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Neu bei CrossOver


31.12.2011:

"Heut' ist Weltuntergang - ich zieh' was Feines an, den roten Anorak. Heut' ist der letzte Tag! Wir hab'n uns nimmersatt geaalt im Überfluß - jetzt sauf'mer Spiritus und warten auf den Schluß." Ein aktueller Text? Mitnichten - er stammt von Vicki Vomits "Ich mach's für Geld"-Album aus dem Jahre 1996 und wurde dort mit einer fröhlichen Weise unterlegt. Anderthalb Dekaden weiter überschreiten wir die Schwelle zum Jahre 2012, in dem mancherlei Weltuntergangsprophezeiungen bzw. -deutungen kulminieren. Zwar beschleicht einen hin und wieder das Gefühl, die Chinesen, die Maya und die Hopi-Indianer könnten nicht voneinander abgeschrieben haben, und selbst mit der Deutung bei Jehovas Zeugen, daß 1914 der Tag des Herrn begonnen habe und dieser dann mit der Apokalypse ende, wenn der letzte der 1914 noch am Leben gewesenen 144.000 Gerechten gestorben sei (was ja durchaus möglich wäre, wenn der besagte Mensch z.B. 1913 geboren wurde und 2012 im gesegneten Alter von 99 Jahren die Augen schließt), würde das Jahr 2012 als eine von mehreren Möglichkeiten übereinstimmen. Aber gemäß dem Luther zugeschriebenen, wenngleich nicht von ihm stammenden Wort vom Apfelbäumchen, das man auch am Tag vor der Apokalypse noch pflanzen solle, stecken wir selbstverständlich den Kopf nicht in den Sand, verbrennen die Brücken hinter uns vorsichtshalber noch nicht, arbeiten einfach kontinuierlich weiter und lesen gegebenfalls nochmal "Das Restaurant am Ende des Universums" aus Douglas Adams' Romanserie "Per Anhalter durch die Galaxis". Falls dann die Wintersonnenwende 2012, die unter den Buchmachern als Favorit gehandelt wird, tatsächlich die Wiederkehr von wem auch immer markiert, wird es dann eben kein CrossOver-Jahresschlußupdate 2012 mehr geben :-)

Vor dem Jahresschlußupdate 2012 liegt aber naturgemäß das Jahresschlußupdate 2011, und wie in jedem Jahr gibt es zum Jahresende auch diesmal wieder eine bunte Kolumne mit Zeitschriftenreviews. Neue Buchreviews sind ebenfalls online gegangen, darunter ein großes Special von Kollege Tobias Audersch zu einem Themenkomplex, der auch schon irgendwas Apokalyptisches an sich hatte:

Hilmar Bender: Jared Leto - 30 Seconds to Mars und das Leben als Schauspieler

9/11-Special



Den Himmel auf die Erde fallen sehen konnte man bei folgenden Events noch nicht:

Letzte Instanz, Eric Fish, 13.08.2011, Nassenfels

Edguy, Kissin' Dynamite, Kleveland, 07.10.2011, Langen

Envy, O, 14.10.2011, Leipzig

Amon Amarth, As I Lay Dying, Septic Flesh, 16.10.2011, Leipzig

Ghost Brigade, A Storm Of Light, Intronaut, 21.10.2011, Leipzig

Jazzmesse, 21.10.2011, Leipzig

Gideon, 19.11.2011, Chemnitz

Gianni Schicchi, 02.12.2011, Leipzig

U.D.O., Sister Sin, Sister, 03.12.2011, Leipzig

Noël, 20.12.2011, Leipzig

Hidden Timbre, Barracudabite, Mirrordrums, 25.12.2011, Gera

Amorphis, Leprous, The Man-Eating Tree, 26.12.2011, Jena

Lake Of Tears, Deadlock, Lights Finding Ourea, 30.12.2011, Glauchau



Mehr oder weniger apokalypsekompatible Klänge findet der Hörer auf folgenden Tonträgern:

Bad Company: Live At Wembley

Barzak: Barzak

Blackstorm: Twist Of Fate

Comatose Vigil: Fuimus, Non Sumus ...

Cosmonautix: Energija

Creative Waste: Cruelty Beyond Conception

Crystallion: Hundred Days

Eden Burning: Banged Up N' Dirty

Enforcer: Diamonds

Esoteric: Paragon Of Dissonance

44 Leningrad: 20 Jahre

Mark Kerr: One Drink Away From The Blues

Kipelow: Schitj Wopreki

KOB: Close To Dawn

Lost World Order: Marauders

Mar De Grises: Streams Inwards

Militia: Released

Münchener Freiheit: Schatten/Freiheit die ich meine (30 Jahre Jubiläums-Edition Vol. 7)

Nightwish: Imaginaerum

Ercole Nisini: The Historical Trombone Vol. 1 - The Renaissance Trombone

Tim Ripper Owens: Play My Game

The Pleasures: Oh Yeah Revolution

Poets Of The Fall: Twilight Theater

Reseda: The Piano Session

Revenge: Fest Of Revenge

Alina Rotaru: Fortune My Foe

Rotfront: VisaFree

Sad: Ballada O Gordom Ryzarje

Schandmaul: Sinnfonie

Shineth: Lost Magic Place

Sons Of Liberty: Brush Fires Of The Mind

Alan Stivell: Emerald

Rebecca St. James: I Will Praise You

Theocracy: As The World Bleeds

Thunderblast: Invaders From Another World

Tyr: The Lay Of Thrym

V.A.: Bach - Violin And Voice

V.A.: De Profundis - Psalm 130

V.A.: Jan Dismas Zelenka - Magnificat, Missa Nativitatis Domini, Dixit Dominus

Das Abschlußzitat stammt diesmal von Oliver Uschmann und ist als Zitat in seinem Interview mit dem noisy Neighbours-Zine zu finden; irgendwie paßt es auch als Motto für einen 2011er Jahresrückblick. (Daß, während diese Zeilen programmiert werden, im Hintergrund auch noch "Rest Calm" von Nightwish läuft, ist aber wirklich Zufall ...) Alles Gute für 2012 (wie lange es auch immer währen wird ...) wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Bei dem Versuch, sich gegen das Böse zu solidarisieren, ohne das noch Bösere, gegen welches das Böse kämpfen will, zu legitimieren, sind bereits zahlreiche Bürger implodiert."


27.11.2011:

