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LEIPJAZZIG-ORKESTER: Vol. 1
von *tf

LEIPJAZZIG-ORKESTER: Vol. 1   (querstand)

Leipzigern das LeipJazzig-Orkester oder seinen Leiter Stephan König erklären zu wollen, hieße die sprichwörtlichen Eulen nach Pleiß-Athen zu tragen. Die erste Platte der Combo ist ein Live-Mitschnitt. Das kann zweifach interpretiert werden: Natürlich könnte es akuten Sparzwängen geschuldet sein, einen Livemix später zu einer Veröffentlichung aufzupeppen, zum anderen - und das scheint wahrscheinlicher zu sein - entfaltet sich das Potential der Kapelle, die aus gestandenen und dennoch nicht überalterten Leipzigern rekrutiert ist, besonders und jedesmal einzigartig erst in der Situation der Konfrontation mit dem Publikum. Der Mitschnitt der in diesem Jahr veröffentlichten CD stammt allerdings schon aus dem Jahr 1998. Hier bleiben zumindest Fragen offen, warum dies so zustande kam. Und so sehen wir im Booklet, welches, sich international gebend, neben der deutschen auch eine englischsprachige Version enthält, einige der Herren Musiker plus Quotenfrau mit mittlerweile drastisch veraltetem Haarschmuck. Zum Klingenden: Ganz in der Tradition ostdeutscher Jazzperspektive, welche hier vor allem durch Namen wie Günther Fischer oder Reinhard Walter, weniger durch die Bauer-Brüder oder Petrowsky zu kennzeichnen ist, wechseln sich Big-Band-Klang, Grooviges und Solistisch-Freies ab. Dabei ist es dem Bandleader und Komponisten König zu danken, dass sich auch neutönende Elemente ins Gesamtkonzept eingeschlichen haben. Hier zeigt sich der Grenzgänger zwischen U und E, als der er neben Schleiermacher - der sein Standbein eher im Bereich zeitgenössischer Avantgarde hat - in Leipzig gilt. Zu bemängeln aus Verbrauchersicht sind sicherlich die verwirrenden und meiner Meinung nach teilweise auch unnötigen Titel- und Zwischenspielnummerierungen. Warum werden die Stücke teilweise nur mit Nummer, teilweise mit Nummer und Titel in Klammern angegeben? Warum muss jedes Zwischenspiel extra aufgeführt werden? Stand hier die Idee der pro Titel erfolgenden GEMA-Vergütung Pate? Nun, Fragen bleiben; was beantwortet kann, ist dafür ein "JA" für interessierte potentielle Käufer. Obwohl das LeipJAZZig-Orkester live sicher noch besser ist als auf Scheibe.
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Tracklist:
1. Introduktion
2. Nr. 1
3. Dialog 1
4. Interlude 1
5. Nr. 2
6. Nr. 3
7. Dialog 2
8. Interlude 2 (Fugato)
9. Dialog 3
10. Nr. 4 (Twelve Points)
11. Nr. 5 (Passacaglia In 12)
12. Dialog 4
13. Interlude 3
14. Dialog 5
15. Nr. 6
16. Nr. 7
17. Dialog 6
18. Interlude 4
19. Dialog 7
20. Nr. 8 (Russisch Brot)
21. Nr. 9 (Nordlicht)
22. Interlude 5
23. Dialog 8
24. Nr. 10
 




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