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von ta

TOXIC SMILE: I'm Your Saviour   (Progressive Promotion Records)

Na endlich. Nachdem ich in der Rezi zur EP "Overdue Visit" am Ende gemosert hatte, dass es langsam wieder an der Zeit für etwas Längeres aus dem Hause Toxic Smile wäre - das letze reguläre Album "RetroTox Forte" liegt nun immerhin auch schon sechs Jahre zurück - erscheint mit "I'm Your Saviour" nun 2011 das dritte Album, 62 Minuten lang und in gewohnter Manier: Prog Rock mit Tendenz zum Prog Metal, mit Einflüssen aus der britischen Schule von Genesis über Yes und diesmal, würde ich mal behaupten, etwas mehr Ami-Prog a la Spock's Beard/Neal Morse. Zumindest ist "I'm Your Saviour" das eingängigste und chilligste Album, das Toxic Smile bis jetzt komponiert haben: Sehr angenehm zu hören, mit schönen Melodien und Sounds, teilweise an der Grenze zum AOR, nicht mehr ganz so rabiat, was die Wechsel der Tonarten betrifft, insgesamt unerwartet warm. Gehörten abgehackte Stakkati lange zur musikalischen Grundausstattung der Band, gibt es diesmal auch viele Flächen, weiche Anschläge und 70er-Synthies (Hammond, Mellotron) zu hören; zudem hat Larry B. am Gesang leicht an Melancholie zugenommen. Da macht es Sinn, dass die Mitte des Albums zwei Balladen zieren ("Hidden Brand", "Walked By Fear"), die allerdings beide längst nicht so interessant sind wie der proggige Rest drumherum, da m.E. nicht so kreativ. Anders "Poles Apart" gegen Albumende, das so aufdringlich ätherisch daherkommt, dass man sich der Atmosphäre einfach nicht entziehen kann. Sehr schön.
Am Ende ist das alles aber natürlich Prog Rock und nichts sonst: Das Album wird zusammengehalten durch zwei lupenreine Frickler; da wäre der formidable Opener "Liquid Wall", der gleich die 9 Minuten überschreitet, mit Rhythmuswechseln und unerwarteten Auflösungen en masse aufwartet, alles wie man es eben von Toxic Smile kennt, mit einem absolut typischen, ohrwurmig-anspruchsvollen Refrain. Da wäre am anderen Ende des Albums der Titeltrack "I'm Your Saviour", das sperrigste und experimentellste Stück des Albums, mit einigen schrägen Arrangements und Einfallen ausstaffiert, wenngleich auch darin nicht so radikal wie in der Bandgeschichte bereits passiert (man erinnere sich an "Confidence In Deception" von "RetroTox Forte", in dem u.a. "Sah ein Knab ein Röslein steh'n" brutal verwurstet wurde).
Insgesamt der zugänglichste und darin kommerziellste Output von Toxic Smile, qualitativ gewohnt hochwertig.
Kontakt: www.toxic-smile.de, www.progressive-promotion.de

Tracklist:
1. Liquid Wall
2. Change
3. The Abyss
4. Hidden Brand
5. Walked By Fear
6. Endless Cycle
7. Pride And Joy
8. Poles Apart
9. I'm Your Saviour



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