Wer seine musikalische Sozialisation hauptsächlich in den Frühneunzigern erfahren hat, wird sich vielleicht noch an die Begleiterscheinungen erinnern, als die New Kids On The Block, eine seinerzeit enorm erfolgreiche Boygroup, 1992 ihren geplanten Rückzug aus dem Showgeschäft bekanntgaben: Teenies bestürmten die Band, doch bittebitte weiterzumachen, oder drohten reihenweise mit Suizid, und die Bravo richtete sogar ein eigenes Sorgentelefon ein, wo sich der geneigte, überwiegend weibliche Anhänger ausweinen und notfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen konnte - von der Stimmungsvielfalt her war in den Reaktionen der Anhängerinnen jedenfalls alles dabei. Nun gibt in der Woche vor dem Totensonntag 2011 das Management der Münchener Freiheit eine Pressemitteilung heraus, in der steht, daß sich Bandgründer, Chefdenker und Leadsänger Stefan Zauner nach 31 Jahren von der Band trennen und solo weitermachen wird (zugleich wird auch schon der Name seines Nachfolgers bekanntgegeben, Stephan Thielen, ein Mann aus dem Umfeld der Söhne Mannheims). Was passiert? Nun, die Bravo richtet kein Sorgentelefon ein (wer sie heute noch liest, kann ja spaßeshalber mal nachschauen, ob überhaupt noch eine Meldung zu diesem Personalwechsel erschienen ist), aber heutzutage gibt es ja Fanforen im Netz, und wer unter www.freiheitforum.de mal nachschaut, entdeckt dort Erstaunliches: Langjährige Anhängerinnen (und auch ein paar Anhänger) der Band gebärden sich plötzlich wie Teenies, drohen zwar nicht mit Suizid, aber immerhin mit Streik, bis die Band wenigstens noch ein Abschiedskonzert für Stefan Zauner gäbe, und noch manch andere Kuriosität findet sich dort, wenngleich man festhalten muß, daß der Prozentsatz an zur Vernunft mahnenden Stimmen mit wachsendem zeitlichen Abstand zur Meldung ebenfalls gewachsen ist. Das war bei den New Kids On The Block aber auch schon so, wenngleich dort die zeitlichen Abstände etwas größer ausfielen. 2008 gab es bei denen dann übrigens eine Reunion und in vergleichbaren Fällen wie Iron Maiden oder Judas Priest auch. Bleiben wir also schön neugierig, wie es in diesem Fall weitergeht - Idealfall wäre natürlich, daß in Zukunft sowohl starke Zauner-Soloscheiben als auch starke Scheiben der "Restband" erscheinen, aber auch andere Szenarien sind denkbar. In bezug auf die Stimme des "Neuen", Stephan Thielen, ergibt sich übrigens eine interessante Matrix:
a) Er versucht Zauner zu imitieren.
a1) Er schafft das.
a2) Er scheitert.
b) Er geht eigenständig an die Sache ran.
b1) Er macht das gut.
b2) Er macht das schlecht.
2012 werden wir alle schlauer sein - bis dahin gibt es immer noch reichlich Stoff der alten Besetzung zu rezensieren ...

Daß neue Besen mitunter durchaus gut kehren, ist ja eine alte Volksweisheit, und beim CrossOver ist die Besenkammer ein weiteres Mal gefüllt worden, nämlich in Gestalt von zwei Neuzugängen. Da wäre zum einen Fabia Mantwill, ein Chemnitzer Gewächs, aber mittlerweile in Berlin Saxophon studierend und mit ihrem ganzen Herzen dem Jazz verschrieben (und, wie sich das für einen Jazzmusiker gehört, nicht nur in einer Band spielend); sie schraubt unseren Altersdurchschnitt auch mal wieder etwas nach unten, da sie bis zur 20 noch ein Stück zurückzulegen hat. Ebenfalls neu bei uns ist Sebastian Germerodt aus Jena, im realen Leben Biologe, nebenher noch Gitarrist bei den auf diesen Seiten schon mehrmals rezensierten Nemo und generell im Rock-, Metal- und Folkareal vielseitig interessiert; seine Personaldatei wird noch nachgereicht. Beide geben in diesem Update mit Livereviews ihren Einstand, werden aber natürlich auch zu Tonkonserven ihre Meinung äußern und vielleicht auch mal das eine oder andere Interview führen. In letztgenannter Rubrik gibt es in Gestalt von Silvias elektronischem Plausch mit Ronny Moorings von Clan Of Xymox auch wieder neuen Lesestoff.

Lesestoff über Lesestoff, also Buchreviews, hätten wir zweimal im Angebot:

Wolfgang Beyer/Monica Ladurner: Im Swing gegen den Gleichschritt. Die Jugend, der Jazz und die Nazis

Bernhard Morbach: Die Musikwelt des Barock



Unter den neu rezensierten Events finden sich weder die Münchener Freiheit noch die New Kids On The Block, sondern:

Finntroll, Turisas, Alestorm, Arkona, Trollfest, Skálmöld, 15.10.2011, Leipzig

Cabaret, 21.10.2011, Dresden

Brit Floyd, 23.10.2011, Dresden

Emil Bulls, Guns Of Moropolis, More Than Crossed, 25.10.2011, Leipzig

10 Jahre Kammerphilharmonie Leipzig, 27.10.2011, Leipzig

Russkaja, 28.10.2011, Leipzig

Subway To Sally, Nachtgeschrei, 30.10.2011, Leipzig

Hochschulsinfonieorchester, 04.11.2011, Leipzig

ASP, Lahannya, 05.11.2011, Leipzig

Machine Head, Bring Me The Horizon, DevilDriver, Darkest Hour, 10.11.2011, Dresden

The Notwist, Saroos, 10.11.2011, Leipzig

Wer hat dies Liedlein erdacht?, 11.11.2011, Altenburg

Sade, 15.11.2011, Leipzig

Joshua Redman & Brad Mehldau, 18.11.2011, Berlin



Wer den Einleitungsabsatz aufmerksam gelesen hat, weiß natürlich, welche der dort erwähnten Bands unter den diesmaligen Tonträgerreviews vertreten ist und welche nicht:

Anathema: Falling Deeper

ASP: Fremd

Def Leppard: Mirrorball/Live & More

Eisenvater: IV

Dave Evans: Sinner

Fferyllt: Dance Of Druids

Bill Frisell: All We Are Saying...

Gallows End: Nemesis Divine

HammerFall: Infected

Hollywood Burnouts: EP

King Of Agogik: From A To A

Messenger: See You In Hell

Mournful Congregation: The Book Of Kings

Münchener Freiheit: Energie/Entführ mich (30 Jahre Jubiläums-Edition Vol. 6)

My Dying Bride: Evinta

Negura Bunget: Poartã De Dincolo

Opeth: Heritage

Shining: VII: Född Förlorare

Sonne Adam: Transformation

SoulHealer: The Kings Of Bullet Alley

Spheric Universe Experience: Mental Torments

Stress: Amazon, First Metal Attack!

Swelter: Tremendous Ride

Jann Wilde And The Neon Comets: Neon City Rockers

Wintersoul: Frozen Storm Apocalypse

V.A.: Reunation - A Tribute To Running Wild

Das Abschlußzitat stammt als sinngemäße Wiedergabe aus einem Interview, das Stefan Zauner kurz nach Bekanntgabe des Splits dem SWR gab. "Bis wir uns wiedersehn", wünscht allen Lesern und Usern eine inspirierende Advents- und Weihnachtszeit (da das Jahresschlußupdate in traditioneller Weise erst zwischen Weihnachten und Silvester online gehen wird)

Roland Ludwig aka rls


Moderatorin: "Mit welchem Liedtitel läßt sich Ihre derzeitige Stimmung besser beschreiben - 'Bis wir uns wiedersehn' oder 'Es gibt kein nächstes Mal'?" Zauner lachend: "Wie wär's mit 'Da wo ich bin, da will ich sein'?"


16.10.2011:

So unreflektiert, wie derzeit mal wieder der Begriff "Wachstum" gebraucht wird, gab es selten eine überdenkenswürdige Terminologie in letzter Zeit. Mit welcher Selbstverständlichkeit von verschiedensten Seiten das Wachstum der Weltwirtschaft als alleiniges Allheilmittel aus dem Zustand, den man derzeit "Krise" nennt, postuliert wird, überrascht in seiner Unverfrorenheit und Alternativlosigkeit schon. Immerhin aber gibt es auch erfreulichere Konnotationen des Begriffs "Wachstum". Die CrossOver-Redaktion ist nämlich mal wieder um eine Mitstreiterin gewachsen - Josephine Ulrich bringt neben Begeisterungsfähigkeit auch musikwissenschaftliche Kenntnisse ein und kann dank eines breit gefächerten musikalischen Interesses fast als Allrounderin im besten Sinne des Wortes bezeichnet werden, wenngleich natürlich auch sie diverse Sym- und Antipathien an den Tag legt. So pflegt sie eine besondere Vorliebe für die reine Vokalkunst ohne Zuhilfenahme von Instrumenten, gemeinhin unter dem Terminus A-cappella-Musik bekannt, und das Interesse für diese Substilistik zieht sich dabei durch alle musikalisch dokumentierten Jahrhunderte.

