www.Crossover-agm.de SAIDIAN: ... For Those Who Walk The Path Forlorn
von CSB

SAIDIAN: ... For Those Who Walk The Path Forlorn   (Metal Heaven)

Diese Scheibe ist 8 Jahre zu spät dran! Um das Jahr 1997/98 war melodischer Powermetal wohl so was wie der Sound der Stunde, junge unverbrauchte Bands wie Hammerfall, Rhapsody, Nightwish oder Edguy überrollten die Genrecharts und auch die etablierten alten Hasen wie Gamma Ray oder Stratovarius liefen zu wahren Höchstleistungen auf (letztere mit "Visions", erstgenannte mit "Somewhere Out In Space"). Doch mittlerweile ist auch schon die zweite Welle verebbt und hat bis auf hochtalentierte Nordlichter wie Thunderstone, Supreme Majesty oder Sonata Arctica nicht viel an Land zurückgelassen. So gesehen werden es Saidian anno 2005 schwer haben in einer Szene, in der Powermetalhassen mittlerweile zum Volkssport erhoben wurde. Und dass man die Esslinger nicht gerade in Watte packen wird, liegt wohl auch auf der Hand. Denn selten klang ein Debüt so unoriginell wie "... For Those Who Walk The Path Forlorn", das absolut genau in der Schnittmenge von Edguy, Stratovarius und Royal Hunt liegt (selten traf ein Info so ins Schwarze), darüber hinaus aber keinerlei Inspiration vermuten lässt. Auf dieser Scheibe ist wirklich kein einziger Ton enthalten, der einem nicht bekannt vorkommen würde (nicht einmal die Songtitel sind selbst ausgedacht ...), aber so richtig übel nehmen kann man das den Saidianern trotzdem nicht. Denn trotz allem versprühen die acht Songs (exklusive stilechtem Intro, ohne geht's nun wirklich nicht) einen besonderen Charme, der einen an die Debütalben von Sonata Arctica oder Hammerfall denken lässt, die zwar in ähnlicher Weise knallhart bei ihren Vorbildern abgeschaut waren, aber dafür durch eine regelrecht ansteckende Spielfreude und eine sympathisch und ehrlich wirkende Unbekümmertheit glänzten und zudem Songs enthielten die fehlende Innovation locker wettmachten. Ganz auf diesem Niveau agieren Saidian zwar noch nicht, dennoch kann man gar nicht anders als bei megaeingängigen Knallern wie "Lonely Nights", "Raging Fire" oder "Silent Killer" mit dem Fuß zu wippen und heimlich mitzusingen. Und eine Hookline wie in "Burn Down The Night" würde Timo Tolkki (Stratovarius) heute bei weitem nicht mehr hinbekommen. Zudem muss man den fünf Schwaben zugute halten, dass sie in Sachen Instrumentenbeherrschung locker mit den Szenegrößen mithalten können.
Unterm Strich also ein Scheibchen, das man nicht zwangsweise schlecht finden muss, wenngleich Originalität und Tiefgang in etwa bei Null tendieren. Natürlich wird hier kein neues Kapitel der Metalgeschichte aufgeschlagen, aber unterhaltsam ist "... For Those Who Walk The Path Forlorn" allemal.
Bandkontakt: www.saidian.org
Labelkontakt: www.aorheaven.com

Tracklist:
1. The Path Forlorn (Intro)
2. Burn Down The Night
3. Lonely Nights
4. Silent Killer
5. Heart Of Stone
6. Cry In The Rain
7. Chains Of Time
8. The Only One
9. Raging Fire
 




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