel, stark gesteigert hat und nicht mehr wie ein Fall für den Wick-Rachendrachen klingt - daß er im Cleanbereich was draufhat, ist ja bekannt, wenngleich es aus musikalischen Gründen in den knapp 17 Minuten dieser CD kaum in den Vordergrund tritt. In diesen inbegriffen ist auch noch ein Hidden Track, im Gegensatz zu "Strypped" diesmal aber ein richtiger Song aus der Vergangenheit der Band, dessen unbekümmerte thrashige Note hoffentlich auch im künftigen Schaffen der Band präsent bleibt (das diesbezüglich passende "Infernal Destruction (Metal Saga Part 3)" scheint ja nach einmaliger Livedarbietung leider wieder in den Archiven verschwunden zu sein).
Kontakt: www.nitrolyt.de

Tracklist:
J.A.A.S.
Incredible George
Strange Way
Commercial Break
Hidden Track
 




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