Neu bei CrossOver30.12.2010: Das im Tiefland wohl schneereichste Jahr seit langem geht zu Ende und beweist, daß ungünstig fallende bzw. liegende Schneeflocken keineswegs nur einer der Hauptfeinde des Sozialismus waren, wie Spötter vor Jahrzehnten gern zu behaupten pflegten. Wie sehr wir uns an die unbegrenzte Mobilität gewöhnt haben, wird uns immer dann klar, wenn sie - aus welchen Gründen auch immer - einmal nicht vorhanden ist, egal ob im Individual- oder Kollektivverkehr. Für diese These hielt auch der Dezember 2010 mancherlei Exempel bereit, die auch Auswirkungen auf die Berichterstattung beim CrossOver hatten, wenn mal wieder entweder der Rezensent oder aber die Band den Konzertort nicht erreicht hatte. Aber das Leben geht natürlich trotzdem weiter, und über mangelnden Lesestoff muß sich der geneigte Leser natürlich auch nicht beklagen, denn wenn er Stammleser ist, dann weiß er beispielsweise, daß immer im Jahresendupdate eine neue Zeitschriftenreviewkolumne online geht, und das ist auch 2010 nicht anders.
Und Tonträgerreviews kann man natürlich immer schreiben, egal wieviel Schnee draußen liegt. Das diesmalige Potpourri ist besonders bunt ausgefallen - in welchem Magazin stehen sonst Slayer, Karel Gott und christliche Undergroundbands aus Ekuador friedlich nebeneinander? Die Detailliste liest sich so:
Das Abschlußzitat stammt diesmal von einem anonymen Dichter aus dem Volke und relativiert die Sache mit der Schneeflocke und der Mobilität ein wenig. Gleichzeitig soll auch wieder der Dank des Chefredakteurs an alle Mitschreiber, Partner und Freunde gerichtet werden, wie stets in der Hoffnung auf ungebrochene Unterstützung auch im neuen Jahr. Ein 2011 ohne Katastrophen wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
28.11.2010: Totensonntag war gerade erst - die Herren, von denen wir Abschied nehmen müssen, weilen allerdings allesamt noch unter den Lebenden, lediglich ihre Zusammenarbeit als Band ist Geschichte: Mit Narnia löst sich eine Formation auf, die uns quasi durch die gesamte CrossOver-Geschichte seit 1998 begleitet hat, eine der wenigen Bands, von denen alle offiziellen Alben komplett bei uns rezensiert worden sind (eines sogar doppelt und die Best Of "Decade Of Confession" mal ausgeklammert), und eine der Bands, die auch im Livesektor eine intensive Betrachtung erfahren haben. Nachdem Christian Liljegren/Rivel, eine der treibenden Kräfte der Band, vor dem 2009er Album "Course Of A Generation" das Handtuch warf, gibt nun auch Carljohan Grimmark, die andere treibende Kraft, auf. Zwei Abschiedskonzerte sind terminiert - das erste in Mexico City ist bereits Geschichte, und wer diesen Text in zeitlicher Nähe zum Onlinegehen liest, hat noch die Chance, am 3. Dezember nach Ennepetal zur 31. Christmas Rock Night (www.christmasrocknight.de) zu fahren und dort der allerletzten Show Narnias (vor der Reunion anno 2017 :-)) beizuwohnen. Tröstlich am Ableben der Band ist zum einen der Fakt, daß uns die Mitglieder in zahlreichen anderen Konstellationen erhalten bleiben werden, und zum anderen die Aussicht auf die erwähnte Reunion (man nagele den prophezeienden Chefredakteur nicht auf das Jahr fest :-)).
