(Columbia/Sony Music)

Ja, es gibt sie noch. Menschen, die es im Frühjahr kaum abwarten können, bis der Grand Prix de Chanson d´Eurovision über den Bildschirm flimmert. Und genau diese Menschen wissen auch, wer Sertab ist - oder doch nicht? Sertab ist die Frau, die 2003 den Grand Prix gewann und ihn für 2004 in ihr Land, die Türkei holte. (Jetzt muss es doch aber klick machen: Türkei? Max Mutzke?)
Genug der Fakten, etwas zur Musik. Natürlich ist Musik generell Geschmackssache. Und wer türkische Musik mag, mag eventuell auch Sertab. In der Türkei ist sie ein Star, mit ausverkauften Tourneen und Millionen verkaufter Platten. Sie singt englisch zu typischer türkischer Musik. Dies ist reizvoll, wie der Grand-Prix-Song "All The Way That I Can" beweist. Aber leider ist dieses Lied auch der Höhepunkt des Albums.
Den ersten drei Liedern lauscht man noch fasziniert, ist diese Art der Musik doch mal was anderes: gute Pop-Songs mit dem besonderen Etwas. Aber dann wird es leider langweilig. Die Titel verlieren mehr und mehr ihren Charme, was vor allem "I Believe (That I See Love In You)" beweist. Nicht nur der Titel erinnert an die spätere Cher. Und auf der anderen Seite wird in Toni-Braxton-Manier einer verflossenen Liebe nachgetrauert ("Leave"). Der sogenannte Euro-Pop dominiert bei der Mehrzahl der Lieder und nimmt dem Album das Besondere.
Auch die Texte sind den beiden Vorbildern (auch wenn sie nicht explizit von Sertab benannt werden) angepasst und daher meist bedeutungslos, wenngleich Sertab selbst ihr Album als ihr bis dato persönlichstes Werk beschreibt.
Fazit: Wundervoller Anfang, aber dann wird der europäische Einfluss zu deutlich. Schade.
Kontakt: www.sonymusic.com.tr, www.sertab.net

Tracklist:
01 Here I Am
02 Breathe In Deeper
03 Every Way That I Can
04 Got Me Like Oh
05 I Believe (That I See Love In You)
06 Leave
07 It Takes More
08 Back To The Beach
09 Storms
10 Love Bites
11 The One
12 Here I Am (Jason Nevins Radio Remix)

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