A-cappella-Musik bringt ja gerade durch ihren reduzierten Ansatz oftmals eine fortschrittliche Komponente in die Musik ein, da man immer neue Ideen entwickeln muß, wie man seine musikalischen Ideen nur mit Hilfe der Stimme transportieren kann. Im neuen Buchreview dagegen spielen andere fortschrittliche Kräfte in der Musik eine maßgebliche Rolle:

Jeff Wagner: Mean Deviation. Four Decades of Progressive Heavy Metal



Außerdem steht eine neue Folge der "Bücher der Gebrüder Kotte" online. Von den neu rezensierten Events, unter denen sich auch das wieder vom CrossOver präsentierte Standing On A Rock-Festival befindet, kam allerdings keines ohne Instrumente aus:

Party.San Open Air 2011, 11.-13.08.2011, Schlotheim

Between The Buried And Me, Animals As Leaders, Doyle, 14.09.2011, Berlin

Rock gegen rechte Gewalt, 16.09.2011, Chemnitz

Long Heavy Night, 17.09.2011, Eschwege

Panos, Kolorit, 17.09.2011, Chemnitz

Standing On A Rock, 24.09.2011, Mölbis

Hochschulsinfonieorchester, 28.09.2011, Leipzig

Finale des 3. BandContestOnline, 01.10.2011, Borna

Salut Salon, 07.10.2011, Glauchau

Matrix Live, 08.10.2011, Leipzig

Festklänge, 14.10.2011, Altenburg



A-cappella-Scheiben gibt es unter den diesmaligen Tonträgerreviews nicht, aber das wird sich sicherlich bald wieder ändern. Derweil unterbreiten wir die folgenden Angebote zum Wachstum der Tonträgersammlung (oder eben den Verzicht auf selbiges):

Anlace: Bleeding Your Hate

Blackwood Creek: Blackwood Creek

Michael Bolton: Live At The Royal Albert Hall

Darkaliel: Floresta Obscura

Decapitated: Carnival Is Forever

Demon's Eye: The Stranger Within

Dust And Bones: Voodoo

Dying Blaze: Attera Obscurum

Eversin: Divina Distopia

Francis D.D. String & Die Lieder-Tour: Albrecht Haushofer Hommage

Fuelblooded: Off The Face Of The Earth

Ganes: Mai Guai

Hella Donna: Only You

Jewrhythmics: Serving The Chosen

Kleveland: Harder

Kottak: Attack

Münchener Freiheit: Purpurmond/Liebe auf den ersten Blick (30 Jahre Jubiläums-Edition Vol. 5)

Nightwish: Greatest Hits

Rebelhead: A Glorious Lack Of Sophistication

Toxic Smile: I'm Your Saviour

Vader: Welcome To The Morbid Reich

Virgin Steele: The Black Light Bacchanalia

Xodiack: Shinra Bansho Setsuri

Zeno Morf: Wings Of Madness

Für das Abschlußzitat werfen wir wieder einmal einen Blick, nein, nicht zu Max Merkel, sondern ins BI-Elementarlexikon in zwei Bänden aus dem VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1985. Die Wiedergabe erfolgt ungekürzt; über die Doppelfunktion des Begriffs darf sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Einen gedankenreichen Herbst mit wohldosiertem Wachstum wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Wachstum: an die Lebenstätigkeit von Zellen gebundene irreversible Formveränderung von Organismen, die mit einer bleibenden Volumen- und Substanzzunahme gekoppelt ist. Das W. aller vielzelligen Organismen beruht auf dem W. von Einzelzellen, ist von Erbanlagen, Umweltbedingungen und vom Entwicklungsstadium abhängig und wird hormonell gesteuert.
Wachstumstheorie: Theorie von den Faktoren und Gesetzmäßigkeiten, die den ökonom. Wachstumsprozeß bestimmen. Die sozialist. W. ist ein fester Bestandteil der marxist.-leninist. polit. Ökonomie, insbes. der Reproduktionstheorie."


18.09.2011:

Irgendwann in einem längst vergangenen Jahrzehnt: Die USA haben beschlossen, kommunistisch zu werden. Bei der UNO ist man zwar verwundert, aber okay - die USA sind natürlich frei in ihren diesbezüglichen Entscheidungen, stellt man kopfschüttelnd fest. Nur der sowjetische UNO-Botschafter protestiert energisch. Man fragt ihn verwundert nach dem Grund - schließlich sei das doch ein gewaltiger Sieg für sein politisches Lager. Die Antwort des Botschafters: "Und wer ernährt uns dann?"

Dieser alte Witz fällt einem ein, wenn man die aktuelle Weltlage betrachtet. Da erinnert einen gerade eben der 10. Jahrestag der Attacken auf das World Trade Center daran, daß sowohl der Terror als auch der Krieg (Krieg, nicht Kampf, wohlgemerkt - auf diesen feinen Unterschied wies schon Ernst Bloch hin) mangels Ergebnisträchtigkeit mittlerweile als politische Druckmittel ausgedient haben sollten. Wie man es richtig anstellt, verdeutlicht momentan gerade China, das den Kapitalismus mit dessen eigener Waffe schlägt: dem Geld. Die USA stehen unmittelbar vor der Zahlungsunfähigkeit - wer ist ihr größter Gläubiger? Richtig, China, der politische Gegner. Vielen europäischen Ländern geht es in puncto Staatsfinanzen auch alles andere als gut, und wirtschaftlich hängen wir alle bekanntlich schon länger am Tropf des Reiches der Mitte. Eine brillante Strategie von Maos Erben - das muß man neidlos anerkennen und darf zugleich gespannt verfolgen, wie sich die Situation weiterentwickelt: Wird China irgendwann verstärkt politische Forderungen an Geldausreichungen knüpfen, und wenn ja, dann welche? Kann der "Turbokommunismus" überhaupt durchhalten? Und wie wird sich die Haßliebe zwischen China und Rußland entwickeln? Bleiben wir mal schön neugierig ...

Im geographischen Osten, wenn auch nicht in China, war unlängst neben dem Chefredakteur, der mal wieder russische Berge in Augenschein nahm, auch Kollege Dirk Hottenbacher unterwegs und brachte aus der Ukraine u.a. ein Interview mit Oskord mit. Im neuen Buchreview dagegen spielen sowohl Berge als auch China eine maßgebliche Rolle:

Roland Smith: Entscheidung am Mount Everest



Keine chinesischen Bands musizieren beim siebenten Standing On A Rock-Festival am 24.9.2011 in Mölbis südöstlich von Leipzig, nicht mal osteuropäische, dafür aber fünf vielversprechende Acts aus dem deutschen Underground. Das Festival wird natürlich wieder vom CrossOver präsentiert und infoseitig hier näher beleuchtet. Übrigens hat sich ein Kamerateam des Mitteldeutschen Rundfunks angesagt, um dem CrossOver-Chefredakteur bei seiner Liveberichterstattung etwas über die Schulter zu schauen. Da dieser es zudem fertiggebracht hat, im September im nordkaukasischen Pjatigorsk die Saisoneröffnungsvorstellung des dortigen Operettentheaters ("Die Fledermaus" flatterte durchs Gebälk) zu verpassen, muß die folgende Liste der neuen Eventreviews mit nur einer Veranstaltung aus postsowjetischen Gebieten auskommen:

Shake Your Head, 26.07.2011, Kiew (UA)

Clan Of Xymox, Camping im Keller, Light Asylum, 06.08.2011, Leipzig

Münchener Freiheit, 11.08.2011, Dresden

Stern-Combo Meißen, 13.08.2011, Leipzig

Konzert für Neugierige: Humor, 10.09.2011, Leipzig

Der müde Tod, 15.09.2011, Leipzig



Dafür ist bei den neuen Tonträgerreviews aber mal wieder die halbe Welt vertreten - exklusive China allerdings, dafür inklusive einiger förmlich sprechender Bandnamen und Albumtitel:

A Hill To Die Upon: Omens

Barseros: Kill, Kill, das ist Pop!