Die zwangsweise Endlichkeit jedweden konzertanten Events wurde bei den folgenden durch anwesende Redakteure bewiesen: Dem Ende entgegen neigt sich auch schon das Jahr 2010, und da das Jahresschlußupdate bei CrossOver in traditioneller Weise erst zwischen Weihnachten und Neujahr online geht, gibt es hier die letzte Gelegenheit zu ergründen, welche Tonträger man an welche Menschen verschenken kann und welche an welche Menschen vielleicht oder definitiv nicht (zweimal gibt es übrigens auch explizit weihnachtlichen Content):
Das Abschlußzitat stammt diesmal natürlich von Narnia und paßt auch jahreszeitlich sehr gut. Eine Advents- und Weihnachtszeit voller Engelsstimmen wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
17.10.2010: Mit der Ehrlichkeit ist es in der Öffentlichkeit ja so eine Sache. Die Diplomatie verlangt häufig verschlungene Argumentationspfade, und wer die nicht einhält, bekommt oft und gern eins auf den Deckel. Aber es gibt auch noch andere Fälle, die ein reizvolles Feld für Psychologen abgeben. Jüngster Fall: Christian Stangl, ein sogenannter Skyrunner, also einer, der in Höchstgeschwindigkeit auf Berge steigt. Er hat im September nun zugegeben, daß er den Gipfel des K2, des zweithöchsten Berges der Erde (und einer, der äußerst schwierig zu besteigen ist - im ganzen Jahr 2009 beispielsweise blieb der Gipfel unbetreten), gar nicht erreicht hat, nachdem er einen Monat lang behauptete, erfolgreich gewesen zu sein; der Täuschungsversuch entpuppte sich allerdings als relativ plump, sorgte aber trotzdem (oder gerade deswegen) nicht nur in Bergsteigerkreisen für Diskussionen, was Bergsteigerethik oder eben auch Psychologie angeht. Wer hoch hinaus will, kann bekanntlich tief fallen, und wacklige Gipfelgrate sind hierfür ganz besonders prädestiniert. Da hilft dann irgendwann auch keine Diplomatie mehr.
Und wer war sonst noch on the road? Unsere neuen Eventreviews zeigen eine kleine Auswahl: Gibt es wieder mal ein paar Tonträger, die ungeahnte Höhen erklimmen? Ehrliche Antworten folgen hier:
Wie definiert eigentlich das BI-Elementarlexikon in 2 Bänden, VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1985 (ein Jubiläum, das niemand gefeiert hat ...), den Begriff "Diplomatie"? Das Abschlußzitat gibt die Antwort darauf. Einen ehrlichen Herbst wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
19.09.2010: Schafft sich Deutschland wirklich ab? Immerhin sind wir ja beispielsweise Papst und in diesem Zusammenhang automatisch Verhüterligegner. Spaß beiseite: Kulturpessimismus muß, wie viele Erfahrungen der vergangenen Jahrhunderte gezeigt haben, prinzipiell durchaus ernstgenommen werden, denn die Rolle des Rufers in der Wüste erwies sich schon in mancherlei Situation als unersprießlich für alle beteiligten Seiten. Freilich: Ob Deutschland diese Wüste und Thilo Sarrazin der Rufer ist, das bedarf schon einer eingehenden Analyse. Die soll hier nicht geliefert werden - der Schreiber dieses Textes hat das Buch noch nicht gelesen und kennt daher nur die vorab veröffentlichten Thesen (was nebenbei bemerkt auch auf 99 von 100 anderen Personen zutreffen dürfte, die sich berufen fühlen, ihren Kommentar zum Buch abzugeben - aber dieses Phänomen ist alt, und man braucht sich nur mal an die Kontroversen zu Monty Python's "Das Leben des Brian" zu erinnern). Diese Thesen für sich stehend betrachtet allerdings würden durchaus genügen, Sarrazin die genaue Lektüre eines anderen kulturpessimistischen Werkes ans Herz zu legen: Oswald Spenglers "Der Untergang des Abendlandes". Vielleicht kommt dann im nächsten Sarrazin-Werk "Warum sich Deutschland dann doch nicht abgeschafft hat" etwas Substantielleres als das "Spengler für geistig Arme"-Konvolut, das die Thesen für "Deutschland schafft sich ab" vermuten lassen (sofern sie für den Buchinhalt repräsentativ sind), heraus.
