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Promikon 2005   19.03.2005   Mannheim
von gl

Am 19.03.2005 fand die Künstlermesse der christlichen Kulturszene zum 1. Mal in Mannheim und nicht mehr in Gießen statt. Auch die Betreiber dieser Seite hatten einen eigenen Stand, der im Katalog aber nicht unter CrossOver oder Arbeitsgemeinschaft Musik sondern unter BKA - Bundesverband Kulturarbeit firmierte. So wurde ich gebeten, ein klein wenig mitzuhelfen und konnte so das bunte Treiben verfolgen.
Los ging der Tag jedoch erst einmal mit einer handfesten Überraschung, denn dort wo "unser" Stand stehen sollte (und ich habe drei Geierrunden über die Messe gedreht ...), saßen einige Mädchen (die sich dann nachher als Projekt STRIKE entpuppten) und rechts und links davon standen schon fest aufgebaute Stände. Hm, da hatte die Standvergabe offensichtlich einen Fehler gemacht, und auf dem Ausweichplatz hingen die lustigen T-Shirts von "Arno Backhaus' Bauchladen", durch dessen freundliche Kulanz wir jedoch dann doch noch einziehen konnten, eine Traverse bekamen (so konnte man mal wieder Roadie spielen) und gerade noch rechtzeitig vor Messeöffnung um 12.00h die Transparente aufhängen konnten. Wir, das waren der Bundesbeauftragte Carl-Walter Petersen, Marko Kappaun (Regionalleitung Sachsen-Anhalt), Heidi und meine Wenigkeit. Leider konnte unser Gründervater & Multifunktionsredakteur Thomas Feist nicht vor Ort sein.
Unsere Nachbarn waren auf der einen Seite die freundlichen Leute vom Felsenfest Musikverlag mit ihrer Bühne (so hatte man gelegentlich Live-Auftritte in unmittelbarer Nähe) und auf der anderen Seite das stets super-gutgelaunte Promotion-Team von New Challenge (Danke für das coole Baseball-Jersey!)
Mit in unseren Stand integriert waren die Bands GIDEON aus dem Erzgebirge und D:PROJEKT aus Dresden (letztere haben ihre Sicht zur Promikon ja bereits im letzten Update geschildert), die durch eigene Displays auf sich aufmerksam machten.

Unser Stand  Viele Gespräche an unserem Stand

Im Vorfeld der PROMIKON war eifrig die Werbetrommel gerührt worden, und die von namhaften Sponsoren finanzierte Messe hatte einige Prominente eingeladen, B-Promis wie VIVA-Moderator Mola Adebisi oder Ex-BMG Chef Thomas Stein ("Deutschland sucht den Superstar"). Die einzige in dieser Reihe, mit der ich sehr gerne mal ein paar Takte gewechselt hätte, ist die Hamburger Rock-Ikone INGA RUMPF, doch den ganzen Tag ward keiner dieser Personen an unserem Stand gesehen, vielleicht auch besser so. Sponsoren waren übrigens RTL, die Fernsehzeitschrift GONG, die Welt Am Sonntag (also sprich: Springer Verlag) und die evangelische Kirche in Deutschland.
Die Grundidee der Messe ist die gleich wie bei der Pop-Komm: Künstler, Einzelinterpreten und Bands sowie Verlage und Medienschaffende machen auf ihre Arbeit aufmerksam und tauschen sich untereinander aus. Das hatte den albernen Nebeneffekt, dass drei Viertel der Anwesenden mit einem "Wichtig!"-Bändchen um den Hals mit umgehängtem Pass entweder mit der Aufschrift "Aussteller" oder "Artist" umherflanierten. Zahlende Besucher gab's zwar auch - der Eintritt betrug 13 Euro -, aber jene machten m.E. eher die Minderheit aus, da jede der 60 Bands natürlich einige Helfer im Schlepptau hatte, die sie als "Mitarbeiter" deklarierte. Diese 60 Künstler traten also im 30-Minuten-Takt auf vier Bühnen auf, so dass die meisten Anwesenden naturgemäß ständig in Bewegung waren und es natürlich unmöglich ist, sich auch nur annähernd einen Überblick zu verschaffen, zumal schon mal gar nicht, wenn man ja eigentlich einen Stand repräsentiert. Und dort hatte bei uns, dank Calle Petersen, der Vorbeischlendernde die Möglichkeit, eben diese Website, die Ihr soeben lest, online zu testen, denn wir hatten eine Leinwand und ein intelligent konstruiertes Hängesystem für den Projektor drapiert.
Es muss also bei kurzen Momentaufnahmen bleiben, und da konnten die Teile der Auftritte (die ich mitnahm) von D:PROJEKT (bei ihnen war's echt rappelvoll!), JOYFUL GOSPEL (absolute Profis) und ANTON AND THE WATERGIRLS voll überzeugen. Letztere hatten Auftritte von sich selbst auf ebay versteigert und scheinen überhaupt derzeit ziemlich angesagt zu sein. (Leider war der Moderator der Bühne 1 mehr als nervig, fast schon aufgedreht lustig, was eher an Kindergeburtstag erinnerte.) Von SARAH BRENDEL habe ich ein Interview aufgeschnappt, was sehr gut und natürlich rüberkam, leider konnte ich sie nicht singen sehen. Was all den anderen Bands gegenüber, auf die wir nicht eingehen können, deren Leistungen aber nicht schmälern soll, dazu müsste man sich generalstabsmäßig vorbereiten und von Bühne zu Bühne sausen.
Im Vorbeigehen konnte man noch die Auslagen der christlichen Verlage und deren Preise anschauen, und da erstaunt es doch, dass die Alpha-Buchhandlung oder Gerth-Medien nach wie vor nicht von ihrer Hochpreis-Politik runterkommen, was kurios wirkt, wenn nebenan der "kleine" Arno Backhaus in seinem "Bauchladen" z.T. die gleichen (!) CDs vier bis fünf Euro billiger verkauft, wie macht der das bloß? (Und jener hatte sogar ein Schild aufgestellt, dass er auf die Ehrlichkeit der Leute vertraut und sein Stand gar nicht besetzt war zeitweise: "Gott sieht alles, jeder dritte Dieb erhält von Arno persönlich einen Kuss, zwei haben schon was geklaut heute ...!")
Jetzt mal wirklich: Wer zahlt 17.95 Euro oder gar 18.95 Euro für eine CD, wenn ich so gut wie jede CD mittlerweile für 14, höchstens 15 Euro bekomme, wenn ich mich mal umschaue!?