Black President: Neon

Brutal War: Revelation 666

Clan Of Xymox: Darkest Hour

Clan Of Xymox: In Love We Trust

DDT: Greatest Hits

Fats Domino: The Fat Man

The Empire Shall Fall: Awaken

Bill Frisell: Sign Of Life

The Global Broad Band: Freedom

Hands Of Time: Hands Of Time

Imperial Dusk: Satanic Emperor

Llvme: Fogeira De Suenos

Los Angeles: Neverland

The Mourning Sickness: A Daydream On Oak Street

Münchener Freiheit: Romancing In The Dark/Fantasy/Love Is No Science (30 Jahre Jubiläums-Edition Vol. 4)

Nine-T-Nine: Keep The Flame Alive

Oskord: Weapon Of Hope

Saviour Machine: Legend III:II

Six Magics: Behind The Sorrow

Tears Of Mankind: Without Ray Of Hope

Terraphobia: Evilution

Triekonos: Welcome Home

Vinzent: Signale

Warrant: Ready To Command 2010

The Wounded Kings: The Shadow Over Atlantis

Das Abschlußzitat stellt ein Konglomerat aus drei Thesen dar, deren eine der Chefredakteur beispielsweise auf einem im Stadtmuseum Naltschik (Kabardino-Balkarische Autonome Republik) ausgestellten Plakat fand. Einen bildungsreichen Frühherbst wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Grundrechte sind eine feine Sache. Das Recht auf Dummheit sollte aber trotzdem abgeschafft werden, obwohl Bildung zum Kommunismus führt."


07.08.2011:

Die Ahnengalerie der verstorbenen fortschrittlichen Musiker muß in der ersten Augustwoche 2011 um zwei völlig unterschiedliche Kräfte erweitert werden. Mit nur 45 Jahren versagten am 3.8. die Nieren von Andrew "Mac" McDermott ihren Dienst und raubten der Metalwelt einen Sänger, dessen Schaffen als Fronter von Threshold unvergessen bleiben wird - immerhin hatte es diese britische Band geschafft, eine kuriose Sorte von progressivem und dennoch völlig konventionellem, unexperimentellem Metal zu erschaffen, der seine Grenzen kannte und respektierte, sich innerhalb dieser aber mit größtmöglicher Freiheit und traumwandlerischer Sicherheit bewegte. Die Best Of-Doppel-CD "The Ravages Of Time" aus dem Jahr 2007 bietet sich für Einsteiger zum Kennenlernen an. Daß Mac im gleichen Jahr 2007 bei Threshold das Handtuch werfen mußte, weil die Band zwar zeitlich zumindest periodisch ein Fulltimejob war, aber nie zur Bestreitung des Lebensunterhaltes notwendige Summen abwarf, sei als Randnotiz des Musikgeschäftes nicht verschwiegen. Einen Tag nach Mac verließ dann Conrad Schnitzler die Erdoberfläche, mit seiner experimentellen Synthesizermusik ein Fortschrittlicher völlig anderer Art, bei Tangerine Dream involviert gewesen, an der Entwicklung von Kraftwerk nicht ganz unbeteiligt gewesen und kurioserweise auch mit dem zweiminütigen Intro "Silvester Anfang" auf dem 1987er "Deathcrush"-Demo der später aus außermusikalischen Gründen in die Schlagzeilen geratenen norwegischen Black Metaller Mayhem zu hören. Noch so ein Treppenwitz der Musikgeschichte ...

In die fortschrittliche Ecke, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen, gehören auch iwrestledabearonce und The Ocean, die von Kollege Karsten Köhler interviewt worden sind. Das neue Buchreview dagegen dreht sich um eine physikalische Deutung des Terminus "Fortschritt":

Sebastian Herrmann: Über alle Berge



In der Vorschau beginnt sich das siebente Standing On A Rock-Festival am 24.9.2011 in Mölbis südöstlich von Leipzig langsam zu nähern - natürlich wieder vom CrossOver präsentiert und infoseitig hier näher beleuchtet. Sowohl vor- als auch rückwärtsgewandtes Musizieren traf man bei den in den neuen Eventreviews behandelten Ereignissen an:

Jeniferever, Phosphene Parties, 04.06.2011, Leipzig

The Ocean, Intronaut, Red Fang, Earthship, 06.06.2011, Leipzig

Rainald Grebe & Das Waldbühnen Orchester, 18.06.2011, Berlin

Arena Of Pop, 09.07.2011, Mannheim

Deep Purple + Neue Philharmonie Frankfurt, The Kordz, 23.07.2011, Dresden

No Silent Backlands Festival 2011, 28.-30.07.2011, Weißenfels



Die folgenden neuen Tonträgerreviews dürfen zwecks Meinungsbildung natürlich gerne mit Nachbarn, Freunden oder anderen Menschen diskutiert werden:

AwakenUs: Reveal

Beer Bear: Mjod

Death Of A Japanese Girl: All Against Hearts

The Global Broad Band: Free Palestine

Hourglass: Oblivious To The Obvious

Münchener Freiheit: Von Anfang an/Fantasie (30 Jahre Jubiläums-Edition Vol. 3)

Panzie: Demo

Pure Reason Revolution: Live At Scala 09.12.10

Stryken: First Strike

Tarja: I Feel Immortal

Tygers Of Pan Tang: The Spellbound Sessions

Sommerzeit ist Urlaubszeit (auch wenn die Definition von "Sommer" dieses Jahr unterschiedlich aufgefaßt wird ...), und so wird auch das CrossOver-Büro vom 20.8. bis zum 3.9. nicht besetzt sein, da sich der Chefredakteur mal wieder in den russischen Bergen umhertreibt. Das Abschlußzitat stammt (da Conrad Schnitzler ja nicht oder zumindest nicht hauptamtlich gesungen und getextet hat) natürlich von Andrew McDermott, und zwar aus dem Song "Stop Dead" vom "Subsurface"-Album aus dem Jahre 2004; ob der auch in weiteren Textteilen dieses Songs zu findende Kohelet-Anklang beabsichtigt war oder nicht, muß an dieser Stelle offenbleiben ... Einen lebendigen Spätsommer wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"There is a time for walking on the water
There is a time for drifting out to sea
But if you stop dead
Take a look around
One day you'll find you're back on land
And then you'll understand."


10.07.2011:

Journalismus ist ein verantwortungsvolles Geschäft - jedenfalls in der Theorie. Daß die Praxis hier nicht selten eine andere Sprache spricht, ist bekannt, nicht erst seit den Briten von News of the World, die justament am Tage des Onlinegehens dieses Updates ihre letzte Ausgabe herausbringen müssen, weil in einem Anflug von Gerechtigkeitssinn reihenweise Anzeigenkunden ihre Aufträge storniert haben, um gegen gewisse zweifelhafte Methoden der Informationsbeschaffung zu protestieren. Weit entfernt, uns in Deutschland nicht tangierend? Keineswegs, wie ansatzweise der Fall Nico Rosberg beweist, von dem das Zitat durch die Gazetten geisterte, Frauenfußball sei so etwas Ähnliches wie die Paralympics. Der Rennfahrer ergriff die Flucht nach vorn und veröffentlichte den kompletten Wortlaut des zugehörigen Gesprächs mit mehreren Journalisten - danach war klar, daß die Äußerung a) aus dem Zusammenhang gerissen worden und b) der ganze Antwortkomplex nur aufgrund provokanter Fragestellungen oder Thesen der beteiligten Journalisten zustandegekommen war. Soviel zum Thema Berufsethos und Ehrlichkeit bei Journalisten ...

