www.Crossover-agm.de ASTRAL DOORS: Evil Is Forever
von mst

ASTRAL DOORS: Evil Is Forever   (Locomotive Music)

Hier kommt also der Nachschlag zum musikalisch in guter Erinnerung verbliebenen Debüt "Of The Son And The Father". Als erstes kann dann gleich mal Entwarnung gegeben werden. Die stilistische Linie wurde beibehalten, will sagen klassischer Hard Rock bzw. ebenso klassischer Heavy Metal wird uns erneut absolut lecker serviert, um uns ewig Gestrigen ein entrücktes Lächeln in unsere hübschen Gesichter zu zaubern. Erfreulich ist außerdem, dass der Band eine enorme qualitative Steigerung zu attestieren ist, wobei der Vorgänger ja auch schon alles andere als ein Rohrkrepierer war. Härtemäßig konnte mit Nummern wie dem Vorzeigebanger "Bride Of Christ" oder "Pull The Break" noch ein Pfund nachgelegt werden. Demgegenüber stehen dann formidable Hymnen wie "Time To Rock" oder der Titeltrack, welche förmlich nach einer livehaftigen Umsetzung und geschwungenen Fäusten verlangen. Herausragend hier natürlich einmal mehr der großartige Gesang von Patrik Johanson, der seine Stimmbänder definitiv keinen Deut schlechter als Ronnie James Dio oder Ronnie Atkins schwingen lässt. Es ist wohl keineswegs vermessen zu behaupten, dass sich Astral Doors mit "Evil Is Forever" ein kleines Denkmal gesetzt haben. Mit einer vernünftigen Aufbauarbeit könnte es der Band gelingen hier mehr als einen Achtungserfolg zu verbuchen, sondern alte und neue Fanschichten zu vereinen. So geschehen bei mittlerweile etablierten und hochgeschätzten Acts wie Brainstorm oder auch Edguy, die sich zu Zugpferden einer neuen Metalgeneration entwickelt haben und trotzdem ihre Einflüsse zu keiner Zeit verleugnen. Die Professionalität und musikalische Klasse von Astral Doors könnte sicherlich ähnliche Erfolge ermöglichen, wie Hammertracks wie "Lionheart", "Stalingrad" oder das atmosphärische "Path To Delirium" eindrucksvoll unterstreichen.
Trotzdem gibt es bei Astral Doors einen Punkt, der mir sauer aufstößt und den ich hier nicht unerwähnt lassen will. Die Band scheint ein echtes Problem mit dem christlichen Glauben zu haben. War es beim Debüt noch das Cover, das mir den Hörgenuss verleidete, kommt die Bande diesmal schon beim Titeltrack oder "Bride Of Christ" mit Phrasen, die ich sonst eher bei Marduk suchen würde (ok, vielleicht nicht ganz so krass). Mir ist schon klar, dass bei "Bride Of Christ" eine wahre Geschichte zu Grunde liegen soll und auch "Evil Is Forever" eher unterhaltungsmäßig gemeint ist. Durch diese Einstellungen, die dem Album insgesamt einen düsteren Anstrich verpassen, in Verbindung mit den Kritikpunkten von "Of The Son And The Father", fühle ich mich als Christ schon persönlich betroffen. Konsequenterweise ist "Evil Is Forever" ein musikalisch herausragendes Album, das ich mir trotzdem nicht mehr anhören werde. Schade, aber notwendig.
Kontakt: www.locomotivemusic.com, info@locomotivemusic.com

Tracklist:
01. Bride Of Christ
02. Time To Rock
03. Evil Is Forever
04. Lionheart
05. Praise The Bones
06. Pull The Break
07. Fear In Their Eyes
08. Stalingrad
09. From The Cradle To The Grave
10. The Flame
11. Path To Delirium
 




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