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von ta

DIVINE EMPIRE: Method Of Execution   (Century Media)

Nachdem unter Jason Blachowicz' Schädeldecke Mitte/Ende der Neunziger kurzzeitig (?) das Licht aus- und der Rassenwahn anging, wuselt der ehemalige Malevolent Creation-Frontman seit nunmehr sieben Jahren mit seiner neuen Kapelle Divine Empire wieder durch den amerikanischen Death Metal-Underground und fiel auch seitdem nur noch durch seine Musik auf. Nach Erinnerung an den Konsum der gnadenlos schlechten, völlig kreativitätslosen Scheibe "Doomed To Inherit" (2000) überrascht es mich umso mehr, dass "Method Of Execution" ein solch formidabler Brecher geworden ist. Eine Stunde harter, vielschichtiger Florida-Sound ohne nennenswerte Ausfälle war zumindest m.E. nicht unbedingt zu erwarten. Divine Empire bewegen sich musikalisch in der Schnittmenge aus - natürlich - Malevolent Creation, den fabelhaften Immolation, den weit weniger fabelhaften Deicide und den polnischen Morbid Angel-Verehrern Decapitated. Death Metal nennt sich diese Paarung dann, und sie ist rasant, verspielt, brutal und abwechslungsreich. Sämtliche Musiker spielen auf hohem Niveau. Blachowicz selbst, als Death Metal-Sänger ohnehin eine Eins, gehört zu den wenigen Metal-Bassisten, die im Soundbild klar zu vernehmen sind - und es lohnt sich, knarrt doch sein Bass roh und punktgenau gespielt durch die Membrane. Dem nicht im geringsten hinterher steht Schlagzeuger Duane Timlin mit tonnenweise Blasts und rasenden Doublebassgewittern (als Anspieltip mögen "Dungeon Mask" oder "Random Beheadings" genügen), während J.P. Soars' Gitarrenspiel weniger durch Originalität und Überraschungskunst als durch Effektivität überzeugt. Da ist ein Golem-artiges Riff wie in "Storm Of Hatred" eher Ausnahme als Regel. Nichtsdestotrotz, besonders dann, wenn die Band brachial in Tempobereichen wildert, die eigentlich dem Doom Metal vorbehalten sind, reißt es einem förmlich den Kopf vom Rumpf (so etwa partiell im bösartigen "Dungeon Mask" oder "Judge, Jury & Executioner") oder man wird von undurchdringlichen Soundwänden zermalmt, wie schon mal im Mittelteil von "The Mauler", aber nicht nur dort, geschehen kann. Über weite Strecken wird dennoch der Knüppel ausgepackt und in Florida-kompatibler Geschwindigkeit geschwungen. Da ist mit achtundfünfzig Minuten Laufzeit gerade so die Grenze erreicht, die sich das Album konzentriert am Stück hören (mitwippen, abschädeln, noch schöner trinken, ...) lässt. Für die Live-Umsetzung stelle ich mir die spannungsreichen Songs geradezu perfekt vor, auch weil sie bei aller Abwechslung weitestgehend ohne die rhythmischen Verschachtelungen der technischen Ami-Schule auskommen, sieht man von vereinzelten gewagten Rhythmuswechseln wie in "Terror Zone" einmal ab. Einziges wirkliches Manko bleibt die strunzbescheuerte Covergestaltung, die in ihrer stumpfen Gewalttätigkeit weitaus dümmere Musik vermuten lässt, als eigentlich zu hören ist. Hier wurde am falschen Ende der todesmetallischen bis Gore-igen Tradition Tribut gezollt. (Wobei ich über die Texte, die dem möglicherweise in nichts nachstehen, nichts sagen kann, weil sie mir nicht vorliegen.) (Sollte das eigentlich Zufall sein, daß der auf dem Cover Erschossene nicht grade weißhäutig zu sein scheint? - Anm. rls)
Kontakt: www.centurymedia.de

Tracklist:
1. Vowed Revenge
2. The Mauler
3. Surgical Strike
4. Dungeon Mask
5. Shadow Of Violence
6. Prelude To The Storm
7. Storm Of Hatred
8. Random Beheadings
9. Incacarated
10. Judge, Jury & Executioner
11. Terror Zone
12. Sanctionized Homicide
13. Impervious Deception
14. Kill The King
15. Murderous
16. Reduced To Ashes



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