Berichte beim CrossOver zeichnen sich dankenswerterweise immer noch durch Ehrlichkeit aus, so z.B. die beiden neuen Buchreviews, die Zeiten behandeln, in denen Ehrlichkeit zuweilen auch schon mal das eigene Leben bedrohte:

Ruth-Alice von Bismarck/Ulrich Kabitz (Hrsg.): Brautbriefe Zelle 92 - Dietrich Bonhoeffer/Maria von Wedemeyer - 1943-1945

Harald Schultze/Andreas Kurschat (Hrsg.): "Ihr Ende schaut an ...". Evangelische Märtyrer des 20.Jahrhunderts



Die Informationsbeschaffung bei den neuen Eventreviews lief stets auf der Grundlage geltender Gesetzlichkeit ab, wobei einer der reviewten Events ein interessantes Schlaglicht auf anderthalb Jahrhunderte zurückliegende journalistische Arbeitsmethoden wirft:

Rock Hard Festival 2009, 29.-31.05.2009, Gelsenkirchen

ReihEins: China, 04.06.2011, Leipzig

Jugend-Gospelchor Sighisoara, 05.06.2011, Greifenhain

Der Waffenschmied, 07.06.2011, Leipzig

Rock Hard Festival 2011, 10.-12.06.2011, Gelsenkirchen

Albert Herring, 17.06.2011, Leipzig

Carl St. Clair, 19.06.2011, Leipzig

10. Sinfoniekonzert, 22.06.2011, Chemnitz

Luys, 23.06.2011, Leipzig

Rock The Nation, 24.06.2011, St. Goarshausen

Frühfassung der Matthäus-Passion, 24.06.2011, Leipzig

Die Walküre, 25.06.2011, Leipzig

Das Wettrennen auf dem Mississippi, 26.06.2011, Böhlen

Black Country Communion, 02.07.2011, Leipzig

LiZZard Kids, 07.07.2011, Leipzig

Summer Open Air, 08.07.2011, Geithain



Die folgenden neuen Tonträgerreviews dürfen zwecks Meinungsbildung natürlich gerne mit Nachbarn, Freunden oder anderen Menschen diskutiert werden:

Anacrusis: Manic Impressions (Remix 2006)

Arte Ensemble: Opera Without Voices - Don Giovanni & Carmen

A Shattered Dream: 4-D Society & Other Nocturnal Emissions

Black'n'Blue: Hell Yeah!

Dead By Gun: Pulse

Duff McKagan's Loaded: The Taking

Elevener: Symmetry In Motion

Helloween: 7 Sinners

Houston: Houston

Molly Hatchet: Justice

Münchener Freiheit: Herzschlag einer Stadt/Traumziel (30 Jahre Jubiläums-Edition Vol. 2)

Nightwish: Walking In The Air - The Greatest Ballads

Red: Innocence And Instinct

7th Reign: Fallen Empires

Twaang: Dark Angel

Twisted Sister: Love Is For Suckers

Virgin Steele: Noble Savage

Wild Champagne: Fire And Water

Für das Abschlußzitat werfen wir wieder einmal einen Blick in "Max Merkels Läster-Lexikon des Fußballs". Der enthält zwar auch einen Spruch zum Thema "Frauenfußball", und unter "Journalisten" findet sich auch ein Eintrag, aber hier bei uns ins Grundthema paßt am besten die Äußerung beim Stichwort "Fotografen". Einen bilderreichen Hochsommer wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Fotografen: Müssen sich immer was einfallen lassen. Wenn sie zum Beispiel ein sehr nachdenkliches Porträt des Nationalspielers haben wollen, bitten sie ihn: 'Und jetzt bitte einen ganz grüblerischen Ausdruck, mein Herr - wieviel ist 4x4?'"


05.06.2011:

Jeder will alt werden, aber keiner will es sein - so spricht der Volksmund. Und er hat recht damit, wenngleich man bei allem natürlich die Perspektive im Blick behalten muß. Da bekommt etwa der Chefredakteur zu seinem 35. Geburtstag ein Interview aus der Zeitschrift "Junge Karriere" mit Rolf Dobelli zugespielt, der folgendes behauptet: "Man realisiert [mit 35], dass das Alter beginnt, und sieht zum ersten Mal Jüngere an sich vorbeiziehen." Das mag in etlichen Disziplinen zutreffen, aber wenn man beispielsweise regelmäßig Konzerte an Musikhochschulen besucht, ist man gegen derartige Probleme schnell immun, liegt der Zeitpunkt, an dem die bühnenaktiven Studenten jünger sind als man selbst, doch deutlich früher als bei 35. Dann aber behauptet wiederum ein 76jähriger Philosoph in einem Interview bei MDR Figaro am 4.6.2011, unter 40 könne man praktisch gar nicht ethisch handeln, weil man bis dahin damit beschäftigt sei, mittels eines gesunden Egoismus für die eigene Sippenerhaltung zu sorgen. Auch dafür aber gibt es mancherlei Gegenbeispiel (sowohl für die Ethik als auch für die Sippenerhaltung oder eben Sippen-Nichterhaltung). Es ist also wieder einmal wie meist: Generalisierungen helfen kaum weiter, die Welt ist bunt, und das ist in diesem Fall auch gut so. (Ganz nebenbei bemerkt: 1999 oder 2000 hörte der Chefredakteur einen Vortrag eines Theologen in der Altenburger Brüderkirche, der feststellte, daß die historische Person Jesus, von der man im Regelfall annimmt, sie sei mit etwas über 30 Jahren gestorben, mit diesem Lebensalter die damalige durchschnittliche Lebenserwartung schon beträchtlich überschritten hatte ...)

Auch Künstler müssen sich natürlich ihrem Alterungsprozeß und den damit einhergehenden veränderten Lebensumständen stellen. In der Interviewsektion findet sich im Rahmen von Karstens Unterhaltung mit Anneke van Giersbergen von Agua De Annique ein schönes Beispiel, wie man solche Veränderungen meistert und dabei doch ganz man selbst bleibt. Karstens zweites Interview, nämlich das mit Black Math Horseman, beleuchtet andere, aber nicht minder interessante Themenkreise ...

Auch die Gebrüder Kotte müssen mancher Entwicklung Tribut zollen, und so gibt es nur relativ selten neue Folgen ihrer Rubrik "Die Bücher der Gebrüder Kotte". Diesmal ist es aber wieder einmal soweit, und außerdem sind noch zwei weitere Bücher neu rezensiert worden:

Jörn Ranisch: le petit mort - Sex & Drugs & Mukoviszidose - Die Geschichte eines Grufties

Niko Schlenker: Greater Than Anything - Eleven Gospel Songs For Mixed Voices



Quireboys-Sänger Spike wird auch nicht jünger und trinkt keinen Alkohol mehr - diese und andere Erkenntnisse ermöglichen die neu rezensierten Events, wo auch die eingangs erwähnte Musikhochschule wieder mal vertreten ist:

The Quireboys, Shotgun Express, 15.02.2011, Frankfurt

Black Math Horseman, The Shaking Sensations, 08.04.2011, Chemnitz

Blackfield, Mati Gavriel, 13.04.2011, Berlin

Mono Inc., Lord Of The Lost, 15.04.2011, Leipzig

Tokyo Blade, Shotgun Express, 21.04.2011, Mannheim

9. Sinfoniekonzert, 05.05.2011, Chemnitz

Hochschulsinfonieorchester, 06.05.2011, Leipzig

Anneke Van Giersbergen & Agua De Annique, Rufus Spencer, 07.05.2011, Leipzig

Der Freischütz, 07.05.2011, Leipzig

Tarja, Leaves' Eyes, Markize, 16.05.2011, Leipzig

Internationales Mahler Festival Leipzig: 2. Sinfonie (Gewandhausorchester Leipzig), 17.05.2011, Leipzig

Ganes, Claudia Koreck, 18.05.2011, Berlin

7. Sinfoniekonzert, 19.05.2011, Zwickau

Internationales Mahler Festival Leipzig: Adagio aus der 10. Sinfonie/1. Sinfonie (London Symphony Orchestra), 22.05.2011, Leipzig

