(Wroth Emitter)

Lustig, obwohl Doom. Warum? Nun, Saints Everlasting Rest aus Russland klangen bereits 1994 wie Draconian aus Schweden 2005. Das nenne ich Vorreitertum. "Grief Of Existence", "Sick Winter", "Frozen Love Is Nonsense" und "Caressing Whisper" sind laaangsamer Death-Doom, fahren schwere Riffs, vereinzelte Leads, finstere Keyboardteppiche und tiefe Growls auf. Besonders die beiden erstgenannten, rabenschwarzen Titel können hierbei wirklich überzeugen, in "Grief Of Existence" findet sogar ein dynamischer Ausbau hinunter zu den stillen Momenten statt. Das erinnert auch ein wenig an die Niederländer Morphia (die allerdings ebenfalls später auf den Plan getreten sind), ist aber erst einmal große Klasse. Die zweite stilistische Linie, welche Saints Everlasting Rest betreten, schlängelt sich zwischen dem benannten Doom und psychedelischen Elementen mit rauem Sprechgesang oder angeschrägtem klaren Cantus daher. Während hierbei "Flowery Sky" etwas zu spartanisch ausfällt (besonders das ständig wiederholte Leitriff ist sterbenslangweilig), entwickelt das zehnminütige, sehr instrumentallastige "Milk Is My Paradise" eine ganz eigene Atmosphäre, die schmerzlich zerrissen wirkt. Etwas strange, aber fesselnd. Im Gesamtüberblick fällt "The Dusk Of Millennium" etwas zu einfach, zu losgelöst von wirklicher Partizipation am Ideenpool aus, aber Stimmung verbreitet das Material zweifellos, wenn auch hauptsächlich miese. Gevatter Doom spricht: Die Einen kennen mich, die Anderen können mich. "The Dusk Of Millennium" ist übrigens eine (etwas über dreiviertelstündige) Kompilation von zwischen 1994 und 1999 geschriebenen Songs, also sicher nicht mehr der neuste Stand aus dem Lager Saints Everlasting Rest. Unter http://wroth-emitter.musica.mustdie.ru sollten aber hinreichende Infos für willige Käufer auch von anno 2005ff. bereitstehen.

Tracklist:
1. Intro
2. Grief Of Existence
3. Flowery Sky
4. Sick Winter
5. Frozen Love Is Nonsense
6. Milk Is My Paradise
7. Caressing Whisper
8. Outro

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