(Black Lodge/Sound Pollution)

Die Schweden SABATON existieren seit 1999, haben seitdem eine Promo-CD und ihr erstes offizielle Release "Metalizer" auf den Markt geworfen und wollen nun mit ihrem Zweitwerk "Primo Victoria" so richtig durchstarten. Ob ihnen das gelingen wird, ist allerdings fraglich, denn die Schweden versteifen sich zu sehr auf einen Powermetal-Sound, der derzeit von unzähligen europäischen Bands mal weniger, mal mehr erfolgreich auf CD gepresst und durch die Konzerthallen getragen wird. Schon der Opener und Titeltrack "Primo Victoria" klingt dermaßen nach EDGUY zu deren "Theater Of Salvation"-Zeiten, dass man geneigt ist, lieber gleich letztgenannte Megaseller in den Player zu schmeißen. Wenigstens die Vocals von Joakim Brodén bewegen sich in extrem tiefen Tonlagen, die für dieses Genre eher ungewöhnlich anmuten. Track Nr. 2 ist dann aber doch aus einem ganz anderen Holz geschnitzt und kann mit kernigen Double-Bass-Attacken und einem fast schon thrashigen Feeling aus dem Schatten des Openers heraustreten. Beim übrigen Songmaterial liegt handwerklich alles im grünen Bereich, reißt mich aber auch nicht zu überschwenglichen Lobeshymnen hin. Vielleicht hätte man die reichlich aufgebauschten Backgroundchöre gegen mehr Variationsmöglichkeiten beim Lead-Gesang eintauschen sollen. Auch der Einsatz der eher nervig als bereichernd wirkenden Keyboards wäre nicht unbedingt notwendig gewesen. Mein persönlicher Favorit dieses Albums ist das über fünfminütige Epos "Stalingrad", welches neben "Reign Of Terror" die songschreiberischen Qualitäten des Quintetts am deutlichsten hervorhebt. Alle anderen Tracks bieten leider nur massenhaft vorzufindende metallische Durchschnittskost. Wer FALCONER, EDGUY und Co. zu seinen Faves zählt, wird auch SABATON schnell lieb gewinnen.
Kontakt: www.sabaton.net, blacklodge@soundpollution.se

Tracklist:
1. Primo Victoria
2. Reign Of Terror
3. Panzer Battalion
4. Wolfpack
5. Counterstrike
6. Stalingrad
7. Into The Fire
8. Purple Heart
9. Metal Machine

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