Quicklebendig zeigten sich hingegen die folgenden betrachteten Events: Hätte sich Deutschland schon abgeschafft, stünde ein knappes Viertel der diesmaligen Tonträgerreviews jetzt nicht hier:
Auch nicht an die Selbstabschaffung denkt (zum Glück!) das Standing On A Rock-Festival am 25.09.2010 in Mölbis südlich von Leipzig (weitere Infos: www.standing-on-a-rock.de), das unter dem Banner "CrossOver präsentiert" steht und bei seiner sechsten Auflage folgende Bands aus dem sächsischen und sachsen-anhaltinischen Untergrund hervorzaubert: Lost Psychic, Audiofuzz, Kurfürst, Lightguide, Windstill und Endless Fire. Anwesenheit lohnt sich sowohl für Sarrazin-Anhänger wie für Sarrazin-Gegner: Erstgenannte dürfen in diesem Falle mal unverdächtig das Motto "Support your local scene" in den Mund nehmen, zweitere werden sich bestätigt fühlen, daß gegenseitige kulturelle Befruchtung zwingend nötig ist, denn ansonsten würde man in Deutschland immer noch bajuwarische Volksmusik als das Nonplusultra ansehen, weil man halt noch nix vom schwarzgewurzelten Rock'n'Roll gehört hat ... Der Bonmotist, auf den das diesmalige Abschlußzitat zurückgeht, zieht es vor, anonym zu bleiben - aber das soll dem Leser das Durchdenken nicht verleiden. Einen schaffenden anstatt abschaffenden Spätsommer bzw. Frühherbst wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
22.08.2010: Pakistan schwimmt weg, auch Teile Sachsens werden wieder mal geflutet, und falls noch jemand an die Unschuld kultureller Großveranstaltungen geglaubt haben sollte: Auch die ist mit der Duisburger Love Parade endgültig den Bach runtergegangen. Da bedarf es noch nicht mal eines offensichtlich ansehnlichen Augiasstalls wie bei den dortigen Behörden, während man sich andernorts über Treibgut noch richtig freuen kann. Nicht zu dieser Kategorie zählt allerdings ein neuer Fisch im CrossOver-Teich: Josephine Senger schraubt die untere Altersgrenze der Redaktionsmitglieder wieder ein paar Monate nach unten (wenngleich auch sie schon eine 2 als erste Stelle vorweisen kann/muß); sie ist (nicht nur) im härter rockenden Bereich vielseitig interessiert, wobei den als hintere Silbe ein "core" tragenden Stilistika ihre besondere Liebe gehört.
An Land gespült und begutachtet wurden außerdem die folgenden Tonträger:
Bei einem Blick in die Zukunft fallen noch zwei Inseln im Meer der Musikwelt auf, die es zu besuchen lohnt: Zum einen präsentiert CrossOver wie schon in den Vorjahren das Standing On A Rock-Festival am 25.09.2010 in Mölbis südlich von Leipzig (weitere Infos: www.standing-on-a-rock.de), und bereits ein Wochenende zuvor organisieren Detlev Westermann und seine Crew zum dritten Mal das Legends Of Rock-Festival, das am 18.9. ausnahmslos Legenden der gottesfürchtigen rockenden Musizierkunst auf die Bühne im Haus Ennepetal stellt (diesmal Whitecross, Guardian, Shout (Ken Tamplin), X-Sinner, Seventh Angel, Rex Carroll und Seventh Avenue; weitere Infos: www.legendsofrock.de). Da lohnt sich auch ein längerer Anschwimmweg ... Beschäftigung mit in Fremdsprachen singenden bzw. sich fremdsprachige Namen zugelegt habenden Künstlern evoziert ja nicht selten einen gewissen Weiterbildungswert, da man auf mancherlei sprachliche Feinheit stößt, die man im Unterricht nicht vermittelt bekommen hat. Daher heute kein Abschlußzitat, sondern eine Abschlußvokabel - sie steht im Englischen für den griffigen deutschen Begriff "Strandgut". Einen Spätsommer ohne Strandungen wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
04.07.2010: Einen Tag nach dem letzten CrossOver-Update tut sich Seltsames: Bundespräsident Horst Köhler erklärt seinen sofortigen Rücktritt - nicht wegen des Updates natürlich, aber Medien spielen dabei doch eine gewisse Rolle. Vier Tage vor dem Onlinegehen des aktuellen CrossOver-Updates bestimmt die Bundesversammlung im dritten Wahlgang Christian Wulff zu Köhlers Nachfolger. Was dazwischen passiert ist, hat mit souveränem politischem Management freilich nur bedingt etwas zu tun, und sei es nur deshalb, weil sich die CDU schwarz ärgert, nach dem von-der-Leyen-Fehlpaß auf dem Transfermarkt zu spät gekommen zu sein, um Joachim Gauck noch rechtzeitig zu verpflichten (immerhin war der vor Jahren schon einmal als christdemokratischer Kandidat im Gespräch, aber es wurde damals dann doch Horst Köhler aufgestellt). Zuzugeben, daß Rot-Grün auch mal eine gute Idee haben kann und mit Gauck einen Kandidaten aufgestellt hat, auf den sich im Prinzip die komplette Bundesversammlung außer der Linken und der NPD hätte einigen können, wäre ein Zeichen von Souveränität gewesen - aber so weit reicht der Horizont dann doch nicht. Einziger Nachteil dieser Lösung: Man hätte dann das Bundespräsidialamt in "Gauck-Behörde" umbenennen müssen ...