Internationales Mahler Festival Leipzig: 8. Sinfonie (Gewandhausorchester Leipzig), 26.05.2011, Leipzig

Red Hot Chilli Pipers, 02.06.2011, Wolfhagen



Weitgehend altersunabhängig findet heute der Umgang mit Tonträgern als Selbstverständlichkeit statt. Aber auf den Inhalt kommt es natürlich immer noch an, und die folgenden neuen Tonträgerreviews helfen diesbezüglich gerne weiter:

As Memory Dies: Transmutate

Blind Ego: Numb

Direct: Direct

Eldorado: Golden

Fallen Walls: Declaration Of War

The Famine: The Architects Of Guilt

Folkearth: Fatherland

Grave Forsaken: Fight To The Death

Hate Eternal: Phoenix Among The Ashes

Heavenblast: Flashback

Hidden Timbre & c.k.f.:: Hereafter

Inhabit: Pray For Nothing

Instant Suppression: Domain.Nation

Kenos: X-Torsion

King Of Agogik: The Rhythmic Drawing Room

Gerald Krampl: Innocent Wasteland

Lord Of The Lost: Antagony

Eamonn McCormack: Kindred Spirits

Motus Deus: Las Primeras Luces

Münchener Freiheit: Umsteiger/Licht (30 Jahre Jubiläums-Edition Vol. 1)

New Device: Takin' Over

Revenge: Unbankable

Roxxcalibur: Lords Of The NWoBHM

Saidian: Evercircle

Satin Black: Harlequin

Stormzone: Death Dealer

Thunderstone: Dirt Metal

Triforium Dawn: Spectral Snare

Twisted Sister: Come Out And Play

Das Abschlußzitat kommt noch einmal von Rolf Dobelli und steht im oben genannten Interview; das darin enthaltene Lehrbeispiel aus dem Handbuch "Alliteration heute" ist originalgetreu so abgedruckt und bleibt an dieser Stelle unkommentiert. Einen nichtsdestotrotz träumerischen, nein, traumhaften Juni wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Vor dem 35. Geburtstag träumt man noch davon, als Forstarbeiter nach Kanada zu gehen oder in den Fjorden Finnlands zu fischen. Mit 35 ist man der, der man ist."


08.05.2011:

Was wäre der Mensch ohne ein Feindbild? Ob das nun im kleinen Maßstab ein Anhänger des verfeindeten Nachbardorf-Fußballklubs oder im Weltmaßstab ein riesiges Gespenst namens Kommunismus ist - an einem Feindbild richtet man sich auf, man findet für sich selbst eine Aufgabe, nämlich den Widerstand gegen das Feindbild oder gar die aktive Bekämpfung desselben. Was passiert, wenn ein Feindbild plötzlich nicht mehr da ist, hat man im Weltmaßstab seit dem Zusammenbruch bzw. der schrittweisen Selbstauflösung des Kommunismus in den letzten 20 Jahren erlebt: Als "Weltpolizist" sucht man nach neuen Feindbildern und findet derer gleich zwei - Saddam Hussein und Osama bin Laden. Das erste ist nun aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr aktiv, und nun ist auch noch das zweite vom Erdboden verschwunden. Woher soll man nun ein brauchbares Ersatz-Feindbild bekommen, das namhaft genug ist, um weiterhin Weltpolizist und Feindbildbekämpfer spielen zu können? Da ist Einfallsreichtum gefragt, um bis zum Ende der Amtszeit Barack Obamas Anfang 2013 noch etwas Passendes zu finden. Aber vielleicht nimmt uns die 2012er Apokalypse ja schon vorher dieses Problem ab ...

Gewisse Feindbilder gibt es bekanntlich auch im kulturellen Bereich, wenn die Metaller die Hiphopper nicht mögen und sich die Jazzer über die Popanhänger mokieren. Im Zeitalter des "Anything goes"-Prinzips hat sich da zwar schon viel Konfliktpotential abgeschliffen, aber die eine oder andere Mauer im Kopf ist natürlich immer noch da. In der Interviewsektion findet sich mit Lou Koller von Sick Of It All ein schönes Beispiel, was man gegen solche Mauern tun kann, ohne sich und seinen Idealen selbst untreu zu werden.

So ziemlich feindbildlos kommen die vier neu rezensierten Bücher aus:

Günther G. Bauer: Was Sie schon immer über Mozart wissen wollten

Jon Bon Jovi: Bon Jovi - When We Were Beautiful

Dietmar Lex: Spiel'n Se ma' was Flottes!

Rainer Thieme: Klaus Doldinger



Auf Events, wo Feindbilder kulturell aktiv sind, geht man ja im Regelfall gar nicht erst. Hier die Beweisliste:

...And You Will Know Us By The Trail Of Dead, Fugo, 28.03.2011, Leipzig

Grave Digger, Orden Ogan, 01.04.2011, Glauchau

Sick Of It All, Deafness By Noise, Isolated, Manifestation, 01.04.2011, Leipzig

Extreme Drummers Festival mit Dying Humanity, The Last Hangmen, Unloved, Extinctionist, 02.04.2011, Leipzig

Eläkeläiset, 14.04.2011, Leipzig

Hochschulsinfonieorchester, 15.04.2011, Leipzig

Thomas Dausgaard, 17.04.2011, Leipzig

Bullet, Enforcer, Skull Fist, 21.04.2011, Leipzig

Parsifal, 22.04.2011, Leipzig

Rotfront, 26.04.2011, Leipzig

Grosses Concert IV/5, 29.04.2011, Leipzig

Children Of Bodom, Ensiferum, Machinae Supremacy, 30.04.2011, Leipzig

Petra, Tobias Hundt Band, 01.05.2011, Pohlheim



Und auch Feindbildtonträger kauft man natürlich gar nicht erst. Welche das sind bzw. welche nicht (je nach persönlicher Stilvorliebe), verrät die Liste der neuen Tonträgerreviews:

Arkus: Prodejná

Asaf Avidan & The Mojos: Poor Boy Lucky Man

Barons Ball: Push

Behemoth: Evangelia Heretika

Black Dawn: Age Of Reason

Colosseum: Chapter 3: Parasomnia

Concept Chaos: Dead End

Count Raven: Mammon's War

El Muro: Vientos De Victoria

Gamma Ray: Skeletons & Majesties

Holy Cross: Under The Flag

Eva-Maria Kramer: Everything Changes

Last Rites: Dark Night Of The Soul

Magnum: Into The Valley Of The Moonking

Maylene And The Sons Of Disaster: III

Münchener Freiheit: Live in der Großen Freiheit

Poison The Well: The Tropic Rot

Seven Gates: The Good And The Evil

Soundscape: Soundscape

Sweet Sweet Moon: Pompidou

Twisted Sister: You Can't Stop Rock'n'Roll

The Vagrants: Be True

W.E.T.: Wet

White Skull: Forever Fight

V.A.: The Finest Noise - Der Sampler Vol. 24

V.A.: Rising Of Yog-Sothoth. Tribute To Thergothon

V.A.: Rock For Japan

V.A.: Yummy! Yummy!

Gibt eigentlich Max Merkels "Läster-Lexikon des Fußballs" einen Kommentar zum Begriff "Feindbild" ab? Nein, stellt man beim Nachschlagen fest, aber einen zum Thema "Gegenspieler", der auch sehr gut paßt und daher diesmal als Abschlußzitat dient. Einen nichtsdestotrotz gegenspielerarmen Mai wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Gegenspieler: Leider zu einem Spiel unbedingt nötig. Denn wo kein Gegner, da auch kein Spiel."


