JESSE DAMON: Nothin Else Matters von CSB (Hard Rock Productions)
Nein, Jesse Damon spielt keine Metallicacoversongs, wie der Titel vielleicht suggerieren könnte, sondern setzt stattdessen auf soliden Rock, welcher entgegen der Infoankündigung nur sehr sporadisch in härtere Gefilde abdriftet. Auch mit Kiss hat das Ganze wenig zu tun, obwohl Herr Damon schon als Songwriter für die Jungs aus der Detroit Rock City tätig war und darüber hinaus Schlapperzunge Gene Simmons zwei Songs auf "Nothin Else Matters" beigetragen hat. Man könnte also durchaus Einiges erwarten vom zweiten Soloalbum des Silent Rage-Sängers, aber so richtig will das Scheibchen bei mir nicht zünden. Die Songs sind zwar alle auf einem guten handwerklichen Niveau und durchaus mit einem gewissen Ohrwurmpotential ausgestattet, die wirklich guten Ideen sucht man aber vergeblich. Zudem ist "Nothin Else Matters" viel zu zahm produziert und kommt zu keinem Zeitpunkt so richtig aus dem Knick. Auch Jesses Gesang ist so ein zweischneidiges Schwert, durchaus kernig und markant, aber eine echte Hammerperformance hört sich definitiv anders an. So schleppt sich die Scheibe dahin, oft langweilig balladesk, hin und wieder gutklassig softrockig und einmal sogar im Uptempo ("Messin' With My Head"), aber zu keinem Zeitpunkt verspürt man den Willen, die Repeattaste zu betätigen, weil einen das durchaus Gebotene einfach kalt lässt. "Nothin Else Matters" - von wegen. Altrocker können ja trotzdem mal ein Ohr riskieren.
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