Würde man die Anzahl der diesmal rezensierten Tonträger als Torerfolge werten, so würde die deutsche Elf die USA im Endspiel mit einem eishockeykompatiblen Resultat von 9:6 bezwingen (weitere Turnierteilnehmer: Schweden, Spanien, Italien, Tschechien, England, Kanada und Aserbaidshan, wobei das Spiel um Platz 3 zwischen Schweden und England mit einem 2:2 enden würde):
Vom 31. Juli bis zum 15. August wird das CrossOver-Redaktionsbüro nicht besetzt sein, da der Chefredakteur wieder einmal auf den Bergen dieser Welt umhersteigt; das nächste Update gibt es dann nach seiner Rückkehr. Für das Abschlußzitat des aktuellen Updates ist der Redaktion des Kalenders "Sächsische Heimat" zu danken, denn auf dessen aktuellem Wochenblatt prangt ein zeitloser Spruch des schweizerischen Schriftstellers Gottfried Keller (1819-1890), der für die sich ihrem Höhepunkt nähernde Fußball-WM (aber nicht nur für die!) wie geschaffen anmutet. Einen schönen Sommer wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
30.05.2010: "Gott ist tot", erkühnte sich im 19. Jahrhundert Friedrich Nietzsche zu behaupten. Er muß die Gabe besessen haben, in die Zukunft zu sehen, genauer in die Zeit nach dem 16.05.2010, in der die Welt den Gesang von Ronald James Padavona nur noch in konservierter Form zu hören bekommen wird. Mit Selbstbewußtsein war der stimmgewaltige Sänger, der auch Baß und Trompete spielen konnte, jedenfalls schon früh gesegnet, als er sich 1960 18jährig das Pseudonym Ronnie James Dio zulegte, mit dem Nachnamen einen in den romanischen Sprachen gängigen Gottesbegriff adaptierend. Seine Band benannte sich entsprechend von Ronnie and the Red Caps in Ronnie Dio and the Prophets um. Weitreichende Popularität erlangte der kleine Sänger aber erst mit den Meisterwerken, die er ab den Mittsiebzigern mit Rainbow, Black Sabbath und seiner eigenen Band Dio einsang; auch sein finales Studiowerk mit der Formation Heaven And Hell aus dem Jahre 2009 ist aller Ehren wert. Am 16.05.2010 hat Dio den Kampf gegen den Magenkrebs verloren, aber seine Tonkonserven werden lebendig bleiben. Immerhin hat der Sänger es geschafft, jenseits der mystisch-angedunkelten Inhalte, für die er bekannt war, zwei gänzlich anders geartete Glanzpunkte zu setzen: Im Titeltrack zu Black Sabbaths "Heaven And Hell" lieferte er mit den Zeilen "The world is full of kings and queens/Who blind your eyes and steal your dreams" die wohl prägnanteste Analyse der gegenwärtigen Welt ab (und das im Jahre 1980!), und in Gemeinschaftsarbeit mit Ritchie Blackmore schuf er die kammermusikalisch angehauchte Ballade "Rainbow Eyes", die immer noch zum stärksten Tränentreiberkuschelstoff zählt, der jemals erdacht wurde.