27.03.2011:

Auf die deutschen Massenmedien ist auch kein Verlaß mehr. Da wird lang und breit über dieses kaputte Atomkraftwerk Fukushima berichtet, wo doch Japan am anderen Ende der Welt liegt und es auf ein paar mehr verstrahlte Japaner nun auch nicht mehr ankommt, da finden sich seitenlange Abhandlungen über den Bürgerkrieg in Libyen, das zwar räumlich näher liegt, aber wohin im Gegensatz zu Ägypten eh niemand in Urlaub gefahren ist - und Meldungen von hochgradigster Bedeutung für die deutsche Volksseele kommen irgendwo weit dahinter. Um es klar und deutlich auszusprechen: Eisbär Knut ist tot, und das ist ein Verlust für das deutsche Volk! Was sollen wir jetzt nach dem Abgang schon der zweiten zentralen Identifikationsfigur des Volkes innerhalb kurzer Zeit (die erste war Karl Theodor zu Guttenberg, wenngleich der wenigstens noch am Leben ist) noch machen, da es sich doch um deutliche Zeichen der bevorstehenden Apokalypse handelt, wenn solche Gerechte (derer es bekanntlich nur 144.000 gibt) außer Dienst gestellt werden?

Scherz beiseite: Apokalyptische Denkmodelle hatten schon immer ihren Platz in der Gesellschaft, und das ist auch heute noch so und wird zumindest so lange, bis exakte Prognosen für die Zukunft möglich sein werden (das Ziel war fast schon einmal erreicht, bevor sich herausstellte, daß die Lehre von der gesetzmäßigen Entwicklung der Gesellschaftsordnung mit dem Zielpunkt des Weltkommunismus gewisse Unsicherheiten in der Entwicklung außer acht gelassen hatte), auch so bleiben. Auf welcher Basis man seine eigenen Modelle aufbaut, bleibt natürlich jedem einzelnen überlassen, und in mancherlei künstlerischer Reflexion erfährt man Näheres über diese persönlichen Meinungen. Das aktuelle CrossOver-Update bietet einige Beispiele dafür, so beispielsweise das Interview Georgs mit den Pfälzer Metallern Ivory Night.

Noch nicht zur aktiven Einleitung der Apokalypse führten die folgenden Events:

Taste of Chaos mit Disturbed, Papa Roach, Buckcherry, Halestorm, 28.11.2010, Freiburg

Dawn Of Despair, Arbor Ira, Shatter, 26.02.2011, Ebersbrunn

Elements Of Rock, 04.-06.03.2011, Uster (CH)

Disillusion, Agrypnie, Dioramic, 04.03.2011, Leipzig

Münchener Freiheit, 09.03.2011, Leipzig

Interpol, Matthew Dear, 10.03.2011, Leipzig

Symphonic Klezmer, 10.03.2011, Chemnitz

Magnum, Gwyn Ashton, 12.03.2011, Leipzig

Stake-Off The Witch, 24.03.2011, Chemnitz



Daß bei den neuen Tonträgerreviews nun ausgerechnet sowohl Grave Digger als auch Reaper vertreten sind, ist allerdings purer Zufall, nicht aber die Tatsache, daß bei der Programmierung dieser Zeilen hier als akustische Untermalung gerade Tierra Santas "Apocalipsis"-CD im Player liegt (eine bewußte Themenwahl :-)):

Area: The Falcon

As They Sleep: Dynasty

As We Fight: Meet Your Maker

Martin Briley: It Comes In Waves

Disarmonia Mundi: The Isolation Game

En Declin: Domino/Consequence

Enshrouding: Arise New Army

Fire On Dawson: Prognative

Hubert von Goisern: Goisern Goes West/Hafenfest 09

Golden Resurrection: Glory To My King

Golgota: Exulted Divina Mysteria

Grave Digger: The Ballad Of Mary

Jon Harrison: Already Dead

Heaven's Force: Aggressive Angel

Hella Donna: Different Faces

Hortor: Ancient Satanic Rituals Are Crushed In Dust

I'm Not A Band: Electrolin

Ivan Ivanovic & The Kreml Krauts: Peregar

Kazimir: Neid und Regenschauer

Krápník: Jakoby Sám

Living Corpse: Metaphysical Collapse

Liza23: Lüg mich an

Lord Agheros: Of Beauty And Sadness

Monster Magnet: Mastermind

Münchener Freiheit: Ohne Limit

Negator: Panzer Metal

Noise Capital: Majestic

Opeth: In Live Concert At The Royal Albert Hall

Reaper: Gardens Of Seth

Rise To Fall: Restore The Balance

Stryper: The Covering

Thundertale: Warriors Of Thunder

Thy Bleeding Skies: Autumn Souls

Twisted Sister: Club Daze Vol. 1: The Studio Sessions

Wishbone Ash: The Power Of Eternity

V.A.: Behead Demons/Hortor

V.A.: Hicsos Vs. Mortal Factor

Das diesmalige Abschlußzitat ist knapp 30 Jahre alt und bildet die Refrainzeile des einzigen Hits der schweizerischen Band Grauzone. Einen tränenarmen April wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Eisbären müssen nie weinen."


27.02.2011:

Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht. Das betrifft sowohl die derzeit in höherer Dichte kursierenden Guttenberg-Witze (und damit ist nicht Steve Guttenberg, einstmals Held der "Police Academy"-Klamotten, gemeint) als auch weniger naheliegende Exempel wie etwa das Scherzwort, Rudolf Steiner habe nicht nur alles gewußt, sondern das sei auch noch alles aufgeschrieben worden. Besagter Rudolf Steiner feiert nun am Updatetag seinen 150. Geburtstag, selbstverständlich nur im Geiste, aber das ist bei der vergeistigten Antihaltung seines Lehrsystems auch nicht weiter schlimm. Man muß sicherlich nicht gleich zum Jünger der von ihm begründeten Anthroposophie werden, um aus seinem Denksystem die eine oder andere weise Lehre fürs eigene Leben zu ziehen - aber für manche Anregung sollte man ihm doch dankbar sein, und sei es als simpelste Lehre die theoretische Selbstverständlichkeit, Kinder zu selbständig denkenden Menschen zu erziehen, die, wie wir alle wissen, im heutigen Schulsystem keineswegs eine praktische Selbstverständlichkeit ist, paradoxerweise nicht mal in dessen Waldorf-Zweig, der sich ja die Vermittlung der Steinerschen Lehren als Praxismodell auf die Fahnen geschrieben hat, aber immer wieder an menschlichen Schwächen scheitert. Was lernen wir daraus? Auch Theosophie und Anthroposophie eignen sich nicht als alleiniges Deutungsmodell der Welträtsel, immerhin liefern sie aber dem Synkretisten einen reichen Ideenpool, aus dem sich dieser eigentlich nur zu bedienen braucht - ob nun mit oder ohne Quellenangabe, womit wir wieder in Guttenberg-Landen wären ...

Quellenangaben finden sich auch in den Texten beim CrossOver selten - aber das deutet nicht auf geistige Selbstbedienung, sondern auf Eigenschöpfertum hin. Kristin Nicolaus und Antonia Hofmann werden sich aus Zeitgründen auf absehbare Zeit nicht eigenschöpferisch betätigen und haben sich daher in einen dauerhaften bzw. temporären Rezensentenruhestand versetzen lassen; ein Dankeschön an dieser Stelle an beide für die geleistete Arbeit! Verhandlungen mit potentiellen Neuzugängen gibt es allerdings auch schon, wenngleich an dieser Stelle noch nichts Fixiertes zu verkünden ist.

Besonders fleißig war Karsten Köhler, denn er bereicherte die Interviewsektion durch Unterhaltungen mit Herrenmagazin und Purified In Blood. Genaugenommen gibt es sogar noch ein drittes neues Interview von ihm, aber dessen Text ist in das Dÿse-Livereview (siehe Punkt 2 in der hier gleich folgenden Tabelle) mit eingeflossen.

