www.Crossover-agm.de THOMAS BARTH: Beyond Black & White
von *tf

THOMAS BARTH: Beyond Black & White   (Platinum Peachtree Records)

Wow! Eine Menge zu entdecken auf zwei CDs, die nur mit Solo-Piano bespielt sind. Das Richtige zum Träumen, zum Entspannen und zum Genießen - dabei auch geistig durchaus anregend. Ja, man merkt mir vielleicht eine gewisse untergründige Begeisterung an, die ich für das Doppelalbum des Wiener Pianisten und Studenten des Wiener Mozarteums und Meisterkursschüler von u.a. Herbie Hancock und Joe Zawinul, heute in New York zu Hause, empfinde. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass ich es bedeutend finde, wenn sich jemand einen Kopf nicht nur für die Musik macht, die er komponiert und interpretiert, sondern auch darüber, wie diese Musik zu Stande kommt, was sie mit dem Interpreten und eventuell auch mit dem Hörer bewirkt. Hier tun sich musikphilosophische Horizonte auf, die nicht Selbstzweck oder eitle intellektuelle Spielerei sind, sondern der Achtung vor dem Klingenden außerhalb und innerhalb des Menschen entspringen. Barth selbst überschreibt seine Veröffentlichung programmatisch mit "Music for a higher vibration" und versucht genau dies beim Zuhörer zu erreichen. Dafür ist ihm kein Aufwand zu hoch, kein Gedanke zu abwegig, kein Experiment zu unnütz. Herausgekommen sind wirklich bezaubernde Piecen zwischen improvisationsgleichen und musiktheoretisch stringenten knapp einer und über sieben Minuten Länge, die teils mit, teils ohne musikalisches Vorbild (von Bach über Mozart bis hin zu Brahms und Chopin und zumeist mit melancholischem Grundklang) erschaffen wurden. Audiophile wird sicher interessieren, dass der besondere Klang des Konzertflügels CF III 275 von Yamaha auch dadurch zu erklären ist, dass der Resonanzraum von weiteren 30 im Aufnahmeraum befindlichen Klavieren mit genutzt wurde. Spannend auch, wie die Reihenfolge der Stücke ausgewählt wurde: ein Pendel ließ die auf dem Boden verteilten Kompositionen selbst "entscheiden", wer als nächstes "dran" sein sollte. Wer spätestens hier esoterisches Treiben vermuten sollte, kann beruhigt werden. Barth geht es nicht um das Betonen einer Richtung zur Glückseligkeit, noch sind seine Kompositionen als sich selbst überschätzendes New-Age-Geklingel abzutun. Die Richtung ist Ganzheitlichkeit, die Haltung Achtung vor dem Menschen wie vor dem Klingenden. Eine außergewöhnliche Produktion, deren Anschaffung außergewöhnlich empfehlenswert ist.
Kontakt: www.thomasbarth.com

Tracklist:
CD I
1. Reverie d'Elfs
2. Nocturne In d minor Op. 139
3. Shaman
4. Isis
5. October
6. Salamande Line
7. The Inner Self
8. What Draws Me To You
9. Sleeping Beauty
10. Salamande Deux
11. Those Who Are Brave

CD II
1. Father To Son
2. Shelter
3. Border - Temple Dance From Atlantis
4. Senhora Do Monte
5. Friends And Places
6. Jeg Rade Vil Alle
7. Salamande Trois
8. Lanikehr
9. Where I Come From
10. Vertrautheit
 




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