(Jod Records)

Zu platt, zu durchschaubar, zu pubertär. Das würde eigentlich schon reichen, um das Debüt "All Against Hearts" von Death Of A Japanese Girl, einer Dreierkombo aus einem Kaff in Mecklenburg-Vorpommern, zu beschreiben. Die Platte entstand 2006 auf dem neu gegründeten Greifswalder Label Jod Records.
Die Jungs haben sich dem Punk-Rock verschrieben, sich dabei aber offensichtlich so sehr mit der Attitüde auseinander gesetzt, dass keine Zeit geblieben ist, das gefühlte Punksein in ihre Musik einzubringen. So klingen die Songs alle ziemlich gleich (lauter Gesang, laute Drums, eintöniger Bass), haben teils bedrohliche Nähe zum Schlagerrock und lassen deutliche musikalische Defizite erkennen. Sänger Marcus kommt schnell an seine stimmlichen Grenzen, wodurch beispielhaft gezeigt wird, dass selbst im Punk-Rock eine gewisse Intonatorik vorhanden sein muss, damit sich ein Song das Prädikat "gut" verdienen kann, und Drummer Jojo hat es noch nicht ganz mit dem Halten von Tempi raus. Überhaupt hört man zu oft unsaubere Rhythmuswechsel und Übergänge, um von technischer Reife sprechen zu können.
Dass die Vermischung von englischen und deutschen Texten auch auf großer Bühne funktioniert, wurde mehrfach schon bewiesen (jüngstes mir in den Sinn geratendes Beispiel: Polarkreis 18), doch auch das mag hier leider nicht besonders überzeugen. Zu klischeehaft und abgenutzt sind die meisten Inhalte, da reicht auch schon ein Blick auf die Tracklist, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
So wundert es nicht, dass von Death Of A Japanese Girl seit Erscheinen dieses Tonträgers nichts mehr zu hören war. Hoffen wir, dass sich die Jungs seither im Probenraum verschanzt haben, um der Welt zu beweisen, dass mehr in ihnen steckt.
Kontakt: www.myspace.com/deathofajapanesegirl, www.myspace.com/jodrecord

Tracklist:
1. Start It, Baby!
2. Summer
3. Nähe
4. Front ohne Gnade
5. Nervenkinder II
6. Wind
7. What's Up Mike?
8. Chronicles Of Life
9. Words
10. One Night, Two Hearts And A Long Goodbye
11. Statist 3.1

© by CrossOver