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Martin Dreyer (Übers.): Die Volxbibel - Neues Testament
von mh anno 2005

Martin Dreyer (Übers.): Die Volxbibel - Neues Testament

"Was kann an einer Bibel schon interessant sein?", fragten mich junge Leute zurück, nachdem ich unter ihnen nachgeforscht hatte, ob sie das heilige Buch schon gelesen haben.
Für andere Menschen muss sie wohl ansprechender sein, denn Tatsache ist, dass kein Buch der Welt so oft gedruckt und übersetzt wurde wie die Bibel. Diese führt zwar die Bestsellerlisten an, ihr Inhalt ist allerdings nur wenig bekannt.
Damit dieser widersinnige Zustand beseitigt wird, machte sich Martin Dreyer an die Arbeit, das Neue Testament in eine alltagstaugliche Jugendsprache zu übersetzen.
Wahrscheinlich beabsichtigte er damit auch den Bedürftigen, die er in großer Anzahl während seiner verschiedenen sozialen Tätigkeiten kennen gelernt hatte, eine Hilfe zur Selbsthilfe an die Hand zu geben.
Eine besonders bildhafte Veranschaulichung in der Volxbibel ist die Übersetzung von Matthäus 5:13-16 "Wie Christen in der Welt abgehen sollen". Dort heißt es;
"Ihr seid wie ein Kühlschrank für diese Welt. Ohne euch würde alles Gute vergammeln. Wenn dieser Kühlschrank aber nicht mehr funktioniert, gehört er auf den Schrott, wo er verrotten soll. Auch sehe ich euch wie einen 1 000 Watt-Halogenstrahler, der es hell macht in der Welt. Wenn eine Stadt oben auf einem Berg liegt, kann man ihre Beleuchtung nachts ja auch kilometerweit sehen. Wenn du dir eine Lampe für Dein Zimmer besorgst und sie nachts anmachst, dann stellst du sie doch auch nicht unter das Bett. Ganz im Gegenteil, du hängst sie oben irgendwo auf, damit es im ganzen Zimmer hell wird. Genau so soll auch euer Licht für alle Menschen sichtbar sein. So wie ihr lebt und an eurer Einstellung, daran sollen sie euren Papa im Himmel erkennen und von ihm begeistert sein."
Nach Ansicht von Martin Dreyer ist die Story, die in Gottes Buch steht, viel krasser, spannender und wichtiger als alle anderen Geschichten, die in den Büchern dieser Welt stehen. Darum ist es ihm wichtig zu betonen:
"Die Volxbibel erzählt die biblischen Geschichten in einer bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen angesagten, gut lesbaren Sprache. In ihr werden Worte, die vor ungefähr 2000 Jahren geschrieben wurden in eine Sprache übersetzt, die jungen Leuten heutzutage vertraut ist, und das ohne die radikalen Aussagen der Bibel weichzuspülen. Und das ist sicher", stellt der Übersetzer weiter fest, "Gottes Geschichte hat nie aufgehört und geht immer weiter."
Wie ich feststellte, ist die Volxbibel ebenfalls als Open Source-Studie konzipiert. Es wird jedem die Möglichkeit gegeben sich am Sprachexperiment Volxbibel zu beteiligen. Der Quellcode liegt offen und wer Vorschläge für eine Verbesserung zu machen hat, kann sich mit diesen beim Übersetzerforum auf www.Volxbibel.de anmelden, wird in der Bibel bekannt gemacht. Ebenfalls werden junge Künstler und Grafiker zum Gestalten einer Umschlagseite gesucht.
Besonders interessant finde ich den Anhang, der das Thema, wie man Christ wird näher beleuchtet; er kann als praktische Lebensanleitung gesehen werden. Ich könnte mir denken, dass die Volksbibel als Diskussionsgrundlage für den Religions- oder Ethikunterricht geeignet ist. Schon jetzt kamen junge Menschen ins biblische Gespräch, weil die einen hellauf von der Bibelübersetzung begeistert waren, andere aber zu bedenken gaben, ob bei der saloppen Sprache nicht die Wahrhaftigkeit des Inhalts angezweifelt würde.
Es gibt gewiss Menschen, die es als ehrenrührig ansehen die Heilige Schrift im Straßenjargon zu lesen. Ihnen gibt der Übersetzer zu bedenken, dass die Lutherübersetzung der Bibel mit ihren für die damalige Zeit teilweise sehr derben und kräftigen Worten dem einfachen Volk sehr willkommen und den Gelehrten ein Dorn im Auge war. Ermunternd für die Kraft von Worten sei aus der Volxbibel Matthäus 7: 28 zitiert:
"Nachdem Jesus am Ende war mit seiner Rede, waren die Leute total fertig. Denn was er gesagt hatte, war nicht so ein dünnes Gelaber, wie es die religiösen Profis immer abgelassen hatten. Jeder merkte, dass Gott höchstpersönlich mit ihnen gesprochen hatte."
"Lesen kann radikale Nebenwirkungen haben", warnt der Übersetzer Martin Dreyer auf dem Titelbild die potentiellen Leser. Dass diese Nebenwirkungen nur positiv sein mögen, ist ihnen allen, den Lesern, dem Übersetzern und den vielen tüchtigen Helfern zu wünschen. Die umfassende Aufgabe, die Martin Dreyer und sein Team geleistet haben, ist auf jeden Fall zu würdigen und wahrscheinlich erst der erste Schritt auf einem langen, fruchtbaren, biblischen Weg. Schon gibt es den Wunsch nach einer Übertragung der Volxbibel als Hörbücher oder Übersetzung in Großschrift, für Sehbehinderte oder Analphabeten.

Der Übersetzer der Volxbibel, Martin Dreyer, wurde1965 in Hamburg geboren. Er studierte Biologie und Religion an der Universität Hamburg und Diplom-Pädagogik an der Kölner Universität. Er absolvierte 1993 eine Ausbildung als therapeutischer Berater im Drogen- und Suchtbereich am IWPH (Institut für anerkannte Weiterbildung und Psychotherapie Hamburg) und schloss eine Weiterbildung am Anskar Kolleg, Hamburg als evangelisch-freikirchlicher Pastor an. Von 1990 bis 1991 arbeitete Martin Dreyer als Missionar in Amsterdam bei der überkonfessionellen Jugendorganisation Youth With A Mission. Er gründete 1992 den christlichen Jugendverein Jesus Freaks e.V., dessen Organisation und Leitung er bis 1998 übernahm. Martin Dreyer arbeitete unter anderem als therapeutischer Berater in der Ambulanten Drogenhilfe für heroinabhängige Klienten im Methadon/L Polamidon Programm (Palette). Er lebt und arbeitet in Köln.

Die Volxbibel hat 570 Seiten, wurde von Martin Dreyer in eine Jugendsprache übersetzt, erschien im ICM-Medienhaus und ist im Taschenbuchformat unter ISBN-10 3-9810656-0-3 bzw. ISBN-13 978-3-9810656-0-2 zum Preis von 9,90 Euro in jeder Buchhandlung erhältlich.






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