Unter den diesmal rezensierten Tonträgern befindet sich einer mit einer Rainbow-Coverversion der Dio-Ära - das Review freilich wurde noch vor dem Tod des Sängers geschrieben, also nicht von vornherein mit Gedenkabsicht. Welches es ist? Eines der folgenden:
Das Abschlußzitat gehört selbstverständlich wieder Ronnie James Dio - es ist der Refrain aus dem erwähnten "Rainbow Eyes". Einen Juni ohne zerbrochene Harmonien wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
25.04.2010: Ein gar nicht mal so sehr hoher, aber dafür flächenmäßig ausgedehnter isländischer Vulkan bricht aus und das öffentliche Leben in halb Nordeuropa zusammen. Warum? Die Asche des Vulkans beeinträchtigt den Flugverkehr (über Ausmaße und Rechtmäßigkeit der Sperrungen soll hier nicht diskutiert werden), und plötzlich wird uns wieder mal bewußt, wie sehr wir uns an die angenehmen Seiten der Globalisierung bereits gewöhnt haben, die zu einem nicht geringen Teil darin bestehen, alle möglichen Güter von allen Enden der Welt jederzeit verfügbar haben zu können. Auch in der kulturellen Welt funktionieren gewisse Dinge ohne Flugzeuge nur noch schwer oder gar nicht. Aktuelle Beispiele: Die Finnen Eläkeläiset müssen den ersten Gig ihrer Europatour absagen, da ihr Flug von Helsinki nach Hamburg abgesagt wird - sie setzen sich daraufhin ins Auto und durchqueren mit diesem halb Skandinavien, um wenigstens die nächsten Gigtermine noch zu schaffen. Den Amis Shrinebuilder nützt die einzige Alternative bei der Überquerung des Atlantiks, das Schiff, tempobedingt wenig - sie sagen nach mehrtägigem Warten an der amerikanischen Ostküste, um vielleicht doch noch einen Flug zu bekommen, ihre Europatour komplett ab. Selbst die Prominenzdichte bei der Beisetzung der halben polnischen Regierung fällt aschebedingt geringer aus als vorgesehen, aber die Polen werden dem isländischen Vulkan dankbar sein, daß er ihre Katastrophe so schnell aus dem internationalen öffentlichen Interesse verdrängt hat - schließlich sind da noch ein paar unangenehme Fragen bezüglich des bei Smolensk abgestürzten Flugzeuges zu beantworten, allen voran die, ob der Wunsch-Flugstil von Lech Kaczynski tatsächlich dem Fahrstil seines österreichischen Bruders im Geiste Jörg Haider entsprach ...
Daß wir in einem Update mal mehr rezensierte Veranstaltungen als rezensierte Tonträger hatten, gab's auch noch nicht. Aber ein Blick in die Tonträgerliste lohnt sich natürlich trotzdem:
Im Abschlußzitat lassen wir natürlich einen Vulkanologen zu Wort kommen - es handelt sich um einen Auszug aus einem Brief des aus Mannheim stammenden Südamerikaforschers Wilhelm Reiß (1838-1908), den er am 13. Mai 1869 in Pasto (Kolumbien) schrieb. Einen aschearmen Mai wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
28.03.2010: Auslandskorrespondenten sind für ein Medienorgan der Kultursparte immer etwas Feines. Die Neugier auf das, was in der großen weiten Welt vor sich geht, ist im Kulturbereich natürlich ganz besonders ausgeprägt, und manche Dinge, von denen die ferne Zentrale nichts ahnt, entdeckt man auch erst vor Ort mit der Lupe oder dem Mikroskop. Den so ermöglichten etwas farbigeren Kosmos möchten wir auch bei CrossOver natürlich nicht missen, und nachdem mit Marlene Hofmann (partiell Kopenhagen) und Uwe von Seltmann (partiell Kraków) ja bereits Dänemark und Polen "besetzt" sind, kann eine temporäre "Besetzung" nun auch für Spanien konstatiert werden, wo sich Karsten Köhler studienbedingt ein halbes Jahr aufhalten wird. Die diesmalige Liste der rezensierten Events enthält seinen ersten Konzertbericht aus der Metropole am Mittelmeer, Barcelona, dem sicherlich noch etliche folgen werden:
Unter den diesmal rezensierten Tonträgern finden sich auch wieder zwei Länderneuzugänge. Daß Thunderstorm die erste rumänische Band sind, die hier rezensiert wird, mag etwas verwundern (schließlich liegt das ja noch "gleich um die Ecke"), aber noch verwunderlicher dürfte manchem die Erkenntnis erscheinen, daß es auch im Iran Metalbands gibt, was im Angband-Review Anlaß zu grundsätzlichen Gedanken über kulturelle Freiheit gibt. Alles Neue auf einen Blick:
Um das Abschlußzitat (ein Klassiker von Rolf Herricht und Hans-Joachim Preil aus dem Sketch "Reisebekanntschaft" von 1977) zu konterkarieren, bietet der gerade angebrochene Frühling ja beste Gelegenheiten. Einen bildenden April wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
28.02.2010: Die Anzahl der sündlosen Menschen in der heutigen Gesellschaft scheint beeindruckend groß zu sein, nimmt man als Maßstab, wer sich so alles berufen fühlte, den ersten Stein auf Margot Käßmann zu werfen. Natürlich sollte man eine Trunkenheitsfahrt mit 1,5 Promille im außerbayrischen Raum auch nicht verharmlosen, aber für all das Drumherum fällt einem eher eine böse Satire ein: Momentan hängen in etlichen deutschen Städten große blaue Plakate, die mit "Das Handwerk" unterzeichnet sind und auf denen zu lesen ist: "Am Anfang waren Himmel und Erde. Den ganzen Rest haben wir gemacht." Da ist es bis zum Ersatz des Verbs "gemacht" durch das aus dem Zimmermannshandwerk stammende Verb "verzapft" nicht weit ...
Die folgenden handwerklich mehr oder weniger sauberen Events standen unter stocknüchterner Beobachtung (im Falle des Chefredakteurs), wohingegen über den Genuß geistiger Getränke der anderen Rezensenten nichts Gesichertes bekannt ist: Zur akustischen Untermalung eines Umtrunks sollte man die folgenden Tonträger einsetzen bzw. gerade nicht einsetzen:
Um quellenkritische Offenheit auch bei nicht ganz bibelfesten Lesern zu ermöglichen, gibt es das oben im einleitenden Absatz sinngemäß verarbeitete Zitat hier noch einmal im biblischen Original aus Johannes 8, Vers 7, als die Pharisäer eine auf frischer Tat ertappte Ehebrecherin vor Jesus bringen und steinigen lassen wollen. Einen steinarmen März wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
24.01.2010: Die Erde bebt in Haiti, und die Bierdose feiert 75. Geburtstag. Was diese beiden Ereignisse verbindet? Nun, beide haben etwas mit den USA zu tun. Der Erfinder der Bierdose war ein ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten ausgewanderter deutscher Brauer, und das Militär des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten übernahm nach dem Erdbeben die Kontrolle über den Flughafen von Port-au-Prince, was - ganz nebenbei bemerkt - gleich gegenüber von Guantanamo liegt, schön im Rücken von Kuba. Die Verschwörungstheoretiker reiben sich schon wieder die Hände ob dieses Indizienzuwachses ...
Bei den reviewten Events hat Kollege Georg Lögler den Konzertbericht von The Poodles und Dynazty (1.11.2009) noch mit Fotos angereichert. Die Liste der neuen Eventreviews liest sich folgendermaßen: Welchen Tonträgern man bei einer geöffneten Bierdose lauschen kann, verrät folgende Liste (nein, als Soforthilfe nach Haiti schicken sollte man sie allesamt nicht, da gibt's jetzt Wichtigeres, was sich auch die ganzen Seelenfänger, die dort plötzlich auffälligen Aktionismus zeigen, hinter die Ohren schreiben sollten, Siebenter Engel hin oder her):
Was wäre der Ernst des Lebens aber ohne eine Portion mehr oder weniger schwarzen Humor? Eben: Als Thomas und der Chefredakteur neulich (ohne Dosenbier und vorm Erdbeben) mal wieder altes Kulturgut ausgruben, stießen wir u.a. auch auf den legendären Erzgebirgsdichter Arthur Schramm. Mit einem zur hierzulande herrschenden Jahreszeit passenden Zweizeiler, der diesem Poeten zugeschrieben wird, grüßt alle Leser und User Roland Ludwig aka rls
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