www.Crossover-agm.de NIGHTWISH: Legendy Sarubeschnowo Roka
von rls

NIGHTWISH: Legendy Sarubeschnowo Roka   (FullHouse Records)

Und wieder eine russische Best Of von Nightwish, diesmal im Rahmen der CD-Serie "Legendy Sarubeschnowo Roka" ("Legenden ausländischen Rocks"); auch von dieser gibt es etliche Teile, von denen ich mir außer dem Nightwish-Beitrag auch noch die von Rage, Stratovarius und Rainbow aus meinem 2005er Rußland-Urlaub mitgebracht habe (eine parallele Serie läuft übrigens unter dem Titel "Legendy Russkowo Roka", wo man dann Bands wie Arija, Tschornij Kofje, Master - nicht die Speckmann-Bande natürlich! -, Kruiz oder - huch! - auch die mittlerweile ins Neonazi-Lager abgewanderten Korrosija Metalla findet). Über die Legalität der Veröffentlichung wage ich mal wieder keine Aussage zu treffen; fest steht jedenfalls, daß eine eventuelle Lizensierung vermutlich wieder direkt über die finnische Quelle erfolgt sein muß, denn das knapp 80minütige Material der 2004 erschienenen Scheibe deckt das komplette Schaffen von "Angels Fall First" bis "Once" ab, welchselbiges ja beispielsweise in Deutschland über drei verschiedene Vertragspartner erhältlich war. Und an "Once" scheint der hier am Werke befindliche Compiler ganz besonderes Gefallen gefunden zu haben, denn von den 16 Songs stellt der Orchestermetalgeniestreich mit "Ghost Love Score" (jawoll!!), "Romanticide", "Planet Hell", "Wish I Had An Angel", "Kuolema Tekee Taiteilijan", "Dead Gardens" und dem Closer "Nemo" gleich sieben. Generell fällt in der Auswahl diesmal allerdings eine gewisse Balladenlastigkeit auf, was "Legendy ..." nicht durchgängig, aber doch über gewisse Strecken zu einer Art "Kuschel-Best Of" macht - zwar kommen im Mittelteil dann auch die härteren Klopfer zum Zuge, aber schon die vier Auftaktsongs geben deutlich die Gesamtmarschrichtung an: "Sleeping Sun" (müßte die Originalversion sein, noch nicht die aktuelle Neubearbeitung), "Away" und "Walking In The Air" werden an zweiter Stelle lediglich durch das Mammut "Ghost Love Score" unterbrochen, aber selbst dieses enthält ja auch ausgedehntere Entspannungspassagen. Weiteres Kennzeichen einer gewissen Balladenlastigkeit ist der Fakt, daß sowohl von "Angels Fall First" (der Titeltrack) als auch von "Oceanborn" (neben "Walking ..." und dem aus der gleichen Schaffensperiode stammenden "Sleeping ..." noch das ultimative "Swanheart") ausschließlich die Kuschler berücksichtigt wurden und erst "Wishmaster" mit dem Titeltrack speedigen Druck macht (hier hat man übrigens auf die recht schwache Ballade "Two For Tragedy" verzichtet und mit "She Is My Sin" und "Deep Silent Complete" noch zweimal ausgefeilten Midtempo-Melodic Metal dazugepackt). Der Zwischendurch-Happen "Over The Hills And Far Away" gleicht seine individuelle Bilanz aus, indem neben dem Kuschler "Away" noch der zumindest im musikalischen Sinne fröhlich Gary Moore covernde Titelsong auftaucht. Ganz weit unten in der Gunst steht schließlich "Century Child", von dem es kein einziger Track auf die CD geschafft hat, was allerdings auch dem Außenstehenden verborgene lizenzstrukturelle Gründe haben könnte. Wer bei der Tracknennung mitgezählt hat, bemerkt, daß die Zahl 16 bereits erreicht ist - für Raritäten bleibt diesmal also kein Platz, so daß es praktisch eigentlich mal wieder keinerlei rationalen Grund für den Erwerb der CD gibt außer dem, daß man damit eine CD besitzt, die in Deutschland sonst vermutlich fast niemand hat. Die Serie ist vom Layout her übrigens recht homogen gestaltet, so daß man sie im russischen Plattenladen problemlos identifizieren kann (bis auf einen geringen Farbunterschied beim geflügelten Totenkopf gleichen sich die Motive bei Stratovarius und Nightwish hundertprozentig, während Rainbow ebenfalls das gleiche Artwork auffahren, das aber von der Hintergrundfarbe her etwas anders aussieht). Als Mitbringsel für sonst nicht unbedingt metalerpichte Freunde und/oder Angehörige ist die CD aber definitiv gut geeignet, da sie wie erwähnt einerseits einen größeren massenkompatiblen Balladenanteil enthält, andererseits aber den metallischen Aspekt auch nicht ausklammert, was als "erzieherische Maßnahme" zur Erweiterung des Hörspektrums durchaus nützlich sein kann. In Deutschland gibt's das Ding praktisch nicht, weder die CD noch das Internet geben elektronische Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Label preis, und so bleibt bei Erwerbswunsch wirklich nur der Gang in einen Plattenladen in Rußland, wo die CD aber relativ problemlos aufzutreiben sein sollte.
Kontakt: www.nightwish.com

Tracklist:
Sleeping Sun
Ghost Love Score
Away
Walking In The Air
Wishmaster
Romanticide
Over The Hills And Far Away
Planet Hell
Wish I Had An Angel
Deep Silent Complete
She Is My Sin
Swanheart
Kuolema Tekee Taitilijan
Angels Fall First
Dead Gardens
Nemo
 




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