Steffi Neumann von TRINITY  Steffi und die 6 Jungs beim A-Cappella-Schluss-Song

Gegen Ende der Messe konnte ich mir dann wenigsten noch einen einzigen Auftritt des Tages komplett ansehen, und das waren TRINITY: Sängerin Steffi Neumann und ihre 6 Jungs hatten die undankbare Aufgabe als letzter Act vor dann gerade noch ca. 20 Leutchen ihren Set zu spielen, der dann auch noch von technischen Schwierigkeiten begleitet war, aber dennoch war die Kleinste für mich heute die Größte - sehr schön: Danke!

4 der 5 'Hüpfer', äh ... der Gruppe hopf bei ihrem Akustik-Auftritt
am Felsenfest-Stand  Der hopf-Fan-Club, der das Motto der Messe verkündet!  Hören kann man sie oft, singen tun sie immer und entdeckt haben sie hoffentlich auch noch einige: hopf in Aktion!

Der Akustik-Auftritt von hopf immerhin konnte bequem zuvor vom Stand aus angesehen werden, von ihnen war sogar ein angereister Fan-Club mit Transparent da. Was uns zum abendlichen "Message Music Contest" bringt. Denn abends fand dann um 20 Uhr die "Show-Gala" zum stolzen Eintritts-Preis von 22 Euro (!) statt - man war nicht automatisch als Messebesucher zum Eintritt berechtigt. Nach 10 Stunden Messe gab ich mir das nicht mehr. Dennoch darf soviel Kommentar erlaubt sein: Es verwundert schon mehr als nur ein wenig, wenn die derzeit populärste christliche Band (hopf) noch nicht einmal nominiert ist. Noch skurriler wird das Ganze, wenn dann mit SUNBURST eine Band gewinnt, die von sich sagt, sie komme aus Mannheim, und ich als Mannheimer, der an Kultur- und Musikszene nicht gerade uninteressiert ist, habe noch nie was von dieser Formation gehört! Aber hopf wären nicht die positiven Typen, die sie sind, würden sie nicht das vermeintlich Enttäuschende umdrehen, indem sie SUNBURST als opener einluden, so dass man die Gruppe ja bald kennen lernen kann.
Fazit: Ein interessanter Tag mit vielen Gesprächen, Infos und neuen Kontakten, es ist jedoch intern in der christlichen Szene sicher nicht alles so "Friede, Freude, Harmonie"-mäßig, wie dies der Hochglanz-Katalog (Schutzgebühr 7,50 Euro) nach außen verspricht.






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