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MACBETH: Malae Artes
von CSB

MACBETH: Malae Artes   (Dragonheart)

Tja, so richtig weiß man auch nach mehrmaligem Hören nicht, was man von "Malae Artes" halten soll. Definitiv können die italienischen Gothicmetaller gute, in sich schlüssige und technisch einwandfreie Songs in der Schnittmenge von Nightwish, Tristania und Co. schreiben, wie der von Stakkatoriffs unterlegte Opener "Lifelong Hope", das von einem wirklich schönen Gitarrenlead eingeleitete "My Desdemona" oder der feine Bombastrocker "Down-Hearted" belegen. Nur reißen sich Macbeth ihre guten Ansätze selbst wieder ein, denn selbst der beste Song ist nichts ohne eine gute Gesangsperformance, und die bekommt man bei den Italienern leider nicht geboten. Frontdame Morena verfügt zwar über eine klare und auch in Höhen relativ saubere Stimme, liegt aber beinahe grundsätzlich einen Halbton neben der Spur (besonders schlimm bei "Dead And Gone") und besitzt nicht mal ansatzweise das Volumen ihrer Genrekolleginnen wie Tarja Turunen (Nightwish) oder Cristina Scabbia (Lacuna Coil). Auch ihr Kollege Andrea, der nebenbei noch die Axt bedient, kann mit seinem weinerlichen Organ, welches in vielen Phrasierungen an Eric Clayton (Saviour Machine) angelehnt scheint, ohne freilich dessen Tiefgang zu erreichen, keinesfalls überzeugen. Dummerweise tut dann auch noch die verwaschene und vollkommen drucklose Produktion ihr Übriges, um den schon strapazierten Hörgenuss entgültig zu vermiesen. Hinzu kommen noch einige Totalausfälle wie die gruselige Pianoballade "Keep The Secret", das misslungene Sarah Brightman-Cover "How Can Heaven Love Me" oder der schon erwähnte vollkommen überfrachtete Rausschmeißer "Dead And Gone" und man muss leider feststellen, dass unterm Strich relativ wenig übrigbleibt, um den Kauf dieser Scheibe guten Gewissens empfehlen zu können. Mit der großspurigen Behauptung im Info, "Malae Artes" sei ein Muss für Fans von Evanescence, Nightwish, Tristania und Lacuna Coil, ist es daher auch nicht weither, denn obgleich man die selbe Zielgruppe bedient, ist dieses Machwerk allenfalls zweite Liga. Mit neuem Produzenten, etwas engagierterer Gesangsperformance und einigen Songs mehr vom Kaliber der eingangs erwähnten wäre eine Aufstieg aber nicht auszuschließen.
Bandkontakt: www.macbeth.it
Labelkontakt: www.truemetal.org/dragonheart-records

Tracklist:
1. Nuda Veritas
2. Lifelong Hope
3. My Desdemona
4. Miss Murderess
5. How Can Heaven Love Me
6. Good Morning
7. Henceforth
8. Keep The Secret
9. Down-Hearted
10. Dead And Gone



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