Die Tabelle der neuen Livereviews enthält Folgendes:

Deep Purple, Marillion, 16.11.2010, Mannheim

Dÿse, Navel, 20.01.2011, Chemnitz

Fotos, Vierkanttretlager, 03.02.2011, Leipzig

Darkest Hour, Protest The Hero, Born Of Osiris, Purified In Blood, 04.02.2011, Leipzig

Schandmaul-Releaseparty, 04.02.2011, Leipzig

Gorilla Monsoon, Days Of Grace, Last Beautiful June, Sicario, 05.02.2011, Altenburg

4. Vorrunde des "Chemnitz rocken"-Bandwettbewerbs, 11.02.2011, Chemnitz

Die Heimkehr des Verbannten, 12.02.2011, Chemnitz

Maps & Atlases, Stuzzicadenti, 14.02.2011, Leipzig

Azure Ray, James Husband, Sir Simon Battle, 15.02.2011, Leipzig

Up in Smoke Vol. 1 - Elektrohasch Label Night mit Colour Haze, RotoR, Sungrazer, Papir, 17.02.2011, Kopenhagen (DK)

Wishbone Ash, Shawn Kellerman Band, 18.02.2011, Affalter

Grosses Concert III/4, Sonderkonzert, 25.02.2011, Leipzig



Die neuen Tonträgerreviews können auf Ausgrabungen und genüßliche Aufzählungen nicht angegebener "Inspirationsquellen" weitgehend verzichten:

Aceldama: Melquisedec

Acrassicauda: Only The Dead See The End Of The War

Almah: Almah

American Dog: Mean

Area: Twilight

Burial Earth: Demo 2010

Billy Cobham: Drum'n'Voice Vol. 1 + 2

Coram Deo: Death Is Dead

Deus Invictus: Staged In Awaiting

Disciple: Southern Hospitality

Dornenreich: Flammentriebe

El Sabio: Hate Around Me

Enslaved: Axioma Ethica Odini

Faith Factor: Against A Darkened Sky

Gates Of Immortality: At The Gates

God Dethroned: Under The Sign Of The Iron Cross

Holy Blood: Shining Sun

Krápník: Svatý Klid

Pat McManus Band: 2 PM

Münchener Freiheit: Alle Jahre, alle Hits - Die Singles (30-Jahre-Edition)

Nena: Made In Germany Live

Lee "Scratch" Perry: Revelation

Sawol: Through Soil And Skin

Setherial: Ekpyrosis

Tragik: Outlaw

Uzias: Herecias De Maldad

Bodo Wartke: König Ödipus

Wishbone Ash: Argus "Then Again" Live

Without Wax: We Should Believe

Das diesmalige Abschlußzitat stammt nicht direkt von Rudolf Steiner - es ist das ursprüngliche Motto der Theosophischen Gesellschaft, in der und deren Abspaltungen Steiner jahrzehntelang aktiv war, und sollte zum intensiven Nachdenken anregen. Einen wahren März wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Keine Religion höher als die Wahrheit!"


30.01.2011

Viva la revolucion? Naja. Daß in solchen Fällen gern mal das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird, ist hinreichend bekannt, nicht zuletzt auf dem Territorium der Ex-DDR, wo es auch geraume Zeit dauerte, bis jemand öffentlich auszusprechen wagte, daß es durchaus auch ein paar erhaltenswerte Errungenschaften der DDR gegeben hatte, die man dann mühsam ein zweites Mal erfinden mußte. Vor ähnlichen Problemen stehen die Ägypter derzeit, wenngleich sie bei allem Respekt für die geplante Erringung von so etwas wie grundlegenden Bürgerrechten in mehrfacher Hinsicht übers Ziel hinausschießen. Politische Gefangene befreien - gut und schön, aber wenn man gleich das ganze Gefängnis stürmt und auch die wirklichen Kriminellen mit ausbrechen läßt, muß man sich über manche Begleiterscheinungen nicht wundern. Und in den laufenden Gesprächen über die Rückgabe von derzeit in europäischen Museen lagernden Kulturschätzen wie der Nofretete-Büste hat ein Volk, das während einer Revolution auch gleich seine eigenen Museen zerstört, natürlich schlechte Karten. Bilderstürmerei war noch nie ein Zeichen von Weitblick und Toleranz, ist es heute nicht und wird es auch in Zukunft nicht sein. Diese Lehre müssen sich freilich alle in Ägypten beteiligten Konfliktparteien ins Stammbuch schreiben lassen - einseitige Schuldzuweisungen helfen auch hier wie so oft nicht weiter. Die Lage bleibt jedenfalls spannend, nicht zuletzt auch für einen ägyptischen Nachbarn namens Israel ...

Vielleicht sollten die Konfliktparteien zumindest das dritte der vier neu rezensierten Bücher mal lesen:

Susanne El-Nawab: Skinheads, Gothics, Rockabillies: Gewalt, Tod & Rock'n'Roll. Eine ethnographische Studie zur Ästhetik von jugendlichen Subkulturen

Sabine Fellner, Jutta M. Pichler, Georg Thiel: Tabak in der Karikatur

Hubert von Goisern: Stromlinien. Ein Logbuch

Susan Beth Pfeffer: Die Welt, wie wir sie kannten



Mehr oder weniger Konfliktpotential, aber keinen Anlaß zur Bilderstürmerei boten die im folgenden betrachteten Events:

UFO, 13.10.2010, Lorsch

Scorpions-Buchvorstellung/Pressegespräch, 11.11.2010, Mannheim

Scorpions, Edguy, 12.11.2010, Mannheim

Heaven Shall Burn, As I Lay Dying, Suicide Silence, Dew-Scented, 23.11.2010, Leipzig

Junges Sinfonieorchester Dresden, 08.01.2011, Dresden

5. Symphoniekonzert, 08.01.2011, Dresden

Tristan und Isolde, 09.01.2011, Leipzig

Grosses Concert IV/3, 13.01.2011, Leipzig

Nemo, Solorot, 14.01.2011, Jena

Hochschulsinfonieorchester, 15.01.2011, Leipzig

Finalrunde des 10. Lortzing-Wettbewerbes, 27.01.2011, Leipzig

Mental Defect, Teach Me 2 Whisper, 27.01.2011, Leipzig

Leipziger Universitätsorchester, 29.01.2011, Leipzig



Und zumindest einen der diesmal rezensierten Tonträger könnte man derzeit nutzbringenderweise nach Ägypten exportieren - nein, nicht "Revolution" von Gallows Pole, sondern "Iconophobic" von Salim Ghazi Saeedi, einem Iraner, der von der Lebenssituation her vor ähnlichen Herausforderungen wie die Ägypter steht. Was er draus macht und was es sonst noch so Klingendes gibt, steht hier:

Amoricide: Horror In The Flesh

Census Of Hallucinations: Anthology (1999-2009)

DAM: Sangre

Gallows Pole: Revolution

Heart: Red Velvet Car

Joyless Joker: Bjesradostny Schutnik

Michelle Margiotta: State Of Heart

Masterstroke: Sleep

Moore: Guillotines And Angel Wings

Mustfuzz: Mosaic

Neverdream: Souls 26-04-1986

Ossian: Örök Tüz

Remove The Veil: Another Way Home

Salim Ghazi Saeedi: Iconophobic

Trovaci: Malo Morgen

V.A.: Popmusik in Deutschland 1950-2010

Der anno 2010 verstorbene Ronnie James Dio hatte auf seinem 1984er Album "The Last In Line" einen Song namens "Egypt (The Chains Are On)" stehen, aus dem das diesmalige Abschlußzitat entnommen ist, das ein reichliches Vierteljahrhundert nach seiner Niederschrift förmlich wie die Faust aufs Auge paßt. Einen kettenarmen Februar wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"In the land of the lost horizon
Where the chains are on
In the land of milk and honey
Still the chains are on

Where the queen lies dark and lonely
Still the chains were on
When the world was new and magic
Still the chains are on"




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