(AOR Heaven / Soulfood)

Es gibt LEGS DIAMOND schon so lange, dass sie gar einen Band-Historiker aufführen. Die erste Version der Band aus Los Angeles wurde bereits vor über 30 Jahren gegründet und nach erneuter großer Pause kehren sie nun mit neuem Sänger zurück. Jener könnte dem ein oder anderen noch was sagen, denn John Levesque sang bei den auch unterbewerteten WILD HORSES und zuletzt bei MONTROSE. Er stößt zu immerhin noch 3 Original-Mitgliedern, Michael Prince (Keyboards und Gitarre), Roger Romeo (Gitarre) und Jeff Poole (Schlagzeug) und den Bass bedient jetzt Adam Kurry. Die fünf werden dem Werbe-Slogan ihrer Plattenfirma "Classic Hard Rock is back" auf ihrem neuen Album, dem insgesamt 13. Album der Band-Geschichte gerecht und haben ein starkes Werk vorgelegt, das Michael Prince selbst druckvoll produziert hat. Und auf 13 Songs mit fast 64 Minuten Musik finden sich da tatsächlich einige ... äh ... Diamanten, die an die tolle Tradition der Band anknüpfen. (Ich kenne von der Band leider nur die beiden überzeugenden Platten "Out On Bail" und "Town Bad Girl".) John hat eine äußerst kräftige, leicht angeraute Stimme, die den Songs das bekannte Flair gibt, so dass man Vorgänger Rick Sanford nicht allzu sehr vermisst, schwer genug war es, ihn zu ersetzen. Zu allen Songs etwas zu sagen, würde den Rahmen sprengen, auf die längeren Songs möchte ich eingehen: Da hätten wir zunächst den Opener "Don't Turn Away", in dem gleich mal mit verschleppten Rhythmen die kräftige Hard Rock-Richtung vorgegeben wird und Roger Romeo sein Können auffährt. Dann das hymnische "Time Will Never Change", in dem zum Tragen kommt, dass die Band in Michael Prince einen Keyboarder, Produzenten und Hauptsongschreiber hat, der freilich dieses Instrument einbringt, evtl. ein wenig mehr als bei anderen Bands, aber so lange solch klasse Songs dabei rauskommen, habe ich gerne Keys dabei. Auch in "Will You Remember Me", dem mit fast 8 Minuten ziemlich langen Stück, gibt's zunächst ein Intro auf diesem Instrument, bevor sich die Halbballade mit einschmeichelndem und oft wiederholtem Refrain schließlich im Mittelohr festsetzt: "Aaa-aa-aa-ahhh - will you remember me". Und in "This Time Around" beschwören Prince und Romeo ihre Vergangenheit ("We have those ups & downs") und versprechen sich, dass es dieses Mal besser läuft, na vielleicht ist es auch nur ein rockendes Liebeslied mit erneut genialem Refrain. Es sind diese Chöre, dieser Background-Gesang, wie man ihn selten hört, wer macht heute noch solche Musik wie z.B. BATON ROUGE oder HEAVENS EDGE Anfang der 90er?!? Fast niemand, richtig, deswegen ist das Album mit dem begnadeten Sänger und auch Frontman (wie man kürzlich in Ludwigsburg sehen konnte) John Levesque eine Wohltat. Und den bereits geschliffenen Diamanten "Loneliness" im hinteren Drittel der Platte hätte ich fast vergessen zu erwähnen. Killer-Comeback - SEE YOU AGAIN, GUYS!!!
Kontakt: www.aorheaven.com

Tracklist:
Don't Turn Away
Time Will Never Change
Good Time
King Of Speed
Trouble
This Time Around
Let It Go
Will You Remember Me
Rain Down
Loneliness
Get You Home (Bonus Track)
Change
For All We Know (Bonus Track)

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