www.Crossover-agm.de HEARTCRY: Lightmaker
von mst

HEARTCRY: Lightmaker   (Rivel Records)

Mit diesem Release wird wieder mal die ganz alte Schule bedient. So zitiert "Lightmaker" eindeutig den Spirit der 70er und 80er Jahre, ist dabei merklich um Authenzität bemüht und schwankt zwischen doch etwas angestaubtem Hard Rock und klassischem Heavy Metal. Teilweise wirkt diese CD doch etwas zerrissen und ein roter Faden innerhalb des Musikstils ist teilweise kaum erkennbar. So sind auch die Highlights des Albums gänzlich unterschiedlicher Natur. "Battleground" kommt als Opener herrlich frontal in die Magengrube und kann schon fast als Speed Metal-Song durchgehen. Auch die nicht immer kritikfreien Vocals klingen hier halfordlike gut. Als Gegensatz dazu das für mich beste Stück von "Lightmaker": "End Of Times" passt schon in die AOR-Schublade, hat eine herrliche Melodie und auch die Tonlage kommt Sänger und Gitarrist Anders Johannson sehr entgegen. Treffer! Dritter Ohrwurm ist das schleppende, manchmal leicht bluesig klingende "Justice", das schön schwer alles niederwalzt. Heartcry haben einerseits also das Talent eine breite Palette von Zielgruppen von Bands wie Whitesnake, Nazareth oder auch Judas Priest abzudecken. Andererseits kann allerdings die Hälfte der Songs nicht wirklich überzeugen. Auffällig ist dies gerade beim Titelstück. Hier werden balladeske und harte Parts aneinandergereiht, die für sich gestellt gar nicht mal schlecht wirken, zusammengesetzt ein schmerzfreies Anhören bei mir aber kaum möglich machten. In diesem Zusammenhang müssen auch die Vocals erwähnt werden, die gerade bei härteren Passagen teilweise sehr gepresst wirken, während die ruhigeren Parts sehr souverän beim Hörer ankommen. Der Sound ist leider auch nicht so dolle, hier wäre bestimmt mehr herauszuholen gewesen. Es sei denn, das Ganze ist als Glorifizierung der guten alten Zeit gedacht. Das wäre dann aber vielleicht doch etwas übertrieben ...
Also, auch wenn diese Rezension negativ ankommt, so bleiben doch auf alle Fälle fünf gute bis sehr gute Stücke, während der Rest dieses Niveau nicht halten kann. Reinhören wäre also, falls möglich, kein Fehler. Heartcry sind übrigens auf dem Label des Narnia-Sängers gelandet und teilen auch die textliche Einstellung der Narnia-Jungs. Will sagen, dass es sich um eine christliche Band handelt, an deren Texten es auch meiner Ansicht nach nix zu rütteln gibt. Bloß an der Musik könnten sie vielleicht noch ein kleines bisschen herumfeilen ...
Kontakt: www.rivelrecords.com, info@rivelrecords.com

Tracklist:
01. Battleground
02. Burn Out
03. Runaway Train
04. End Of Times
05. Lightmaker
06. Get Ready
07. Justice
08. Alone
09. Dark Side
10. Child



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