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Morgana Lefay, Lanfear, Mindcrime   03.05.2005   Bochum, Matrix
von tk

Wieder da: the true Morgana Lefay
Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah! Nur knappe zehn Autominuten von meinem Dortmunder Stützpunkt entfernt liegt die Matrix im Bochumer Stadtteil Langendreer - direkt neben dem Real-Markt, wo sich die Metalheadz vor ihrem "Abstieg" in die Katakomben der Matrix erstmal mit Gerstensaft und sonstigen Leckereien eindecken :-) - insofern bot es sich an diesem Dienstagabend auch für mich an, schnell mal rüber zu gondeln.
MINDCRIME, die mir vom Arnsberger Winternachtstraum noch gut in Erinnerung waren, eröffneten ihren Gig mit Soundproblemen, die aber recht schnell behoben werden konnten, um dann munter drauf los zu bangen. Die Siegener Düster Melodic-Power Metaller hatten auch ihren eigenen kleinen Fanclub dabei, der angesichts einer noch recht leeren location für die nötige Stimmung vor der stage sorgte. Der Sound war insgesamt sicherlich nicht das Gelbe vom Ei und die Songs haben auch nach meinem zweiten Live-Höreindruck dieser Band noch nicht die Klasse und Rasse, um wirklich vorne mitmischen zu können. Aber mit ihrer recht eigenständigen Mischung aus melancholischem Melodic-Metal und brachialen Speed-Attacken war die junge Band sicherlich eine gute Wahl, als Anheizer für dieses Package zu fungieren.
LANFEAR präsentierten sich gleich um drei Klassen besser und wenn ein Keyboarder mit EXTOL-Shirt bekleidet vor seinem Instrument dermaßen wild herum bangt, hat er bei meinereiner schon mal gleich Sympathiepunkte gesammelt. :-) LANFEAR-Shouter Tobias Althammer überzeugte mit Weltklassegesang in jeder Tonlage, dabei mochte man dem dünnen Hünen erstmal eine schöne Brotzeit bereiten, damit er mal was auf die Rippen bekommt. Die Band bot durchweg anspruchsvollen, hochklassigen Power-Prog-Melodic-Metal, der von geradlinig geschnittenen Sing-Along-Parts bis hin zu vertrackten Frickelsessions alles bot, spieltechnisch souverän und fehlerfrei vorgetragen. Für einen Großteil der anwesenden Besucher vielleicht eine Spur zu anspruchsvoll, oder war es einfach nur maßloses Erstaunen, das auf die bangende Schar geradezu lähmende Wirkung hatte?! Ein sympathischer und durchweg spielstarker Gig der Heilbronner.
MORGANA LEFAY legten dann aber eine denkwürdige Show hin und zelebrierten einen bunten Querschnitt aus 15 Jahren "Powermetal at its best" made in Sweden. Schon beim majestätisch-dramatisch eingespielten CD-Intro spürte man die Powermetal-Macht, die sich dann mit stampfenden und messerscharfen Riffs ihren Weg durch die Matrix bahnte. Natürlich wurden auch Songs ihres pressfrisch erschienen Werkes "Grand Materia" zum Besten gegeben, die hier und da auch mal moderne Gitarrensounds offerierten, aber nie auch nur ansatzweise in kitschig-alternative Gefilde abzudriften drohten. Charly Rytkönen zeigte sich in bester Poserlaune, humorvoll-verrückt, ein Frontmann mit Herzblut, unglaublicher Dynamik und 110% Bühnenpräsenz, immer wieder den Kontakt zu den Fans suchend. Gesanglich ließ er sowieso nix anbrennen, ebenso wie die Herren an den Äxten, die mit Maximaleinsatz die Metalheadz mit Riffwänden en masse beglückten.
MORGANA LEFAY treten so mancher auf schick gestylten Euro-Powermetal-Band gehörig einen zwischen die Rippen (das ist ausschließlich auf die musikalische Leistung bezogen). Diesem Eindruck konnte sich an diesem Abend wirklich niemand erwehren. Bitte in Zukunft mehr davon!

Setlist MORGANA LEFAY (ohne Gewähr):
Source Of Pain
Out In The Silence
Another Dawn
Hollow
Angel's Deceit
Save Our Souls
To Isengard
I Roam
Maleficium
Master Of The Masquerade
End Of Living
When Gargoyles Fly
Creatures Of The Hierarchy
Edge Of Mind
State Of Intoxication
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Symphony Of The Damned
The Boon He Gives
In The Court Of The Crimson King



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