ANTIFREEZE: Into The Silence von CSB (Eigenproduktion)
"Into The Silence" ist nach zwei Demotapes und einer Promo-CD gerade mal das vierte akustische Lebenszeichen dieser bereits 1992 gegründeten Band aus Nordrhein-Westfalen. Der Fairness halber muss man aber auch dazusagen, dass AntifreezE zwischenzeitlich aufgelöst waren (1995-2000) und mit allerlei Besetzungswechseln zu kämpfen hatten. Seit 2002 scheint aber etwas Ruhe eingekehrt zu sein und erstes Resultat des seitdem stabilen Line-ups stellt nun diese in Eigenregie produzierte 5-Track-EP dar. Aber scheinbar ist sich auch die aktuelle Besetzung nicht so ganz einig über den musikalisch zu verfolgenden Kurs, denn der Heavy Rock des Vierers weist eine recht ungewöhnliche Bandbreite auf, die von klassischem Metal, grungig-neumodischerem Sound bis hin zu Ausflügen ins Progressive so einiges abdeckt. Los geht's mit der herrlich erfrischenden und absolut überzeugenden Metalhymne "Like Father Like Son" die stellenweise recht deutlich an Iron Maiden erinnert, was nicht zuletzt an Sänger Daniel Hiller liegt, dessen Phrasierungen denen eines Bruce Dickinson nicht unähnlich sind. Das folgende etwas progressivere aber irgendwie ein wenig lustlos und lahm daherkommende "Crying In The Dust" fällt da schon deutlich ab. So recht kommt der Song nicht aus dem Knick, wirkt durch die häufigen Tempowechsel zerfahren und auch der Chorus ist alles andere als zwingend. "Frickeln um des Frickelns willen" heißt hier wohl die Devise, tja manchmal ist weniger eben mehr. Siehe "Reaching The Haven", einem erdig-grungigen Rocker in bester Nickelback-Manier, der dann wiederum einigen Boden gut machen kann und wohl vor allem live überzeugen dürfte. Das folgende "Into The Silence", eine vielschichtig arrangierte Halbballade, ist dann weder Fisch noch Fleisch. Einerseits steckt der Titelsong voller guter Ideen und stellt zudem die hervorragenden technischen Fähigkeiten der Westfalen eindrucksvoll unter Beweis, krankt aber erneut an zu vielen, unpassenden Tempowechseln und will einfach nicht so richtig zünden. Ebenso wie "Till I'm Done", das dann wieder klassischere Gefilde beackert, sich aber aufgrund des uninspiriert wirkenden Refrains nicht so recht im Gehörgang festsetzen kann.
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