www.Crossover-agm.de SUPREME MAJESTY: Tales Of A Tragic Kingdom
von mst

SUPREME MAJESTY: Tales Of A Tragic Kingdom   (Massacre Records)

Bei einem Albumtitel wie "Erzählungen eines tragischen Königreiches" würde ich an sich eher schleichende Depri-Mucke erwarten und nicht diese gelungene Mischung aus Melodic Metal und epischer Schwedenpower. Mit "Tales Of A Tragic Kingdom" liefert man sein offizielles Debüt ab (1999 gab es schon mal eine Mini-CD) und kann mich damit durchaus beeindrucken. Größter Pluspunkt von Supreme Majesty ist, dass, obwohl sie sich nie weit von ihrem Stil entfernen, sie trotzdem eine gewisse Vielfalt bieten. Das hört sich jetzt zwar etwas doof an, ergibt aber Sinn. Bei einem Stück wie z.B. "Forever I'll Be" erinnert man zuweilen an frühe Europe, bevor diese zum finalen Countdown starteten. Dies ist auch der Verdienst von Sänger Joakim Olsson, der sich wahrlich nicht hinter Joey Tempest (Europe) oder auch Ronnie Atkins (Pretty Maids) verstecken braucht. "Let It Go" wiederum verbreitet tonnenweise gute Laune und ist irgendwo zwischen den Pretty Maids und Edguy einzuordnen. Beim Titelstück wird es dann etwas schwerfälliger und düsterer und Vergleiche mit Iron Maiden aber auch Black Sabbath sind angebracht. Da es im hohen Norden wahrscheinlich Pflicht ist Timo Tolkki zu huldigen, wurden auch einige Stratovarius-Referenzen eingebaut und daraus dann ein eigener Supreme Majesty-Cocktail gemixt. Mir gefällt diese Musik auf alle Fälle sehr gut (das konntste Dir wahrscheinlich schon denken, Roland, ne?) (Was denkst Du, warum gerade Du die Scheibe gekriegt hast und nicht etwa unser Elektro-Mike? – Anm. des wissend grinsenden rls) und für ein Debütalbum können beide Daumen eigentlich nur nach oben zeigen. Was hier außerdem noch auffällt ist, dass der Heldenpathos nicht zu sehr übertrieben wurde und man trotzdem als Sieger vom Schlachtfeld geht. Der Refrain von „Strike Like Thunder“ schreit förmlich danach auf Konzerten gesungen zu werden und mit der Band zu feiern. Supreme Majesty müssen nur aufpassen, dass sie nicht in der Flut der True-, Heavy-, Epic-, Power- oder was auch immer für Veröffentlichungen untergehen, denn mir stellt sich schon die Frage, wer das alles noch kaufen soll. Zwar beginnt sich die Szene langsam gesundzuschrumpfen (obwohl ich nach wie vor sehr froh über den Metal-Boom bin), aber wenn Supreme Majesty zu den Überlebenden gehören wollen, müssen sie sich schon etwas einfallen lassen. Am besten eine Tour mit einer bekannten Band, also sollten Massacre Records hier reagieren, damit diese talentierte Gruppe nicht im Proberaum verschimmelt. Für einen gelungenen Metal-Abend mit Freunden eignet sich die Scheibe aber auch so schon und so komme ich nicht umhin, hier eine Kaufempfehlung auszusprechen. Manchmal wäre es sowieso besser eine junge Band zu unterstützen, anstatt das Geld irgendwelchen satten alten Säcken hinterherzuschmeißen oder um nur um der Kohle willen vollzogene Super-Reunions zu feiern. So, jetzt fühle ich mich besser.
Kontakt: www.massacre-records.com
 




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